Hohenburg/Kötzersricht: Vom Misthaufen zum Kraftwerk

Die große Bedeutung nachhaltiger Energie und vor allem auch nachhaltiger Rohstoffe erfuhren die Schüler der Hohenburger Grundschule während ihres Projektes „Vom Misthaufen zum Kraftwerk – Wärme und Strom aus Mist, Bioabfällen und nachwachsenden Rohstoffen“.

Damit das Gelernte nicht schnell wieder in Vergessenheit gerät, sondern erlebbar und begreifbar wird, organisierte die Projektleiterin Frau Lichtenegger zusammen mit dem Umwelttrainer Georg Wagner aus Mimbach eine Unterrichtsexkursion zur Biogasanlage des Betriebes Rauch & Ehbauer in Kötzersricht in der Marktgemeinde Hahnbach.

Ziel der Besichtigung war jedoch nicht die Vermittlung von „Expertenwissen“ über physikalische und chemische Prozesse, sonder vielmehr das Bewusstmachen darüber, welch enormer Aufwand notwendig ist, um die geplante Energiewende durchzuführen.

Nach der Begrüßung vor Ort erfuhren die Kinder der Klassen 1 bis 4, dass gerade der eigentliche Abfall eines landwirtschaftlichen Betriebes in Form von Mist und Gülle mit der richtigen Technik zu wertvoller Energie verarbeitet werden könne.

Gerade im Kötzersrichter Beispiel gelange diese Energie als Gas in einer Gasleitung nach Hahnbach und wird dort über einen Gasmotor mit dem dazugehörigen Generator in Strom umgewandelt und ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Mit der anfallenden Abwärme werde die Hahnbacher Schule, das Hallenbad und die angrenzenden Gebäude wie Rathaus, Kindergarten, Gemeinschafts- und Feuerwehrhaus beheizt. Dadurch werden in einer Heizperiode etwa 120.000 Liter Heizöl eingespart.

Aus einem weiteren Motor werde die anfallende Wärme dafür verwendet, den Garbehälter des Betriebes aufzuwärmen und drei Wohnhäuser in Kötzersricht mit Fernwärme zu versorgen, so die Informationen der Betreiber Georg Rauch und Christian Ehbauer.

Besonders beeindruckend waren für die Schüler auch die Betriebsdaten und das Sprichwort „Eine Kuh macht Muh – viele Kühe machen Mühe“ bekam somit eine völlig logische Erklärung. Direkt am Blockheizkraftwerk (BHKW) angekommen wurde die Leistung des Motors in etwa mit der von zwei größeren Autos oder zwei Traktoren verglichen. Kindgerecht und mit vielen Beispielen wurde den Kindern im Maschinenhaus der Aufbau, die Funktion und Wirkungsweise der Biogasanlage erklärt.

Bei der anschließenden Besichtigung von Hahnbach und Busrundfahrt erklärte Heimatpfleger Ludwig Graf bedeutende Bauwerke und Einrichtungen mit ihrer Geschichte wie die gotische Pfarrkirche St. Jakobus, Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt auf dem Frohnberg, Amberger Tor mit Storchennest und den historischen Marktkern. Anhand eines Rätselblatts durften die Schüler ihr erworbenes Wissen abschließend unter Beweis stellen.

Mit ihren Lehrkräften und Umwelttrainer Georg Wagner (hinten-Mitte) informierten sich die Schüler vor Ort über die Funktion der Bio-Gas-Anlage

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AWZ-HAHNBACH