"Coraje" hilft bolivianischen Unfallopfern und deren Angehörigen, schnell und unbürokratisch

Schon seit dem Jahr 2000 existiert in Hahnbach „Coraje“, ein „Ableger“ des Bolivienhilfswerks „Runa Masi“, „Hilfe zur Selbsthilfe“ in der armen Region Ayopaya. Die Kontakte wurden beständig aufrechterhalten, primär durch persönliche Besuche.

So war eine Gruppe aus dem Landkreis 2003 in der Gemeinde Independencia, um dort sich über die rechte Verwendung der Spenden ein Bild zu machen. Auch kommt die Musikgruppe Sacambaya ungefähr alle drei bis vier Jahre mit Coco Aquino, dem Leiter des verantwortlichen „Centro Cultural“ nach Deutschland. So übrigens auch dieses Jahr im November.

Nun erschreckte aber ein schlimmer Unfallbericht die Freunde.

Ein mit Menschen beladener Transporter war auf der gefährlichen Höhenstraße von Cochabamba nach Independencia abgestürzt. Coco Aquino schickte Bilder und Berichte und leider steigende Zahlen der Unfalltoten. Mittlerweile sind 25 Tote zu beklagen und ebenso viele Schwer- und Leichtverletzte.

Durch den Verlust oft beider Elternteile wurden zudem viele Kinder zu Waisen. Traditionell werden diese von den nächsten Familienangehörigen aufgenommen. Doch leben auch diese meist am Rande des Existenzminimums und die zusätzlichen Belastungen fallen natürlich schwer.

Das Centro Cultural hat deshalb beschlossen, den Waisenkindern mit Kleidung und Schulbedarf zu helfen. Auch will man die betroffenen Familien mit Saatgut, Werkzeug und Materialien für die karge Landwirtschaft unterstützen. Darüberhinaus werden Medikamente benötigt, da die Indios im Normalfall keine Krankenversicherung haben. Gerne möchten die Überlebenden auch ein kleines Mahnmal mit Bäumen an der Unfallstelle aufstellen, was man auch mit einem geringen Benzingeld fördern will.

Spontan entschlossen sich Marianne Moosburger und Josef Hirsch jeweils 500 Euro privat zu spenden. Moosburger verwendet regelmäßig für Coraje, bzw. Runa Masi ihre Einnahmen aus Vorträgen und dem Buchverkauf und Sepp Hirsch hatte anlässlich seines 60. Geburtstags um Spenden für das Hilfswerk gebeten.

Weitere 500 Euro stammen von einer großherzigen Spende des Eine-Welt-Ladens Sulzbach, so dass sich der Erstbetrag auf stolze 1.500 Euro beläuft.

Weitere Spenden für die wohl noch lange anhaltenden Nachwirkungen nimmt Hannelore Schuster im Pfarramt Hahnbach gerne entgegen, um sie auf das Hilfskonto weiterzuleiten.

(v.l.n.r.) Marianne Moosburger, Josef Hirsch, Margret Hirsch und Hannelore Schuster freuen sich, den Unfallopfern mit einer großzügigen Spende schnell helfen zu können

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Am Sonntag 27. April 2014 erreignete sich der tragische Unfall etwa eine Stunde entfernt von Independencia auf der Strasse nach Cochabamba. Ein Camion (Lastwagen mit offener Ladefläche um Leute zu transportieren) stürzte gegen Mittag mit enormer Geschwindigkeit einen Abhang hinunter und erlitt Totalschaden.

Dabei kamen viele Menschen ums Leben, darunter ein Kind. Der Busfahrer überlebte.

Ursache war demnach das Versagen der Bremsen. Die Straße ging bergab, das Fahrzeug beschleunigte sich unaufhörlich bis es in einer Kurve über den Abhang glitt.

Die Pflanzen an der Böschung sind unzerstört was bedeutet, dass der Bus erst einige Meter durch die Luft flog und sich mit voller Geschwindigkeit frontal in den Boden rammte und schliesslich noch enige Meter seitwärts den Abhang runterkippte.

Info und Bilder: Jorge Aquino (Coco)

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AWZ-HAHNBACH