Vorstellung des AOVE-Energiekonzepts in interkommunaler Gemeinderats/Stadtratssitzung in Hahnbach
„Gemeinsam Ideen entwickeln und die Region voranbringen – Dem Klimawandel interkommunal begegnen – Energie einsparen, Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energien erzeugen“.
Vor diesen Aspekten beschlossen im Jahre 2012 die AOVE-Gemeinden (Edelsfeld, Freihung, Freudenberg, Gebenbach, Hahnbach, Hirschau, Poppenricht, Schnaittenbach, Vilseck) aufbauend auf das integrierte Klimaschutzkonzept ein kommunales Energiekonzept durch das Institut für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden erstellen zu lassen. Eine differenzierte energetische Betrachtung der einzelnen Kommunen soll dabei erfolgen.
Zur Vorstellung des Energiekonzepts konnte AOVE-Sprecher und Hahnbacher Bürgermeister Bernhard Lindner im Rahmen einer interkommunalen Gemeinderats/Stadtratssitzung Professor Dr.-Ing. Markus Brautsch und seinen Mitarbeiter, Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Meierhofer im Gasthof Ritter in Hahnbach begrüßen.
In einer Grundsatzbetrachtung wird im gesamten AOVE-Gebiet eine typische Verteilung der Energienutzung für den ländlichen Raum festgestellt. Dabei dominiert in privaten Haushalten der Energieeinsatz von Heizöl zur Wärmeerzeugung und für kommunale Liegenschaften der Anteil an Strom, wobei hier etwa ein Drittel des Verbrauchs für die Straßenbeleuchtung entfällt.
Sehr guter Ausgangswert beim CO2 Ausstoß, beispielhaft für Bayern
Im Hinblick auf den Klimaschutz sei der CO2 Ausstoß ein sehr guter Ausgangswert und beispielhaft für Bayern. Zum Bereich Energieeffizienzsteigerung wurde am Beispiel privater Haushalte bei einer Sanierungsrate von 2% pro Jahr bis 2030 eine Einsparung von 24% vom Ist-Zustand und 14% weniger CO2-Ausstoß errechnet.
Sehr beeindruckend wirkten die Zahlen des Standes und der Potentiale Erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung durch Photovoltaik, Biomasse KWK, Wasserkraft und Windkraft. Während ihr Anteil im Jahre 2008 auf etwa 15% je Kommune beziffert wurde, beläuft er sich aktuell bei 85%.
Erstellung von detaillierten, straßenzugsweisen Wärmekataster für jede Gemeinde
Ein weiterer Schwerpunkt des Energiekonzeptes war die Erstellung von detaillierten, straßenzugsweisen Wärmekataster für jede Gemeinde mit einer Darstellung von jeweils 100, 80 und 60% Anschlussquote. Die Standorte erneuerbarer Energieanlagen, vorhandene AOVE-Wärmenetze sowie die thermische und elektrische Energiebilanz sind darin ersichtlich.
Bei den Wärmenetzen ist derzeit daraus ein erhebliches Potential ungenützter Abwärme ersichtlich. Es gehe auch darum, den Bürgern der breiten Öffentlichkeit die Nutzung erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Auch ökologisch wäre eine Netzerweiterung ein großer Gewinn.
Hinsichtlich der Möglichkeiten und neuer Anwendungsfelder aus regenerativen Energien wurden allgemein die Umstellung bestehender PV-Anlagen auf Eigenstromnutzung genannt.
Für die einzelnen Gemeinden bestehen für
- Edelsfeld: Möglichkeiten und Modelle bei Windkraftanlagen
- Freudenberg: Errichtung von Solarcarports beim Freibad
- Hirschau: Errichtung von Solarcarports im Freizeitbad Monte Kaolino • Gebenbach: Neue PV-Anlage auf der Kläranlage zur Stromeigennutzung
- Hahnbach: Erweiterungsoptionen der Stromeigennutzung bei der Kläranlage z.B. mit Betrieb eines Elektroautos
- Poppenricht: PV-Anlage auf dem Rathaus.
Zusammenfassend wurde als Zielvorgabe der AOVE-Kommunen eine rechnerische Energieautarkheit bis zum Jahre 2030 angeführt.
Elisabeth Sternemann von der Projektstelle Energiewende vom Amt für ländliche Entwicklung Oberpfalz bezeichnete das aus ihrer Sicht sehr gut gelungene Konzept als große Besonderheit interkommunaler Zusammenarbeit und als ein Wesen der AOVE.
In der abschließenden Beschlussfassung wurde das vorgestellte Energiekonzept der AOVE-Kommunen einstimmig von den anwesenden Gemeinde- und Stadträten mit ihren Bürgermeistern zur Vorlage beim Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz gebilligt.
Sehr ausführlich stellte Professor Dr. Brautsch das Energiekonzept der AOVE-Kommunen vor
Im Kreis aller AOVE-Bürgermeister übergab AOVE-Geschäftsführerin Waltraud Lobenhofer (vorne 3. von links) das von Professor Dr.-Ing. Markus Brautsch (links daneben) und seinen Mitarbeiter, Dipl.Ing. (FH) Thorsten Meierhofer (rechts daneben) vom Institut für Energietechnik (IfE) erstellte Energiekonzept an Frau Elisabeth Sternemann (vorne 5. von links) vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz
Neben den AOVE-Gemeinde- und Stadträten interessierten sich zahlreiche Zuhörer für das Energiekonzept
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