AOVE: "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" - Wie erreichen wir pflegende Angehörige?
„Wie können wir die pflegenden Angehörigen erreichen?“, war die zentrale Frage des dritten runden Tisches „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“, zu dem Poppenrichts Bürgermeister Franz Birkl, AOVE-Geschäftsführerin Waltraud Lobenhofer und Projektleiterin Bettina Bäumler die zahlreichen Kooperationspartner des Projektes im Poppenrichter Rathaus begrüßen konnten.
Zunächst gab Lobenhofer einen kurzen Rückblick über das Bundestreffen „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“. Fazit der zweitägigen Veranstaltung war, dass es vor allem wichtig ist, Betroffene und Angehörige nach deren Bedürfnissen und Wünschen zu fragen, gemeinsame Angebote für Gesunde und Demenzkranke zu schaffen, das Bild von Menschen mit Demenz zu ändern und lebendige Allianzen zu schmieden.
Die bisherigen Erkenntnisse aus dem Teilprojekt „Flächendeckender Ausbau von Angehörigengruppen“ lauten, so Lobenhofer, dass ein langer Atem notwendig ist, Pflegende zu motivieren, sich ein paar Stunden von ihren Angehörigen zu trennen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Um die Problematik von der wissenschaftlichen Seite zu betrachten, setzt sich Prof. Dr. Theresia Wintergerst von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt - Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften - für eine Bachelorarbeit zum Thema „Hürden der Hilfeannahme bei pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz“ ein.
Für die 2. Amberg-Sulzbacher Demenzwochen, die in der Zeit von 19. September bis 31. Oktober stattfinden, konnte Jutta Streher, Geschäftsstellenleiterin von SEGA e.V., einen Erfolg melden: über 70 Veranstaltungen, organisiert von 54 verschiedenen Veranstaltern, beschäftigen sich in abwechslungsreicher Weise mit „Demenz“ und geben Antworten auf viele Fragen.
Einig war man sich, dass es erforderlich ist, eine Infobroschüre zum Thema Demenz zu erstellen, um Angehörigen von Erkrankten einen Überblick über die Hilfsmöglichkeiten zu geben. Gute Beispiele dafür sind die Flyer des Landkreises Schwandorf und Neustadt an der Waldnaab, so Bäumler.
Ein weiterer Punkt des Treffens war die Gründung einer Alzheimer Gesellschaft in der Region. Dazu sollen zunächst nähere Informationen eingeholt und zum nächsten runden Tisch Vertreter der Alzheimer Gesellschaft Regensburg eingeladen werden.
Bettina Bäumler (zweite von links), Projektleiterin „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ stellte den Anwesenden die Demenzbroschüren der Landkreise Schwandorf und Neustadt vor
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