Henning Scherf mit seinem Modell für das Leben im Alter

Der frühere Erste Bürgermeister und Senatspräsident Bremens war am heutigen Abend Gastredner im Evangelischen Bildungswerk im Paulaner-Gemeindehaus Amberg.

Der Angst vor dem eigenen Altern und der Panik vor der immer älter werdenden Republik stellte Scherf sein ganz neues Altersbild und eine von ihm selbst praktizierte, alternative Lebensform entgegen. Er ermutigte die BesucherInnen ihre kreativen Potenziale bis ins hohe Alter immer wieder neu zu entdecken und diese dann auch auszuprobieren.

Er sei überzeugt, dass die Trennung zwischen Alt und Jung aufgehoben, die starre Abfolge Ausbildung – Arbeit – Ruhestand aufgelöst und die Vereinsamung verhindert werden müsse. Die Veränderungen durch das Altern würden neue Chancen bergen. die genutzt werden sollten. Er zeigte u.a. auf, wie wir diese nutzen könnten, um zu einem neuen Miteinander zu finden und die eigene Sterblichkeit akzeptieren zu können.

Auch die Wohnkultur für ältere Menschen sei im Wandel: „Es entstünden Wohnformen, in denen sich Menschen gegenseitig stützen, auch wenn sie nicht miteinander verwandt sind“, so Scherf. In solchen Wohnprojekten würden Senioren oder Menschen unterschiedlicher Generationen zusammenleben.

Er selbst lebe seit über zwei Jahrzehnten in einer Hausgemeinschaft plädiere für ein Zusammenrücken in der Nachbarschaft. Denn da lägen die Schätze. Für Singles, junge Familien, Rentnerpaare und Alleinerziehende täten sich gerade in der Nachbarschaft vielfältige Vorteile auf. Die Jungen übernähmen den Einkauf der älteren Nachbarn oder begleitetendiese auch mal zum Arzt, dafür betreuten die älteren Nachbarn die Kinder oder helfen bei den Hausaufgaben.

Angesichts des demografischen Wandels plädiere er dafür, älteren Menschen adäquate Wohnmodelle an die Hand zu geben. Denn, Senioren sollten nach ihrem Berufsleben nicht passiv werden: „Wer sich in die Ecke setzt, verliert seine Kraft, wird alt.“ In jedem von uns schlummerten Potenziale und Talente, die man für sich selbst und andere sinnstiftend nutzen könne, so Scherf in seinem kurzweiligen, interessanten Vortrag weiter.

Neben vielen inspirierenden Beispielen lieferte Henning Scherf erfrischend positive Aussichten auf die Zukunft.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Tagespresse, danke.

Henning Scherf (rechts)

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