Jahresabschlusssitzung des Hahnbacher Gemeinderates mit Jahresrückblick und Ehrungen

Weniger um Entscheidungen und damit einhergehende Diskussionen als um einen Rückblick auf 2014 ging es in der Jahresabschlusssitzung des Hahnbacher Gemeinderates. Voll besetzt war dabei der Sitzungssaal des Rathauses. Neben den Gemeinderatsmitgliedern mit ihren Partnern und den Beschäftigten der Gemeinde waren auch viele Ehrengäste eingeladen.

Dabei ist es schon eine über 40-jährige Tradition, dass bei diesem Anlass Gemeindebürger für oftmaliges Blutspenden (Bericht darüber folgt) sowie Personen aus verschiedenen Bereichen für ihre Verdienste geehrt werden. Bürgermeister Bernhard Lindner bemerkte dazu, dass solche Persönlichkeiten eine Säule der Gesellschaft sind und erheblich zur Verbesserung des Miteinanders und der Lebensqualität beitragen. Solche Menschen seien unverzichtbar.

In seinem Rückblick auf das Jahr 2014 nannte der Bürgermeister die wichtigsten Zahlen der Einwohnerentwicklung der Marktgemeinde. Besonders stellte er neben der Kommunalwahl die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen, die Planungen für das neue Baugebiet an der Flurstraße, den Beginn der Kanalisation und der Dorferneuerung in Mimbach-Mausdorf, die Einweihung der neuen Fahrzeughalle des BRK und die Aufnahme einer Flüchtlingsfamilie aus dem Kosovo heraus.

Für die Feuerwehr wurde ein Hilfeleistungsfahrzeug (HLF 20) bestellt und für die Kläranlage ein neues Elektrofahrzeug beschafft. An die Jubiläumsveranstaltungen der Sportfreunde Ursulapoppenricht und der Wanderfreunde des SV Hahnbach erinnerte er. Sein Dank galt allen, die sich für die Fortentwicklung der Marktgemeinde und das Wohl der Bewohner einsetzten. Insbesondere den Beschäftigten in allen Bereichen der Gemeinde, dem Kuturausschuss und allen Vereinen.

Besonders hob er die gute Zusammenarbeit mit den Kirchenverwaltungen Hahnbach, Iber und Ursulapoppenricht hervor.

Bei den Ehrungen rückte der Bürgermeister mit Metzgermeister Werner Vogel einen Mann ins Rampenlicht, der seinen Beruf als Berufung verstand und in über vier Jahrzehnten die regionale Qualität in den Vordergrund gestellt habe. Bei der Betriebsübernahme von seinem Vater im Jahre 1968 beschäftigte er einen Auszubildenden und einen Gesellen sowie ein Lehrmädchen im Verkauf.

Mit dem Neubau eines Schlachthauses und des Verkaufsladens erweiterte er auch sein Angebot aus der klassischen Metzgerei zu einem Party- und Lieferservice weit über Ursulapoppenricht hinaus. Bis zur Geschäftsübergabe an seinen Sohn im Jahre 2010 vergrößerte sich der Betrieb auf 22 fest angestellte Mitarbeiter. Mit nunmehr 74 Jahren erfolgte der endgültige Rückzug des leidenschaftlichen Pferdeliebhabers und örtlichen Fußballanhängers aufs Altenteil.

Die Laudatio für Ulrich Iberer begann der Rathauschef mit einem Zitat des britischen Schriftstellers James Matthew Barrie: „Wenn du Sonnenschein in das Leben anderer bringst, werden seine Strahlen auch dich treffen“. Auf Dauer könne ein Gemeinwohl nur bestehen, wenn alle einen Teil vom Sonnenschein abbekommen.

Der Bürgerkrieg in Kroatien und Bosnien-Herzegowina vor genau 20 Jahren war für mehrere Jugendliche aus Hahnbach und der Umgebung die Initiative zur Aktion „Pomoc“, übersetzt bedeutet das Wort ganz einfach „Hilfe“ und wurde Programm. Es wurde weit über die Landkreisgrenzen bekannt. Seit Beginn dieser Aktion ist „Uli“ maßgeblich als der bekannte Kopf daran beteiligt.

Inzwischen war er über 30-mal an der Organisation verschiedener Hilfsfahrten beteiligt. Im Kontakt mit Partnerorganisationen in Bosnien werden dabei zusammen mit anderen Engagierten Flüchtlingsfamilien, Krankenhäuser, Schulen und Pfarreien besucht. Auch heuer wurden wieder zwischen Weihnachten und Silvester mehr als 4.000 Geschenkpakete an Kinder aller Ethnien verteilt.

Ulrich Iberer nutzte die Gelegenheit, die Aktion den Anwesenden vorzustellen. Es mache einfach Spaß mit seinem Team ohne Umwege helfen zu können. Die Aktion „Pomoc“ habe sich zu einem „nicht mehr verhinderbaren“ Selbstläufer entwickelt.
 
Für die CSU-Fraktion sprach Dominik Sachsenhauser von einem bewegten Jahr. Zu den Ehrungen bemerkte er, dass es besonders ehrenwert sei, wenn es um Hilfe gehe, wo keine Kameras darauf gerichtet seien. Die konstruktive Zusammenarbeit aller Fraktionen im  Gemeinderat stellte er heraus.

Volker Jung (SPD) blickte neben den überörtlichen Ereignissen auf die Zeit nach der Kommunalwahl. Als ein sichtbares Zeichen guten und ehrlich gemeinten Miteinanders bezeichnete er das neu eingeführte Fraktionssprechergespräch vor der Gemeinderatssitzung. Fraktionssprecher zu sein heiße mehr Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen.

Für die Freien Wähler stellte Werner Wendl fest, dass die vielen Investitionen in der finanziellen Lage Hahnbachs Spuren hinterlassen habe. Wenn auch die Pro-Kopf-Verschuldung seit fünf Jahren stets rückläufig war, sei sie mit 1.215 Euro noch deutlich über dem Landesdurchschnitt. Zuversichtlich stimme aber auch die ansteigende Steuerkraft in Hahnbach auf mittlerweile 535 Euro je Einwohner.

Einhellig bedankten sich alle Fraktionssprecher bei allen Beschäftigten der Verwaltung für das Entgegenkommen und bei den Beschäftigten im Bauhof, für die Wasserversorgung und Kläranlage, für ihren oft harten Einsatz.

HKA-Vorsitzender Franz Erras schloss sich im Namen aller Vereine den Worten seiner Vorredner an und bedankte sich für die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde.
Nach dem Eintrag ins Gästebuch lud der Bürgermeister die Anwesenden in den Gasthof „Rouherer“ nach Süß ein.

Mit Präsenten dankten Bürgermeister Bernhard Lindner (rechts), sowie 2. Bürgermeister Georg Götz und 3. Bürgermeisterin Evi Höllerer (von links) Werner und Anneliese Vogel, Ulrich Iberer und seinen Teamkollegen Angela Donhauser, Sieglinde und Christof Graf (ab 3. von links)

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