Für Freiflächenphotovoltaikanlagen Signale noch nicht auf grün - Infos aus der Gemeinderatssitzung
In Ursulapoppenricht und Mimbach sollen im Verlauf der Bahnlinie Amberg-Schnaittenbach zwei große Freiflächenphotovoltaikanlagen errichtet werden. Der Marktgemeinderat stellte beim Ortstermin die Signale noch nicht auf grün. Ohne vorherige Bürgerversammlungen werde keine Entscheidung getroffen.
Ein Projektentwickler und Betreiber von Windenergie- und Photovoltaikanlagen aus Kulmbach ist auf den Markt Hahnbach mit der Realisierung von zwei Solarparks zugekommen. Zielgröße seien pro Anlage etwa eine Leistung von jeweils 10 Megawattpeak.
Als Standorte hat das Unternehmen den Bereich südlich der Ursulapoppenrichter Bahnsiedlung mit einer Größe von etwa 16 Hektar und das Gebenbachtal südwestlich von Mimbach ins Auge gefasst. Hier würden in einer Kernplanungszone sowie einer Erweiterungszone sogar 33 Hektar in Frage kommen.
Insgesamt hätte diese Anlage beim Mimbach eine Länge von etwa 1,5 km im Abstand von 110 m links und rechts der Bahnlinie Amberg-Schnaittenbach, die sich durch das Gebenbachtal zieht. An den Anlagen werde eine lokale Beteiligungsmöglichkeit in Höhe von 20 Prozent der Investitionssumme in Aussicht gestellt.
Der Hahnbacher Marktgemeinderat traf sich vor Ort, um sich ein Bild von den in Frage kommenden Flächen aus mehreren Blickwinkeln zu machen. Auch die Ortssprecher Thomas Dotzler aus Mimbach und Hans Winkler aus Ursulapoppenricht nahmen zusammen mit vielen Interessierten Bürgerinnen und Bürger aus den beiden Dörfern am Ortstermin teil.
Bürgermeister Bernhard Lindner machte dabei deutlich, dass der Fahrplan des Marktgemeinderats zunächst auf die Klärung der Abgabebereitschaft der betroffenen Eigentümer ziele. Jeder Eigentümer müsse für sich die Entscheidung treffen, ob er sein Grundstück für diese Nutzung zur Verfügung stellen möchte.
Für den Fall, dass Eigentümer vernünftige Areale anbieten, sollen danach in beiden Ortschaften Bürgerversammlungen abgehalten werden, um über diese Projekte umfassend zu informieren. Gerade in Mimbach und Mausdorf läuft ein Dorferneuerungsverfahren an, wo sich die Bürger monatelang Gedanken um Stärken und Schwächen ihrer Dörfer machen. „Dort können wir nicht einfach über die Köpfe hinweg entscheiden“, sagte Lindner.
Nach diesen Informationsveranstaltungen könne der Investor entscheiden, ob er einen Antrag auf Aufstellung eines vorhabenbezogenenen Bebauungsplanes beim Markt Hahnbach einreicht. Nachdem Freiflächenphotovoltaikanlagen im Außenbereich nach den Baugesetzen nicht privilegiert sind, bedarf es der Ausweisung eines Sondergebiets durch Aufstellung eines Bebauungsplanes. „Diese planungsrechtliche Entscheidung basiert auf der Planungshoheit einer Kommune“, informierte der Bürgermeister.
Vor zahlreichen Zuhörern erläutert Bürgermeister Bernhard Lindner dem Marktgemeinderat und den Ortssprechern die Pläne für zwei Solarparks im Gebenbachtal
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