Wanderung und viel Information zur Kehlkapelle und zum Grabhügelfeld aus der Bronzezeit bei Höhengau
Die AOVE hatte zur Familienwanderung mit Norbert Graf zur Kehlkapelle und zum Grabhügelfeld aus der Bronzezeit bei Höhengau eingeladen Nach fast drei Stunden Wanderung und vielen Informationen waren die über 20 Teilnehmer alle sehr zufrieden mit dem gelungenen Sonntagsspaziergang.
Schon „seit Menschengedenken“ wallfahre man aus den unterschiedlichsten Gründen, begann Norbert Graf. Kennzeichen dabei sei, dass man immer – im Gegensatz zu den Prozessionen, bei denen der Weg das Ziel ist – ein konkretes Ziel vor Augen habe.
Das erste Ziel, die einzigartige Kehlkapelle sei bei der Hochzeit einer Tochter eines Georg Winkler beschlossen worden. 1749 wurde sie aus einem pyramidenförmigen Sandstein gehauen. Über dem Altar befand und befindet sich eine Darstellung des gegeißelten Heilands und unter dem Altar ist ein heiliges Grab angelegt.
24 Quadratmeter groß und fast 2 Meter hoch erhebt sich dieser ehemalige „Teufelsstein“ neben einer Kreuzigungsszene und zwei Bildsteinen für die selige Irmengard und den Bruder Klaus.
Graf erinnerte an manche Streiterei nicht nur um die offensichtlich lukrative Wallfahrtsstätte, welche zur ihrer 200-Jahrfeier renoviert worden ist. Einige umliegende streitsüchtige Dörfer habe der Teufel selbst „für alle Ewigkeit“ in Bäume und Steine verwandelt, welche noch heute in und um die Kehl und den „Schafstall“ davon künden.
Vorbei an Schlüsselblumen, dem hohlen Lerchensporn, Leberblümchen und Buschwindröschen ging es bergauf zu den einst 60 Hügelgräbern aus der Bronzezeit. Mit einem Durchmesser von 26 Metern und 1,50 Metern Höhe seien diese vor ca. 3000 Jahren angelegt worden, erklärte der Gästeführer.
achbestattungen verwiesen zudem auf eine längere Besiedelung auf dieser Anhöhe über Höhengau und in der Umgebung. Leider sei die Anlage bei ihrer Entdeckung bis auf ein Grab bereits geplündert gewesen und dessen Artefakte derzeit auch nicht ausgestellt und wohl archiviert.
Norbert Graf zeigte zum Abschluss an der Dorfkapelle noch einen Regensburger Silberpfennig, der um 1260 geschlagen worden ist und zusammen mit weiteren 680 Münzen 1935 nahe Höhengau beim Pflügen entdeckt worden war. Den damaligen Wert könne man wohl nur ahnen, doch wisse man, dass man für einen Pfennig ca. 20 Hühner kaufen konnte, schloss er und die Gäste dankten ihm mit starkem Applaus.
Wanderführer Norbert Graf (mit Hut) faszinierte mit viel Wissen und Legenden an den „magischen Kraftorten“ um die Kehlkapelle bei Höhengau
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