19.08.2010 | Gemeinschaftshaus Hahnbach, großzügiges Wohnangebot für Mauersegler-Familien
Ergebnis: Im Rahmen der laufenden Sanierungsarbeiten beim Gemeinschafts- (Feuerwehr-) Haus dachten die Verantwortlichen auch an die Vögel.
20 Nistkästen, speziell für Mauersegler, entstanden im Bereich der Traufen an der Westseite. Da die interessanten Vögel in letzter Zeit Probleme haben, passende Nistplätze zu finden, sind sie auf die Hilfe der Menschen angewiesen. Durch die Maßnahme in Hahnbach hoffen die Vogelschützer, dass im April/Mai 2011, wenn die Mauersegler aus dem Überwinterungsgebiet Afrika zurückkehren, auf dem Gemeinschaftshaus eine Nistkolonie entsteht.
Die Mauersegler sind etwa 15 bis 18 Zentimeter lang, wiegen ausgewachsen um die 40 Gramm und haben eine Flügelspannweite von gut 40 Zentimetern. Das Gefieder ist schwarzbraun, die Form der Flügel gleicht einer Sichel, der kleine Schnabel ist schwarz.
Die Flugsilhouette zeigt eine große Ähnlichkeit mit der Form eines Ankers. Der Mauersegler besitzt praktisch die Lufthoheit, denn den größten Teil seines Lebens verbringt er, oft ohne Unterbrechung Monate lang, in schwindeligen Höhen. Dort erfolgen Nahrungsaufnahme (Insekten), ja sogar Paarung und Schlaf.
Nur zum Eierlegen und Ausbrüten baut er in hohen Gebäuden ein Napf-Nest, das meist zwei bis höchstens vier Eier enthält. Nach etwa 18 bis 24 Tagen, während denen sich Männchen und Weibchen beim Brüten abwechseln, schlüpfen die Jungen. Die fliegen Anfang August und sind rasch selbständig.
Die Lebenserwartung erwachsener Mauersegler liegt durchschnittlich bei vier bis sechs Jahren. Aber auch 10 bis 20 Jahre sind in Ausnahmefällen beobachtet worden. Um gut gedeihen und leben zu können, brauchen die Mauersegler warmes Wetter.
Schlechtes Wetter mit viel Regen kann über längere Zeit hin für die Luftsegler gefährlich werden. Sie sind dann geschwächt und eine leichte Beute für ihre natürlichen Feinde, wie größere Greifvögel, Wiesel oder Katzen.
Spätestens Mitte August verlassen die „Luftspezialisten“ unsere Gefilde wieder in Richtung Afrika. Im Frühjahr dann wohnen sie hoffentlich in den obersten Stockwerken des Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses in Hahnbach als gern gesehene Dreimonats-Nist-Gäste. In unmittelbarer Nachbarschaft des Storchenpaares, das dann hoffentlich am Amberger Tor ebenfalls Junge füttert.
Am Dach des Gemeinschaftshauses in Hahnbach sehen Sie links die Schlupflöcher zu den Nistkästen
Bürgermeister Hans Kummert (links) und Michael Scharl
Mauersegler im Sturzflug mit typischer „Anker- Silhouette“
- Aufrufe: 1763