Bürgerversammlung in Hahnbach mit eher mittelmäßigen Besuch

Äußerst zufrieden zeigten sich bei eher mittelmäßigen Besuch in der Bürgerversammlung die Bürger der Marktgemeinde. Kein einziger Antrag war dazu eingegangen. So konnte Bürgermeister Bernhard Lindner einen umfassenden Überblick über das alltägliche Leben in Hahnbach geben und ließ dabei keine Antwort offen.

Besonders stellte er das kollegiale Verhältnis über Parteigrenzen hinweg im Marktgemeinderat heraus. Für dessen Zusammenkünfte wurde der Sitzungssaal mit neuer Möblierung und Präsentationstechnik ausgestattet.

Zur Bewältigung der gemeindlichen Aufgaben stünden 83 Lohn- und Gehaltsempfänger, einschließlich Wasserwacht und Aushilfen zur Verfügung. Es werde weiter Wert darauf gelegt, dass auch Auszubildende beschäftigt würden. Laut Lindner ist die Einwohnerzahl  seit Jahresbeginn von 4.919 auf 4.940 laut Melderegister, die amtliche Zählung auf 4.875 Einwohner angestiegen.

Standesamtlich wurden 35 Geburten, 32 Sterbefälle und 22 Eheschließungen beurkundet. Die Anzahl der Geburten und Sterbefälle liege in den letzten Jahren auf durchschnittlich gleich bleibendem Niveau.

Im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen für die Wasserversorgung einschließlich Bereitschaftsdienst mit dem Zweckverband der Mimbacher Gruppe und der Adlholz-Irlbacher Gruppe Kooperationen. Im Bereich Abwasser kooperiert Hahnbach mit der Gemeinde Gebenbach. Für Neubernricht/Kienlohe gebe es eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg.

Bei der Vergabe des Demenzpreises habe die AOVE GmbH unter 80 Bewerbern den 3. Platz erhalten.

Bei den Rekordausgaben für Brandschutz in Höhe von 535.000 € schlug für die Beschaffung des HLF 20 der Betrag von 420.000 € zu Buche. In diesem Bereich seien die Zahlen wieder auf ein normales Maß zurückzuführen. Im Bereich des Bestattungswesens habe sich die Friedhofserweiterung erledigt. Die Grabgebühren können wie bisher beibehalten werden.

414 Schüler besuchen die Grund- und Mittelschule. Mit der ständigen Zunahme auf 151 Schüler im M-Zug wurde im laufenden Schuljahr ein historischer Höchststand erreicht. 23 Kinder von Asylbewerbern vom 1. bis 4. Jahrgang besuchen zwei Übergangsklassen mit drei Lehrkräften.

Der Gesamtaufwand der Verwaltungsgemeinschaft Hahnbach/Gebenbach betrage 640.000 €, davon 200.000 für Schülerbeförderung. Investiert wurde in neue Unterrichtstechniken. Zur weiteren Verbesserung der Attraktivität wurde beim Kultusministerium die Einführung von M5/M6-Kursen beantragt. Die Fertigstellung des neuen Grundschulpausenhofs stehe unmittelbar bevor.

Wegen der Umstellung des Abrechnungszeitraums von Kindergarten- auf Kalenderjahr mussten für die Mitfinanzierung der Kindergärten Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht von der Gemeinde 433.000 gegenüber 2014 mit 288.000 Euro aufgebracht werden. Diese Einrichtungen seien genehmigungskonform ausgelastet. Die Anzahl der Krippenkinder ist auf 41 angestiegen.

Eine sehr gute Zusammenarbeit gebe es mit dem Kulturausschuss und den über 84 Vereinen und Gruppierungen der Marktgemeinde. Sie lasse sich die Vereinsförderung mit Gebäudeüberlassungen jährlich rund 100.000 Euro kosten. An der kostenlosen Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen werde man festhalten.

Ein ständig steigendes Interesse an den derzeit 11.600 Medien in der Gemeindebücherei mit 18.500 Ausleihungen ist zu verzeichnen. Seit Februar besteht die kostenlose Ausleihe im E-Book-Verbund unter www.eMedienBayern.de.

Mit 4.650 Besuchern sei die Hallenbadfrequentierung relativ gleich geblieben. Im Eingangsbereich ist der Anbau einer Rollstuhlrampe in Planung. Für den Schwimmunterricht werde es neben Hahnbach von den Schulen aus Hirschau, Sulzbach-Rosenberg und Vilseck genutzt.

Immer größerer Beliebtheit erfreuen sich die Zillenfahrten auf der Vils. Mit 112 Buchungen war das Schiff so oft wie noch nie im Einsatz, so dass 2016 eine zusätzliche Zille beschafft werde.

38 Bauanträge sind laut Bürgermeister in diesem Jahr gestellt worden. Hinzu kämen noch einige aus der nächsten Bauausschusssitzung. Hinsichtlich der Bauleitplanung wurde mitgeteilt, dass im Baugebiet Ursulapoppenricht IV, Lohweg, von den zwanzig Parzellen noch zwei verkauft werden können. Im Baugebiet Hahnbach West III könne nach der Rechtskraft des Bebauungsplanes für den 1. Abschnitt mit 30 Parzellen nach der Erschließung ab dem 2. Halbjahr 2016 die Bebauung beginnen.

Die Kosten für den Unterhalt von 43 km Orts- und 96 km Gemeindeverbindungsstraßen sowie 294 km öffentlichen Feld- und Waldwegen fielen aus der Sicht des Rathauschefs wegen der Eigenleistungen des Bauhofes mit 125.000 Euro relativ gering aus.

Der Einsatz von fünf mobilen Geschwindigkeitsmessgeräten mit aufleuchtenden Anzeigen an den Ortseingängen trage zur Beruhigung des Verkehrs bei. Zum Pilotprojekt „Kernwegenetz AOVE“ sagte er, dass für den Naturschutzflächenausgleich genügend Grund in Gemeindebesitz sei.

Zum Energieeinsatz in öffentlichen Gebäuden teilte Lindner mit, dass durch die Nutzung von Abwärme aus der Verstromung der Biogasanlage Kötzersricht bereits seit drei Jahren für die Beheizung von Schule, Josef-Graf-Halle, Rathaus, Kindergarten/Pfarrsaal, Vereinsgemeinschafts-/Feuerwehrhaus, Strickeranwesen, Amberger Tor, Seniorenwohnungen und Sparkassengebäude kein Heizöl mehr benötigt wurde.

Durch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED im gesamten Gemeindebereich liege die Energieeinsparung derzeit bei jährlich 240.000 kW. Die Umrüstung der „Castor“-Leuchten soll in den nächsten Monaten erfolgen.

Zur Finanzierung der Abwasserbeseitigung erfolgte 2015 eine maßvolle Gebührenanpassung. Der Kanalbau der Ortschaften Mimbach-Mausdorf soll 2016 und für das Adlholztal 2018 zu Ende gebracht werden. Rund 6,5 Mill. Euro müssen dabei aufgewendet werden. Anschließend müsse die Sanierung der Altkanäle angegangen werden.

Die Wasserpreise im gesamten Gemeindebereich seien stabil. Zur Sicherung der Hahnbacher Wasserversorgung im Zusammenhang mir der wasserrechtlichen Erlaubnis der Trinkwasserquellen im Tannenschlag werden die hydrogeologischen Erkenntnisse durch ein neutrales Sachverständigenbüro überprüft.

Zum Thema „Breitbandversorgung“ teilte der Bürgermeister mit, dass mit dem Ausbau durch die Fa. Jobst-DSL die Ortschaften Ursulapoppenricht, Godlricht, Höhengau, Mimbach, Mausdorf, Adlholz, Oberschalkenbach, Ölhof und Iber Anfang 2016 über schnelles Internet verfügen können.

Unterschalkenbach, Mülles, Frohnhof, Kötzersricht, Am Fischweg und Schalkenthan sollen im Zuge eines Förderverfahrens von privaten Anbietern mit Glasfaser versorgt werden. Für Süß, Irlbach, Kreuzberg, Pickenricht, Luppersricht und Dürnsricht soll der Anschluss mit Glasfaser am Kabelverzweiger mit einer Mindestversorgung von 30 Mbit/s Ende 2016 abgeschlossen sein.

Trotz großer Investitionen schaute Bernard Lindner auf die Finanzen der Gemeinde. So wie in den letzten Jahren sei auch 2016 die Schuldentilgung um etwa 500.000 € geplant. Erfreulich sei der Anstieg der Steuerkraft der Gemeinde von 535 auf 639 € je Einwohner. Allerdings hatte dies eine Erhöhung der Kreisumlage auf ca. 1.800.000 Euro zur Folge.

In den Zukunftsaussichten soll mit einem langfristigen Konzept zum Projekt „Vils erleben“ im Bereich vom Mühlsteg bis zum Steg in der Au und der Gockelwiese ein höherer Freizeit- und Wohnwert im Marktbereich und eine Aufwertung Hahnbachs mit der Nutzung aller möglichen Fördermöglichkeiten erreicht .werden.

Entlang des rechten Vilsufers soll eine Wegeverbindung zwischen Mühlsteg und Steg in der Au entstehen

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