Höhengau: AOVE-Familienwanderung auf alten Wallfahrtswegen zum Grabhügelfeld und zur Kehlkapelle

Zu einer Familienwanderung auf alten Wallfahrtswegen hatte die AOVE mit Norbert Graf zum Grabhügelfeld aus der Bronzezeit bei Höhengau und zur Kehlkapelle bei Höhengau eingeladen. Bei idealem Wanderwetter waren nach zweieinhalb Stunden „Wallfahrt“ mit vielen Informationen und Geschichten die 40 Teilnehmer von jung bis alt sehr zufrieden mit dem gelungenen Sonntagsspaziergang.

Schon „seit Menschengedenken“ wallfahre man aus den unterschiedlichsten Gründen, begann der Gästeführer. Kennzeichen dabei sei, dass man ein konkretes Ziel mit der Devise „Der Weg ist wichtig“ vor Augen habe. Speziell über die oberpfälzer Besonderheiten informierte er dazu.

Das erste Ziel war ein Hügelgräberfeld aus der Bronzezeit, auf das beim Straßenbau zwischen Höhengau und Steiningloh im Jahre 1968 gestoßen wurde. Mit einem Durchmesser von 26 Metern und 1,50 Metern Höhe seien diese vor etwa 3.000 Jahren angelegt worden. Nachbestattungen verwiesen zudem auf eine längere Besiedlung auf dieser Anhöhe über Höhengau und in der Umgebung. Leider sei diese Anlage bei ihrer Entdeckung bis auf ein Grab bereits geplündert gewesen und dessen Artefakte derzeit auch nicht ausgestellt und wohl archiviert.

Entlang des, von der AOVE ausgeschilderten, „Mausbergwallfahrtsweges“ und des Hahnbacher Beckens erzählte Graf den Teilnehmern bei einer einzigartigen Rundumsicht Geschichten von hier lebenden Hoymännern und kopflosen Reitern.

Auf dem weiteren Weg stieg die Gruppe in die als „Kehl“ bezeichnete Schlucht ein und erlebte neben von Frühlingsblumen bewachsenen Hängen mit farnbedeckten Felsblöcken eine ganz andere Pflanzenwelt. In den weiteren Erzählungen ging es um eine alte Geschichte von einigen umliegenden streitsüchtigen Dörfern, die der Teufel selbst „für alle Ewigkeit“ in Bäume und Sträucher verwandelt habe und die noch bis in die heutige Zeit in und um die Kehl davon künden.

Das Ziel, die einzigartige Kehlkapelle, sei bei der Hochzeit einer Tochter eines Georg Winkler beschlossen worden. 1749 wurde sie aus einem pyramidenförmigen Sandstein gehauen. Über dem Altar befindet sich eine Darstellung des gegeißelten Heilands, darunter ist ein heiliges Grab angelegt. 24 Quadratmeter groß und fast zwei Meter hoch erhebt sich dieser einmalige „Teufelsstein“ neben einer Kreuzigungsszene und zwei Bildsteinen für die selige Irmengard und dem Bruder Klaus.

Am Ausgangspunkt, der Höhengauer Dorfkapelle, angekommen zeigte Graf noch einen Regensburger Silberpfennig, der um 1260 geschlagen worden ist und mit weiteren 680 Münzen im Jahre 1935 nahe Höhengau beim Pflügen entdeckt wurde. Den damaligen Wert könne man wohl nur ahnen, doch wisse man, dass man für einen Pfennig seinerzeit zirka zwanzig Hühner kaufen konnte.

Wanderführer Norbert Graf (in der Mitte mit Hut) informierte mit viel Wissen und Erzählungen um die Kehlkapelle bei Höhengau

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