„Medikamentenmissbrauch und dessen Auswirkungen“, Dr. Prösl informierte Senioren der Pfarrei
Großes Interesse herrschte bei den Senioren der Pfarrei St. Jakobus zum Vortrag des ehemaligen Hahnbacher Allgemeinarztes Dr. Franz Prösl zum Thema „Medikamentenmissbrauch und dessen Auswirkungen“. Im Vergleich zur Alkohol- und Drogenproblematik sei darüber zu wenig bekannt.
Es sei ein Problem des Alters und im Speziellen von Frauen. Bei zu langen Einnahmen werde in den meisten Fällen das Gegenteil der gewünschten Wirkung erreicht. Missbrauch werde vor allem mit Psychopharmaka, Abführ-, Schlaf- und Schmerzmittel, vor allem den sogenannten Z-drugs (Zolpidem, Zopiclon) betrieben.
Abhilfe werde durch die vier „K“
- klare Indikation (Verordnung)
- korrekte Dosierung
- kurze Anwendung
- kein plötzliches Absetzen
positiv beeinflusst.
Eine besondere Rolle bei dem Thema spiele heutzutage der besonders einfache Zugang zu Medikamenten, z. B. Internetbestellung, zahlreiche rezeptfreie Medikamente und häufig wechselnder Arztbesuch. Deshalb werde von den Gesundheitsbehörden ein standarisierter und elektronisch erkennbarer Medikamentenplan über die Gesundheitskarte gefordert.
In vielen Fällen könne mit einfachen Hausmitteln, ballaststoffreicher Ernährung, Medikamente auf pflanzlicher Basis wie mit Baldrian, Hopfen und Passionsblume erfolgreich therapiert werden. Auch sei gegen einen Schluck Bier als Schlaftrunk nichts einzuwenden. Besonders sollte auch auf den Verfallzeitpunkt, speziell bei angebrochenen Medikamenten in flüssiger Form, geachtet werden. In einer ausgiebigen Diskussion wurden noch viele einzelne Fragen beantwortet.
Seniorenteammitarbeiter Erich Freisinger bedankte sich beim Referenten mit einem „gesunden“ Tropfen für seine interessanten Ausführungen
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