50 Jahre Kneipp-Verein Hahnbach
Mit einem festlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus startete der Kneipp-Verein Hahnbach die Feierlichkeiten zu seinem 50-jährigen Bestehen. Im anschließenden Festakt im Rittersaal begrüßte Vorsitzende Rosi Weidner zahlreiche Mitglieder und lud zu einem Imbiss ein.
Pfarrer Dr. Christian Schulz ging in seinen Grußworten auf den Gründervater Pfarrer Sebastian Kneipp ein, welcher mit seinem Denken der Zeit weit voraus war. Sein Anliegen war es, mit einfachen Mitteln die Volksgesundheit voranzubringen. Die Sorge um das Wohl des Menschen an Leib und Seele kam mit seiner Vorstellung besonders zu tragen.
„Bewegung ist Leben“, rückblickend auf die Gründungszeit stellte die Vorsitzende besonders heraus, dass es mit Franz Münzberg gerade ein Mann war, der einen Verein für Frauen initiierte und auch gleich den Vorsitz übernahm. Zusammen mit den ersten Vorturnern Rudi Schieberl, Paul Markl und Emilie Krusche fanden im alten Rittersaal die ersten Übungsstunden statt. 1981 legte Münzberg aus Altersgründen sein Amt nieder.
Als einen wahren Glücksfall stellte sich seine Nachfolgerin Luise Gleich heraus. Dank ihres Nachdrucks wurde am Sportgelände ein Kneipp-Becken mit Armbadebecken errichtet. Kontinuierlich wurde das Angebot der Übungsstunden erweitert. So folgten Übungsstunden für junge Frauen, Frauen in der zweiten Lebenshälfte, Wasser- und Wirbelsäulengymnastik, sowie Venentraining. 1995 wurden die Pforten für männliche Mitglieder eröffnet.
In der von Weidner bezeichneten Lebensleistung entstand auch die Betreuung der Behinderten in der Marktgemeinde. Dieses, von Luise Gleich an Hannelore Schuster übertragene Amt, bietet den Kranken und Behinderten bei Heimatabenden, Ausflügen in die nähere Umgebung, Adventfeiern und einem Gottesdienst während des Frohnbergfestes Abwechslung im Alltag. Unter der Führung von Gleich stieg die Mitgliederzahl auf über 300 an. Von 2002 bis 2010 übernahmen Heidi Gäde und anschließend Christine Käufl den Vorsitz.
Neben den gesundheitserhaltenden Angeboten wird auch Wert auf gesellschaftliche Veranstaltungen gelegt.
Unter großem Beifall wurden Brigitte Birzer, Betty Englhart, Anna Fenk, Marga Heidlinger, Henriette Koller, Maria Krusche, Olga Lehner, Betty Patek, Resi Rauch, Anna Ritter, Gertrud Schieberl und Vera Zwengauer als einstige Gründungsmitglieder mit Urkunden und Präsenten geehrt.
In ihren Dankesworten schloss Weidner auch die Austrägerinnen der Verbandszeitschrift mit ein.
Bürgermeister Bernhard Lindner stellte in seinen Grußworten das breit aufgestellte Gesundheitsangebot heraus. Der Verein leiste mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag im Gesundheitswesen. Besondere Anerkennung verdiene dabei die Behindertenbetreuung der Marktgemeinde. Luise Gleich habe „das Thema eingepflanzt und Pionierarbeit geleistet“. Ihre Verdienste wurden mit der Verleihung der Bürgermedaille gewürdigt.
Der Kneippverein stehe der Marktgemeinde gut zu Gesicht. Mit einer Geldspende bedankte er sich für die geleistete Arbeit. Kulturausschuss-Vorsitzender Martin Wild würdigte das Engangement im Vereinsleben des Marktes und sagte weiterhin Unterstützung, auch in finanzieller Form, zu.
In der Festansprache stellte die 2. Vorsitzende des Kneipp-Bundes Bayern, Evelin Hensel, das Jahresmotto der Kneipp-Bewegung „Work – Kneipp – Balance“ in den Mittelpunkt. Dabei handle es sich um eine begriffliche Ordnung, die sämtliche Lebensbereiche umfasst und als Ziel die Lebensordnung anstrebt. Mit Zitaten von Pfarrer Kneipp verdeutlichte sie ihre Aussagen.
Gerade im 21. Jahrhundert sei eine ausgeglichene Balance für den oft von Stress und Hektik geprägten Alltag unerlässlich. Die fünf kneippschen Elemente Wasser, Bewegung, Pflanzen, Ernährung und Balance hälfen für den „Ausgleich zur Mitte hin“. Hensel forderte die Anwesenden auf, die Lehre Kneipps zu verbreiten und zu stärken, damit möglichst viele Menschen davon profitieren können.
„Tue möglichst früh und möglichst viel für deine Gesundheit – Du wirst es nicht bereuen“, lautete ihre Botschaft. Dem Jubelverein dankte sie für das vielfältige Angebot und den unermüdlichen Einsatz in der Behindertenbetreuung. Gerade das ehrenamtliche Engagement brauche Willenskraft, Ausdauer und Leidenschaft. Mit einer Geldzuwendung des Kneipp-Bundes unterstrich sie ihre Anerkennung.
Zum Ausklang brachte die Vorstandschaft das auf das Fest gereimte „Wasserlied“ zu Gehör. Den abschließenden, von Rosi Weidner vorgetragenen, Solo-Gesang „Ein schöner Tag“ nach der Melodie „Amanzing grace“ quittierte die Festversammlung mit kräftigem Applaus.
Den einstigen Gründungsmitgliedern gratulierten und dankten (hinten von links) Vorsitzende Rosi Weidner, 2. Vorsitzende des Kneipp-Bundes-Bayern Evelin Hensel, 2. Vorsitzende Marianne Falk sowie (hinten von rechts) Bürgermeister Bernhard Lindner und HKA-Vorsitzender Martin Wild
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