Hahnbach: Bürgerversammlung mit umfassendem Rückblick auf sehr investives und arbeitsreiches Jahr
Einen umfassenden Rückblick auf das sehr investive und arbeitsreiche Jahr gab Bürgermeister Bernhard Lindner bei der Bürgerversammlung der Marktgemeinde im Gasthof Ritter, die von eher mittelmäßigem Interesse, aber überwiegender Zufriedenheit gekennzeichnet war.
Im gemeindlichen Rekordhaushalt von 15.712.850 Euro schlagen beim Vermögenshaushalt besonders die Ausgaben für den Kanalbau in den Bereichen Mimbach/Mausdorf und dem Adlholzer Tal zu Buche.
Bürgermeister Bernhard Lindner ließ in seinem knapp 2-stündigen Vortrag keine Frage offen. Besonders stellte er das kollegiale Verhältnis über Parteigrenzen im Marktgemeinderat heraus. Die meisten Beschlüsse erfolgten einstimmig. Dies sei auch auf die regelmäßigen Treffen der Fraktionssprecher mit den Bürgermeistern zurückzuführen.
Zur Präsentation der Gemeinde wurde die Homepage neu gestaltet und eine durchgängige Neugestaltung des Wappens und der Geschäftspapiere vorgenommen. Die Homepage wurde kürzlich freigeschaltet.
Für die Bewältigung der gemeindlichen Aufgaben stehen einschließlich Wasserwacht und Aushilfen 83 Beschäftigte zur Verfügung. Die Einwohnerzahl hat sich seit Jahresbeginn bis 1. Dezember von 4.964 auf 4.959 ein wenig verringert. Standesamtlich wurden in diesem Zeitraum 29 Geburten, 26 Eheschließungen und 38 Sterbefälle registriert. Auffällig sei der Rückgang um 20 bei den Geburten.
Die Friedhoferweiterung habe sich durch die Zunahme der Urnenbestattungen und aufgelassener Grabstellen erledigt. Die Friedhofspflege erfolgt durch den Bauhof. Die bisherigen Grabgebühren können beibehalten werden.
Rekordhaushalt von 15.712.850 Euro
Ein Großteil des Rekordhaushalts von 15.712.850 Euro sind im Vermögenshaushalt auf Ausgaben für den Kanalbau in den Bereichen Mimbach/Mausdorf und Adlholztal zurückzuführen. Auf den Zeitplan bis 2018 eingehend, sagte der Bürgermeister: „Allein in diesen sechs Zeilen der Präsentation stecken rund 6,5 Mio. Euro Investition in den Kanalbau.“
Prokopfverschuldung von 1.192 Euro
Als erfreulich wurde der Anstieg der Steuerkraft je Einwohner von 639 auf 664 Euro bezeichnet. Wegen der im Haushalt vorgesehenen Kreditaufnahme steigt die Prokopfverschuldung von 1.099 auf 1.192 Euro. Die Ermächtigung wurde aber für eine außerplanmäßige Umschuldung genutzt, um das historische niedrige Zinsnievau zu nutzen.
Die Ausgaben für den Brandschutz haben mit 117.200 Euro wieder ein „normales“ Niveau erreicht. Das harmonische Verhältnis der Gemeindewehren lobte Lindner. Der Unterhalt der Gemeindestraßen beträgt jährlich ca. 125.000 Euro. Für den Ausbau des Kernwegenetzes Hahnbach-Kümmersbuch und Hahnbach-Süß sei der Grunderwerb vordergründig; erste Baumaßnahmen für 2017 vorgesehen.
Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung im gesamten Gemeindegebiet auf LED-Leuchten erbrachte jährlich einen Rückgang des Stromverbrauchs von 362.000 kWh auf 127.000 kWh. Allein im Rathaus und den AOVE-Büros wurden deshalb rund 5.000 kWh weniger verbraucht. Die Kosten von 350.000 Euro würden sich in drei bis fünf Jahren amortisieren.
Die Nutzung der Abwärme des Blockheizkraftwerks der Biogasanlage Kötzersricht in der Schule zum Beheizen der gemeindlichen Gebäude erbringe eine Heizölersparnis von jährlich etwa 120.000 Liter.
Schulwesen mit besonderem Stellenwert
Ein besonderer Stellenwert werde dem Schulwesen beigemessen. Die Schülerzahlen seien mit 432 in der Grund- und Mittelschule Hahnbach und der Grundschule Gebenbach konstant geblieben. 30 Kinder von Asylbewerbern werden in Übergangsklassen unterrichtet. Durch die Unterrichtung aller Mittelschüler aus dem „Schulverbund Obere Vils Ehenbach“ werde der Schulstandort Hahnbach gestärkt.
Die Neugestaltung des Grundschulpausenhofes mit den Schwerpunkten „Bewegung-Balanzierung“ ist abgeschlossen. Derzeit laufen Renovierungsmaßnahmen in Fluren, Toiletten und Böden der Klassenzimmer. 658.000 Euro betrug der Gesamtaufwand für die Schulen Hahnbach und Gebenbach. Die Kosten für die Schülerbeförderung betrugen 215.000 Euro.
Auslastung der Kindergärten in der Gemeinde zufriedenstellend
Zufriedenheit herrsche auch über die Auslastung der Kindergärten in Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht mit 120 Kindergarten- und 24 Krippenkindern. Zu deren Finanzierung steuert die Kommune neben 80 Prozent der ungedeckten Betriebskosten rund 9.000 Euro Beförderungskosten bei.
Gemeindebücherei mit steigendem Zuspruch, Umbau des Scharf-Anwesens zur Gemeindebücherei, Ziel der Fertigstellung im Jahr 2018
Über steigenden Zuspruch wurde von der Gemeindebücherei berichtet. Bei einem Bestand von insgesamt 12.300 Medien erfolgten heuer rund 18.500 Ausleihen. In diesem Zusammenhang informierte Lindner über die Planungen zum Umbau des Scharf-Anwesens als Gemeindebücherei. So sei im Erdgeschoss eine Kinderbücherei mit Flächen für Lesungen und im Obergeschoss Medien für Jugendliche und Erwachsene angedacht.
Nach den derzeitigen Planungen werde das Haus barrierefrei mit einem Aufzug erschlossen. Für den Veranstaltungsraum im Oberen Tor sei eine Verbindung und eine Erreichbarkeit auch über den Aufzug vorgesehen. Die westliche Fassade mit neuem Zugang soll weitgehend erhalten bleiben, während die Ostfassade einen modernen Ausdruck erhalten soll.
Für diese Maßnahme der Innenentwicklung und Leerstandsbeseitigung sind bereits Fördermittel in Höhe von 855.000,- EUR bewilligt worden. Ziel ist eine Fertigstellung im Jahr 2018.
Festhalten an kostenloser Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen
Eine sehr gute Zusammenarbeit gebe es mit dem Kulturausschuss und den über 80 Vereinen und Gruppierungen der Marktgemeinde. Die Gemeinde lasse sich die Vereinsförderung mit Gebäudeüberlassungen jährlich rund 100.000 Euro kosten.
An der kostenlosen Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen werde man festhalten.
Hallenbadbesuch rückläufig
Die Hallenbadfrequentierung sei mit 5.050 Besuchern rückläufig. Für den Eingangsbereich sei ein barrierefreier Zugang in Planung. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich die Zillenfahrten auf der Vils. Mit 144 Buchungen waren die Boote so oft wie noch nie im Einsatz.
Im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen für die Wasserversorgung einschließlich Bereitschaftsdienst mit dem Zweckverband der Mimbacher Gruppe und der Adlholz-Irlbacher Gruppe Kooperationen. Im Bereich Abwasser kooperiert Hahnbach mit der Gemeinde Gebenbach.
Für einen kostendeckenden Betrieb werden die Verbrauchsgebühren für Wasser ab 2017 für den Hahnbacher Bereich auf 0,98 €/m³ und den Zweckverband Adlholz-Irlbach-Gruppe auf 1,45 €/m³ angepasst.
Als einen gewaltigen Kraftakt für das Bauamt bezeichnete der Bürgermeister die im Bau befindliche Abwasserbeseitigung für die Bereiche Mimbach/Mausdorf und das Adlholztal mit einer Investitionssumme von rund 6,5 Millionen Euro.
Der Ausbau für schnelles Internet soll Ende 2017 abgeschlossen sein.
Erfreulich sei die Bautätigkeit mit 63 Bauanträgen. Im Baugebiet Ursulapoppenrich IV, Lohweg, seien alle 19 Parzellen verkauft.
In Hahnbach-West III, Wacholderweg, stehen von 30 Plätzen noch zwei zur Verfügung.
Für den Bau einer Freiflächenphotovoltaikanlage in der Sandgrube nördlich von Süß sei eine neue Bauleitplanung notwendig. Für Sanierungen im historischen Ortskern werde seitens der Gemeinde eine kostenlose Bauberatung angeboten. Zur Verkehrsberuhigung in den Ortsdurchfahrten sind sieben mobile Geschwindigkeitsmessstationen im Einsatz.
Im Blick in die Zukunft gerichtet meinte Bernhard Lindner, dass es ihm um verwirklichbare Projekte nicht bange ist. Als realistisch nannte er mit dem Umbau der Gemeindebücherei am Oberen Tor und im westlichen Teil des Marktes mit dem Projekt „Vils erleben“ die Attraktivität der Gemeinde mit ihrer Lebensqualität weiter zu verbessern. Dazu müssen alle sich bietenden Fördermöglichkeiten ausgereizt werden.
Anträge zum Anschluss an das Breitband-Hochgeschwindigkeitsnetz für die Anwesen Wüstenau 1 und 2, Steigweiher 1 und Wüstenauer Weg 13, zum wilden Ablagern von Gartenabfällen und der Reinhaltung der Bürgersteige durch Anlieger sowie die Aufstellung von Hundekot-Beutelspender an neuralgischen Punkten wurden diskutiert, ebenso wie der derzeitige Standort des Weihnachtsbaums vor den Anwesen Hauptstraße 36/37.
Für die Kanalisation für den Bereich Mimbach/Mausdorf und Adlholztal werden runde 6,5 Millionen Euro buchstäblich im Erdboden vergraben
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