Allmählich ist es wieder an der Zeit, die Obstbäume zu schneiden - OGV Iber informierte

Wohl über kaum ein Thema lässt sich trefflicher diskutieren als über den richtigen Schnitt. Über diese Materie ließen sich beim Gartenbauverein Iber und Umgebung von Vorsitzenden Eduard Eckl zwanzig Männer und Frauen in Theorie und Praxis informieren. Nebenbei gab es auch Interessantes zum Pflanzen und Veredeln von Bäumen.

Der Obstbaum ist eine Kulturpflanze und unterscheide sich im Wuchs grundlegend von der natürlichen Wildform. Nur durch eine zweckmäßige Erziehung und ständigen Überwachungsschnitt sei der Baum in der Lage die Last seiner Früchte zu tragen.

Für schwachwüchsige Bäume sei der sog. Spindelschnitt eine praktikable Methode, jedoch für großkronige völlig ungeeignet. Von Fachleuten werde dazu der Oeschbergschnitt empfohlen. Der Arbeitskreis Ost im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Amberg-Sulzbach stellt dazu eine mit Eduard Eckl erstellte Broschüre zur Verfügung.

Ohne jegliche Pflegemaßnahmen entwickle ein Obstbaum eine dichte Naturkrone. Diese ermögliche aber weder gute Früchte noch eine Langlebigkeit des Baumes. Gar nicht bzw. zu wenig schneiden führe langfristig zu einer Vergreisung der Bäume und schlechtem Ertrag, falsches bzw zu starkes Schneiden zu übermäßig starkem Wachstum.

Anhand der Oeschberg-Palmer-Methode wurde der Weg zur idealen Baumkrone aufgezeigt. Er sei eine Erziehungsmethode für großkronige Obstbäume. Dabei erfolge in den ersten fünf Jahren nach der Pflanzung im Erziehungsschnitt der grundlegende Aufbau des Baumes.

Ein ungeschnittener Obsthochstamm setze zu früh Früchte an und könne kein tragfähiges Kronengerüst aufbauen. Bei der „Oeschberg-Erziehung“ werde konsequent auf das Vermeiden sog. „Mehrstöcker“, den Aufbau mehrerer übereinander liegender Leitastserien entlang der Stammverlängerung geachtet.

Der „Baum“ werde mit vier Leitästen und einer Stammmitte erzogen. Die Äste sollten sich möglichst gleichstark entwickeln. Der Pflegeschnitt an Altbäumen diene dazu, das Gleichgewicht zwischen Fruchtansatz und Holzwachstum sowie die Stabilität des Baumes zu erhalten. Dabei sollte altes und abgetragenes Fruchtholz bevorzugt, aber nicht vollständig entfernt werden.

Als Grundsatz für einen sauberen und fachgerechten Obstbaumschnitt wurde die Verwendung von scharfen Qualitätswerkzeugen und standfesten Leitern empfohlen.

Viel Interessantes zum Obstbaumschnitt konnten die Teilnehmer vom Vorsitzenden Eduard Eckl (3. von links) erfahren

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