FFW-Einsatzfahrten mit Martinshorn besonders Unfall behaftet - Sondersignaltraining in Hahnbach
Wer kennt die Situation nicht? Von irgendwo ertönt ein Martinshorn und kurz darauf kommt ein Fahrzeug der Feuerwehr, des Rettungsdienstes oder der Polizei angefahren. Laut einer Studie der Hochschule der Sächsischen Polizei ist das Unfallrisiko für die Einsatzkräfte bei einer Fahrt mit Sonderrecht um das 17-fache höher als ohne Sondersignal.
Nicht selten kommt es dabei sogar zu Unfällen mit schlimmen Folgen. Dies ist auch oftmals auf das unvorhersehbare Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer auf die besondere Situation zurückzuführen. Aber auch Selbstüberschätzung, Müdigkeit oder Unachtsamkeit des Fahrers des Einsatzfahrzeuges können einen Unfall verursachen.
Das Bayerische Innenministerium hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Landesfeuerwehrverband und der Versicherungskammer Bayern das Projekt „Sondersignal-Fahrt-Trainer“ ins Leben gerufen. Dieser tourt seit 2013 durch die bayerischen Landkreise, um die Häufigkeit der Verkehrsunfälle bei Einsatzfahrten zu reduzieren.
Nun gastierte dieses Übungsgerät unter fachtechnischer Anleitung der Mitarbeiterin der staatlichen Feuerwehrschule Regensburg, Sandra Reichert in Hahnbach und versuchte den Maschinisten der Feuerwehren Ebersbach, Hahnbach, Königsten, Mimbach, Rosenberg, Sigl, Sulzbach, Süß und Vilseck das nötige Fingerspitzengefühl näher zu bringen.
In den einzelnen Übungssequenzen starteten die Teilnehmer mit einem Theorieteil, in welchem speziell das Augenmerk auf die rechtliche Situation sowie die Gefahren bei Einsatzfahrten und die Ursachen möglicher Unfälle gelegt wurde. Anschließend konnten die Teilnehmer in einem Einsatzfahrzeugsimulator nach einer Eingewöhnungsfahrt in die verschiedenen Einsatzszenarien starten.
Die verschiedensten Bedingungen wie Witterungsverhältnisse, Tageszeiten oder Reaktionen anderer Verkehrsteilnehmer kamen auf die Übenden zu und mussten entsprechend bewältigt werden. Besonders die Lage im Feuerwehrfahrzeug, wie der Fahrzeugfunk, Geräusche des Martinshorns aber auch die mitfahrenden Insassen konnten sehr situationsgerecht nachvollzogen werden.
Anhand einer Videoanalyse konnten die einzelnen Teilnehmer ihr Verhalten in den verschiedenen Situationen nachvollziehen.
Auch wenn mancher nach seiner „Alarmfahrt“ ein etwas flaues Gefühl hatte, fiel das Fazit der Teilnehmer sehr positiv aus. So konnten auch ungeübte Fahrer Situationen erleben, die sie vorher noch nicht gekannt haben.
Auch Hahnbachs 3. Bürgermeisterin Evi Höllerer nahm an einer Trainingseinheit teil und beurteilte sie als einen wichtigen Sicherheitsaspekt und dankte dem Kommandanten der Feuerwehr Hahnbach und Kreisbrandmeister, Michael Iberer für die Organisation der Veranstaltung.
Unter der Beobachtung von Kreisbrandmeister Michael Iberer, Kreisbrandinspektoren Christof Strobl und Martin Schmidt sowie Kreisbrandrat Fredi Weiß (von links) bewies 3. Bürgermeisterin Evi Höllerer ihre Fähigkeiten am Fahrsimulator
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