DBfK-Kongress zum Tag der Pflegenden in Nürnberg
Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V., eröffnete am gestrigen Dienstag, 8. Mai 2018, vor rund 150 TeilnehmerInnen, den DBfK- Kongress zum Tag der Pflegenden in Nürnberg. Pflegeexperten und Politiker diskutierten am Ende des Kongresses Wege aus der Pflege Krise.
"Die Zeit drängt, beruflich Pflegende brauchen jetzt eine spürbare Verbesserung ihrer Lage. Der Exodus aus den Pflegeberufen ist sonst nicht mehr aufzuhalten, denn schon jetzt bietet der Arbeitsmarkt keine Reserven mehr, um die Pflegekrise in Bayern zu verhindern", erklärte Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V., bei ihrem Statement.
„Wie sollen denn 1.000 Euro, die an alle pflegebedürftigen Menschen ab Pflegegrad II gezahlt werden, den Pflegemangel in den Kliniken lösen? Was wir brauchen, sind mehr Menschen, die sich für den Pflegeberuf begeistern.
Diejenigen, die den Beruf bereits seit Jahren ausüben, müssen wir hegen und pflegen, dazu braucht es mehr Geld sowie mehr Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegefachkräfte", so Biederbeck weiter.
"Wir brauchen einen besseren Personalschlüssel in den Einrichtungen, damit die Arbeitsbelastung nicht mehr in dem Maße zum Tragen kommt", so Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei ihrem Grußwort
(zweite von links)Stefanie Renner, stellvertretende Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V., Landtagspräsidentin Barbara Stamm hört gespannt zu, Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost e.V.
Prof. Michael Isfort, Deutsches Institut für angewandte Pflegewissenschaft (dip), stellte in seinem Referat die Hypothese vor, dass bei der Fachkräfterekrutierung auch Schulstandorte in der Region eine Rolle spielten. Er warb u. a. für flächendeckende Ausbildungsplätze. Der Radius bei der Berufswahl liege bei 20 Kilometern, so Isfort weiter
Sabine Brase, Diplom-Pflegewirtin, zeigt auf, wie man freiheitsentziehende Maßnahmen in der Pflege reduzieren kann
Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerates und DBfK-Bundesgeschäftsführer bei seinem Statement: "Wir fordern 100 000 Stellen mehr - kämpfen wir dafür". Um die Ausbildung attraktiv zu machen und den Berufsverbleib zu fördern, müssen sich die Rahmenbedingungen deutlich verbessern, so Wagner weiter
Professorin für Pflegewissenschaft Dr. Christa Büker, Fachhochschule Bielefeld
Christof Oswald, Pflegetreff Nürnberg, bei seinem Statement
Am Ende des Kongresses diskutierten Spitzenpolitikerinnen der Landtagswahl 2018 mit Pflegeexperten zum Thema: "Welche Wege führen aus der Pflegekrise?" Der Stuhl der CSU allerdings blieb leer (wir berichteten)
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