Auf den Spuren der Kulturlandschaften

Imposante Hofbäume, ortsprägende Landwirtschaft, historische Hohlwege. Wer nach diesen Stichworten sucht, wird kaum fündig. Das soll sich ändern – und jeder kann mitmachen.

All das, was eine Region, eine Landschaft oder ein Dorf ausmacht, soll erfasst werden und später im Bayernatlas für jedermann abrufbar sein. Doch noch steckt das LEADER-Projekt „Erfassung (historischer) Kulturlandschaftselemente" in den Kinderschuhen und das Wissen ruht in den Köpfen.

In Hahnbach haben sich Interessierte daran gemacht, ihre Kulturlandschaften vor der eigenen Haustür genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn das ist der Grundgedanke, auf dem das Projekt fußt: Diejenigen, die ihre Umgebung kennen wie ihre Westentasche, sollen die Möglichkeit haben, die Besonderheiten ihres Wohnortes (Häuser/Höfe, Bäume, besondere Ortsränder, religiös geprägte Orte, Verkehrselemente usw.) aufzulisten und in eine Datenbank einzutragen. Natürlich in eine eigens dafür gefertigte Maske, mit standardisierten Beschreibungsmerkmalen.

Klingt erst einmal kompliziert. Doch mit Expertenrat und ein wenig Übung ist dies gut zu bewerkstelligen. In Hahnbach hat Ortskoordinatorin Evi Höllerer Projektmanager Armin Röhrer eingeladen. Das Projekt hat für sie einen hohen Stellenwert: „Für die Gemeinde ist es wichtig, dass unsere reiche „historische“ Kulturlandschaft erfasst und dieses Wissen öffentlich zugänglich gemacht wird, um auch unseren Nachfahren aufzuzeigen, wie und was früher war.“

Sie und ihre Mitstreiter ließen sich von Armin Röhrer genau erklären, was überhaupt als Kulturlandschaftselement gilt und wie man es mit Hilfe des vorgegebenen Erfassungsbogens richtig beschreibt. Doch auch für Fragen zeigte sich der Projektmanager offen und diskutierte mit den Heimatinteressierten aus der Gemeinde Hahnbach beispielsweise das Thema Denkmalschutz und wie es sich rechtlich verhält, fremde Gebäude oder Teile davon zu fotografieren.

„Man muss öffentlich bekannt machen, dass demnächst Leute umhergehen und was fotografieren und dokumentieren“, sagt Röhrer. Denn es sei grundsätzlich erlaubt, auf öffentlichem Grund stehend private Bebauung und Bepflanzung zu fotografieren. Dies sei jedoch gerade auf dem Dorf mit Vorsicht zu genießen, warf Richard Freitag aus Süß ein. Ohne Abstimmung mit den Besitzern kann es schnell zu Unstimmigkeiten und gar Streitigkeiten kommen.

Nichtsdestotrotz waren sich die Anwesenden einig, in Sachen Erfassung voran schreiten zu wollen.

In einem weiteren Treffen, bei dem sich auch neue Interessenten einfanden, vereinbarten die Heimatforscher, aus jedem Gemeindeteil zunächst einmal drei Elemente zu erfassen und beim nächsten Treffen vorzustellen. Natürlich wird es nicht bei diesen drei besonderen Objekten pro Ortschaft bleiben. Aber der Anfang ist dann gemacht.

Sie wollen selbst einen Beitrag zur Erfassung kulturlandschaftlicher Elemente leisten und kennen besondere Stellen?

Infos und Hilfe erhalten Sie unter www.historische-kulturlandschaft.net oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie bei der

LAG Regionalentwicklung Amberg-Sulzbach unter www.lag-amberg-sulzbach.de/historische-kulturlandschaften/ bzw per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Im Dialog mit Armin Röhrer klärten die Hahnbacher Heimatinteressierten wichtige Details zur Erfassung von Kulturlandschaften

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AWZ-HAHNBACH