Frauenfrühstück des Hahnbacher Frauenbundes im Klostergarten

Geschrieben von ibj am 24. Juli 2018. Veröffentlicht in Nachrichten zu Hahnbach.

Einfach die Küche kalt lassen und dem Alltagstrubel entfliehen, sagte man sich beim Sommerfrühstück des Frauenbundes (KDFB). Ein Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus mit geistlichem Beirat, Pfarrer Dr. Christian Schulz bildete dazu den Auftakt.

Vorsitzende Hildegard Gallitzendörfer freute sich über viele Besucherinnen im Klostergarten. Nach ausgiebigem Verzehr heimischer Produkte und fair gehandeltem KDFB-Kaffee sprach der Bildungsreferent Bernhard Suttner zum Thema: „Die zehn Gebote ökologisch gesehen“.

Auf den ersten Blick scheinen diese nichts zu den Problemen des 21. Jahrhunderts, wie Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung oder Ungerechtigkeit im Welthandel zu sagen haben. Bei genauerem Nachdenken zeige sich aber, dass die 10 Gebote als Grundgerüst einer Ethik für den Alltag in der modernen Zeit äußerst hilfreich seien.

Es gehe darum, die biblischen Hinweise zeitgemäß zu interpretieren und ernst zu nehmen. Über Generationen hinweg seien sie als enges Moralkorsett für privates Verhalten interpretiert worden. Wenn man aber nach den Werten frage, die z.B. durch das 5. Gebot („Du sollst nicht töten“) oder durch das 7. („Nicht stehlen“) geschützt werden sollen, öffne sich ein weiter Horizont. Wer diese ernst nimmt, müsse sich um die positive Sicherung und die Förderung des Lebens samt seiner Grundlagen bemühen.

So werde eine einfache Kaufentscheidung zwischen „Schnäppchen-Superpreis“ oder aber „fair und ökologisch“ zu einer Frage der Beachtung des 5. und 7. Gebotes. Beispielhaft sei hier das Engagement der „Eine-Welt-Läden“.

Ausführlich beschäftiget sich Suttner mit dem 1. Gebot. Dieser auf den ersten Blick erschreckend harte Text erscheine ihm wie für uns moderne Menschen geschrieben. Moderne Götzen seien die vom Menschen selbst gemachten und verabsolutierten ideologischen Systeme, deren Auswirkungen noch auf den künftigen Generationen lasten werden.

Das Ziel des ständigen Wachstums, die Hetze in der Arbeitswelt oder „ewiger Jugend und körperliche Perfektion“ verlangen riesige Opfer. So würden zwischenmenschliche Beziehungen und Lebenschancen künftiger Generationen leichtfertig riskiert.

Aufmerksam verfolgten die Zuhörerinnen die Interpretierung der zehn Gebote durch Bildungsreferent Bernhard Suttner (rechts)