Norbert Prifling erweitert seine alpenländische Krippe seit über 30 Jahren

Man kann sich fast nicht satt sehen an den Hunderten von liebevollen Details bei den Einzelfiguren und Figürchen der Krippe von Norbert Prifling.

Im Lauf der letzten 30 Jahre hat der gelernte Metallbauschlosser seine alpenländische Krippe immer wieder erweitert und verbessert und weiß doch immer wieder diese auf der 2 x 1 Meter großen Platte zu verschönern.

Aber kommen wir zurück zum Anfang. Alles fing eigentlich „mit dem Onkel Hans“ an, so Norbert Prifling. Bei diesem hatte er nämlich jene Leidenschaft entdeckt, die ihn „langsam aber sicher“ bald schon selber packen sollte. Die Krippe seiner Eltern stammte zudem von jenem Onkel und war ihm seit Kindertagen vertraut und stets bewundert worden.Dazu kam ein „Glück im Unglück“, was ihn endgültig „infizierte“.

Als er sich nämlich als junger Mann einmal den Fuß derart verstaucht hatte, dass er eine gute Zeitlang nur noch sitzende Tätigkeiten ausüben konnte, veranlasste ihn sein Vater „statt zu fernsehen“ für die Hauskrippe „Kleinteile“ zu schnitzen. So entstanden bald ein kleiner Hackstock, ein Sägebock, Dreschflegel und auch schon ein etwas größerer Schafstall.

Zur eigenen Faszination kam nun auch noch das allseitige Lob der Familie und der Freunde hinzu, und „schon war’s passiert“: die Krippenbastelei ließ ihn seitdem nie mehr los. Jedes Jahr entstanden immer wieder andere Details, vom Taubenkobel des bäuerlichen Teils mit „echtem Lagerfeuer“ und rauchendem Essen bis hin zur Wildecke mit Dachs, Hirsch, Reh, einem Fuchs mit einer Gans im Maul, Hasen und manch anderem „was so alles kreucht und fleucht.“

Ungezählte Figuren tummeln sich mittlerweile in der Idylle und bei genauerem Hinsehen kann man in Stallnähe sogar eine nur Fingernagel große Maus mit einem Stück Käse im Mund entdecken. Alle Bauten und Anlagen orientieren sich korrekt und proportional an den 10 cm großen zentralen Holzfiguren der Heiligen Familie. Doch bis diese in den Stall einziehen darf, vergeht einige Zeit.

Da gilt es zuerst einmal Moos zu sammeln, kleine Äste und Grünzeug für die Landschaft, bis dann akribisch alles Nötige hergerichtet wird. Schließlich wird auch noch der Bruder Manfred hinzugezogen. In sechs bis sieben Stunden Feinstarbeit entwickelt sich dann jedes Jahr ein etwas anders Szenario.

Da wurde auch heuer wieder ein Wasserfall mit echtem Wasser eingebaut, oder ein Teich, der aus Resten von Fliesenkleber entstanden ist. Auch eine Backofenszene und eine Schäferidylle mit „allem, was dazu gehört“ ergänzen die Szenerie.

Aus drei verschiedenen Ställen kann Norbert Prifling mittlerweile auswählen, die er auch schon einmal kombiniert und immer wieder verändert. Was ihm auch gut an den Gebäuden gefällt, ist diese durchaus „a bisserl aus der Façon laffa derm“, oder wie Prifling es auch ausdrückt „des derf goa niat so gestriegelt sej“, da ist tatsächlich nicht Exaktheit gefragt, sondern eher „Rustikalität“, meint er.

Cordula, die Lebensgefährtin von Norbert Prifling, bringt viel Verständnis für das oft abendfüllende „Hobby vom Nobby“ auf. Sie selbst hat auch ein „gutes Händchen“ für Dekoration vor und schätzt „die entspannende Wirkung der Kunst“.

Wenn im Advent dann Freunde und Bekannte zum „Kripperlschau´n“ kommen, finden sie zuerst einmal die schwangere Maria auf dem Esel und dem begleitenden Josef bei der Herbergssuche. Erst am Heiligen Abend ist die Heilige Familie komplett im Stall und an Heilig-Drei-König sind die drei Magier aus dem Morgenland mit ihrer ganzen Begleitung endlich bei der Krippe angekommen.

Bis Mariä Lichtmess, dem zweiten Februar, darf die Krippe noch stehen bleiben, um dann wieder „in der Versenkung“ zu verschwinden. und dann? Dann beginnen wieder die Abende im Bastelkeller bei leiser Schlagermusik und beim Schnitzen von manchem Detail fürs nächste Mal.

Norbert Prifling ist seit über 30 Jahren vom „Krippenbauvirus“ infiziert

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Die alpenländische Krippe überrascht mit ungezählten liebevollen Details

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Im Advent ist das Heilige Paar auf Herbergssuche

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Neben dem Wegweiser nach Betlehem holt eine Dienstmagd einen frischen Laib Brot aus dem neuen Backofen

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