Besonderes Lob für die Einwohner der Marktgemeinde Hahnbach für ihre Geduld und Kompromissfähigkeit
Als äußerst zufrieden zeigten sich die vielen Besucher bei der Bürgerversammlung im Gasthof Ritter. Gut zwei Stunden referierte Bürgermeister Bernhard Lindner und ließ dabei in einem umfassenden Rückblick auf ein sehr intensives und arbeitsreiches Jahr keine Fragen offen.
Besonderes Lob hatte er für die Geduld und Kompromissfähigkeit der Einwohner der Marktgemeinde bei allen Maßnahmen. Auch das kollegiale Verhältnis über Parteigrenzen im Marktgemeinderat stellte er heraus. So erfolgten die meisten Beschlüsse einstimmig.
Für die Bewältigung der gemeindlichen Aufgaben stehen einschließlich Wasserwacht und Aushilfen 83 Beschäftigte zur Verfügung. An der Übernahme der Auszubildenden werde festgehalten. 4.944 Einwohner sind derzeit mit Hauptwohnsitz in der Marktgemeinde gemeldet.
Sofern sich bis zum maßgeblichen Stichtag deren Anzahl sich nicht auf 5.000 erhöht, verringern sich die Sitze im künftigen Gemeinderat ab 2020 von derzeit 20 auf 16.
Standesamtlich wurden im Berichtszeitraum 36 Sterbefälle registriert. Die Geburtenzahlen stagnieren bei 36, ebenso wie die Eheschließungen mit 34. Die Friedhofspflege erfolgt durch den Bauhof. Die bisherigen Grabgebühren werden beibehalten. Im Sommer 2018 ist eine neue Friedhofssatzung in Kraft getreten.
Ein besonderer Stellenwert werde dem Schulwesen beigemessen. Die Anzahl der Schüler sei von 428 auf 390 in der Grund- und Mittelschule Hahnbach und der Grundschule Gebenbach zurück gegangen. Seit September wird die Schülerbetreuung durch die offene Ganztagsschule von 38 Schülern belegt. Eine Übergangsklasse befindet sich in der gebundenen Ganztagsbetreuung. Als Neuigkeit berichtete Lindner von einer Vorbereitungsklasse für den mittleren Schulabschluss.
Im Rahmen eines Sicherheitskonzepts wurde das Schulgebäude mit einem Leitsystem, Videoüberwachung und einer Spindanlage ausgestattet. Durch die Unterrichtung aller Mittelschüler aus dem Schulverbund „Obere Vils-Ehenbach“ und dem Verbundkoordinator, Rektor Heinsz Meinl, werde der Schulstandort gestärkt. Der Gesamtaufwand beträgt 740.000 Euro.
Die Schülerbeförderung schlägt mit 220.000 Euro zu Buche. Bürgermeister Lindner: „Am Schulwesen darf nicht gespart werden. Hier ist jeder Euro als Investition in die Zukunft gerechtfertigt.“
Zufriedenheit herrsche auch über die Auslastung der Kindergärten in Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht, die aktuell ohne Betriebskostendefizit geführt werden. Ein besonderer Dank wurde an die Kirchenpfleger Konrad Huber und Helmut Janner für die umfangreichen Verwaltungsarbeiten gerichtet.
Die steigende Nachfrage nach Krippenplätzen erfordere die Errichtung einer weiteren Kinderkrippe. Für den Altbau der Kindertagesstätte St. Josef laufen die Planungen für die energetische Sanierung. 18 Kinder in externen Kindergarten verursachen einen zusätzlichen finanziellen Aufwand.
Die Ausgaben für den Brandschutz mit 140.300 Euro seien auf einem „normalen“ Niveau. Diese werden sich durch die Ersatzbeschaffung für das inzwischen 44 Jahre alte Feuerwehrfahrzeug TLF 16 deutlich erhöhen. Das harmonische Verhältnis der Gemeindewehren lobte Lindner.
Zufrieden sei man über die sehr gute Zusammenarbeit des Kulturausschusses unter dem neuen Vorsitzenden Georg Götz mit den über 80 Vereinen und Gruppierungen der Marktgemeinde. Die Vereinsförderung und Gebäudeüberlassungen lasse sich die Marktgemeinde rund 100.000 Euro kosten. Die kostenlose Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen werde beibehalten.
Für die Seniorenbetreuung sei die Organisation eines „runden Tisches“ in Planung. Konstant sei der Zuspruch in der Gemeindebücherei. Bei einem Bestand von insgesamt 11.990 Medien erfolgten heuer rund 18.000 Ausleihen. Der Umbau des Scharf-Anwesens zur Gemeindebücherei liege im zeitlichen und finanziellen Rahmen. Das Richtfest ist für Ende November geplant.
Die Bauarbeiten seitens der Gemeinde für das Projekt „Vilserleben“ auf der Gockelwiese stünden vor dem Abschluss. Mit Einzelmaßnahmen wie, Aussichtssteg, Wasserkanone, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für jung und alt, PKW-Stellflächen und Wegebeleuchtung soll ein attraktiver Bereich für alle Altersschichten entstehen. Der Verbindungsweg zwischen Mühlsteg und Steg in der Au sowie ein Umbau des Flusslaufes der Vils werden auf Kosten des Wasserwirtschaftsamts im Jahre 2020 durchgeführt.
Eine gute Auslastung verzeichne das Hallenbad mit rund 5.000 Besuchern. Von sieben auswärtigen Schulen werde es zum Schwimmunterricht genutzt. Ein barrierefreier Umbau ist für 2019 vorgesehen. Einer ständig zunehmender Beliebtheit erfreuen sich die Zillenfahrten auf der Vils. 168 Einsätze hatten die beiden Boote zu bestehen.
Zufriedenheit in der Bauentwicklung mit über 50 eingegangenen Bauanträgen
Im Zuge der vollständigen Veräußerung der Bauplätze im Baugebiet Ursulapoppenrich IV-Lohweg und Hahnbach-West III und Anfragen von rund 70 Interessenten wurden konkrete Planungen für die Baugebiete Hahnbach-West IV und Hahnbach-West V notwendig. Man erwarte eine Bebauung ab 2020.
Für die Sanierungsmaßnahmen im historischen Marktkern wurde auf die kostenlose Bauberatung seitens der Gemeinde hingewiesen. Vier neue Gewerbebetriebe haben sich 2018 angesiedelt. Zur weiteren Bauleitplanung informierte der Bürgermeister über die vorhabenbezogenen Bebauungspläne für Gewerbebetriebe in Dürnsricht-Ost, Ursulapoppenricht-West und Adlholz-Ost.
Es müsse einheimischen Gewerbebetrieben eine Fortentwicklung ermöglicht werden. Rund 125.000 Euro werden jährlich für den Unterhalt von ca. 43 km Ortsstraßen, 96 km Gemeindeverbindungsstraßen und 294 km öffentlichen Feld- und Waldwegen aufgewendet. Der Ausbau der Kernwege Hahnbach-Kümmersbuch und Hahnbach-Süß ist abgeschlossen.
Für den Bau eines Radweges zwischen Süß und Irlbach durch den Landkreis als Bauträger habe die Gemeinde mit dem Grunderwerb eine Vorleistung erbracht. Zur Verkehrsberuhigung in den Ortschaften sind acht gemeindeeigene mobile Geschwindigkeitsmessgeräte eingesetzt.
Für die Nahwärmeversorgung Markt Hahnbach GmbH mit den Bereichen Wärmelieferung, Photovoltaik und Straßenbeleuchtung ist der Markt Hahnbach alleiniger Gesellschafter. Die Nutzung der Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk der Biogasanlage in der Schule zum Beheizen der gemeindlichen Gebäude erbringe eine Heizölersparnis von jährlich etwa 120.000 Liter sowie der damit Verringerung der Schadstoffe.
Die Photovoltaikanlagen auf dem Schulgebäude erbringen einen Jahresertrag von ca. 40.000 kW. Durch die Umrüstung der 900 gemeindeeigenen Straßenbeleuchtungsbrennstellen auf LED wurden die jährlichen Stromkosten von rund 60.000 auf 20.000 Euro reduziert.
Für den Betrieb der Wasserversorgung kooperieren die Wasserwarte einschließlich des Bereitschaftsdienstes mit den Zweckverbänden Mimbacher Gruppe und Adlholz-Irlbach-Gruppe. Ebenso beim Abwasser mit der Gemeinde Gebenbach. Für den Gemeindeteil Kienlohe bestehe eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg. „Das Jahrzehnte andauernde Projekt Abwasserbeseitigung wird nun im Monat November mit der Asphaltierung der Straßen in Ölhof abgeschlossen!“ meinte der Bürgermeister.
„Mit einem finanziellen Kraftakt wurden in dieser Wahlperiode die Orte Mimbach, Mausdorf, Frohnhof, Mülles, Unterschalkenbach, Oberschalkenbach, Adlholz und Ölhof an die Zentralkläranlage in Hahnbach angeschlossen:“ Als neue Daueraufgabe steht aber nun die Sanierung der Kanäle an. Die Verbrauchsgebühren würden für alle gleich gehalten. Der anfallende Klärschlamm wird noch in der Landwirtschaft verwertet.
Eine spannende Entwicklung wird mit der Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes für die Quellen im Tannenschlag wegen der geplanten Erweiterung des angrenzenden Sandabbaus erwartet. Durch ein eigenes Gutachten einer Fachfirma habe sich die Marktgemeinde eine Rechtsposition gesichert. Zu einer Daueraufgabe entwickle sich die Breitbandversorgung in den Ortsteilen. Man erhoffe Ende 2020 einen Abschluss.
Zur Finanzsituation führte der Rathauschef an, dass ein Großteil des Rekordhaushalts von 18.826.900 Euro im Vermögenshaushalt auf den Kanalbau und den Grunderwerb für die Baugebiete Hahnbach-West IV und Hahnbach-West VÂÂÂÂÂ entfallen.
Die Pro-Kopf-Verschuldung ist deshalb auf 1.316 Euro gestiegen.
Als erfreulich wurde der Anstieg der Steuerkraft von 743 auf 807 Euro je Einwohner bezeichnet. Mit der damit einhergehenden Verminderung der Schlüsselzuweisung und der Erhöhung der Kreisumlage seien aber keine größeren finanziellen Spielräume gegeben. Eine Änderung der Ansätze für Grund- und Gewerbesteuer sei nicht vorgesehen.
Mit vielen Zahlen und Graphiken informierte Bürgermeister Bernhard Lindner in der Bürgerversammlung
Die Bauarbeiten auf der „Gocklwiese“ stehen kurz vor dem Abschluss
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