AOVE-Führung in und um die Frohnbergkirche mit Eveline Eckl
Im Auftrag der AOVE führte Eveline Eckl auf dem Frohnberg fast 30 heimatkundliche Interessierte in und um die Wallfahrtskirche. 80 Minuten dauerte die Zeitreise von der frühen Wallanlage, der Petruskapelle über kauzige Klausner bis hin zum alljährlichen Frohnbergfest.
Anhand der Schautafeln zeigte Eckl die Wallanlage auf dem Tafelberg, der in unsicheren Zeiten wiederholt als Fluchtpunkt für die umliegenden Bewohner gedient hatte. Eine wirtschaftlich wichtige Ost-West-Verbindung von Luxemburg bis nach Krakau führte wohl auch am Frohnberg vorbei, der ab dem 9. Jahrhundert zum Machtbereich der Sulzbacher Grafen gehörte. Die so genannte „Goldene Straße“, welche im 14. Jahrhundert Karl IV. sichern ließ, dürfte ebenfalls am Fuße der Erhebung verlaufen sein und bis zum Hahnbacher Brückenbau über die Furt bei Kümmersbuch verlaufen sein.
Die Bezeichnung Frohnberg leitet sich wohl von „Frohn“, dem ‚“Dienst, dem man seinem Herrn schuldet“ ab, erklärte die Sulzbacherin. Möglicherweise habe sogar von hier aus die Christianisierung unter dem Missionar Wunibald um 741/2 begonnen, wo eine „ecclesia ad nord filusa“, also eine Kirche an der nördlichen Vils, erwähnt wird. Die um 1000 erwähnte Petruskapelle verdanke wohl den Vilsfischern, aber auch den Patronen des Hauses Kastl, den Heiligen Jakobus und Petrus, ihr Patrozinium.
1188 wurde laut einer Urkunde durch die Grafen von Sulzbach der Frohnberg an Barbarossa verkauft, und zwar zugunsten des Klosters Berchtesgaden. Reste einer karolingischen Burganlage, von der wohl noch die beiden Säulen der Lourdeskapelle zeugen, hat der Archäologe Dr. Hensch vor einigen Jahren im Osten der Wallfahrtskirche ausgegraben. Dieser konnte dort auch Eisen- und Erzverhüttung nachweisen, deren Produkte wohl zu einem guten Teil nach Nürnberg gebracht wurden, jener „Waffenkammer Europas im Mittelalter“.
Während der Reformationszeit war die dortige Kirche nachweislich die „Ausweichkirche“ für die Sulzbach-Rosenberger Katholiken, welche danach aber verfiel. Mit dem Erwachen der Frohnbergwallfahrt im Jahr 1666 erfuhr die Kirche erneut mehr Aufmerksamkeit, was schließlich 1723-1725 zum Neubau der jetzigen Wallfahrtskirche führte. Wohl recht „kauzige Klausner“ in einem turmähnlichen Nebengebäude hatten diese zu bewachen und turnusgemäß auch zu läuten.
Eckl erklärte auch den Innenraum der im „Volksbarock“ von den Hahnbacher Bürgern erbauten Sandsteinkirche „Mariä Himmelfahrt“. Sie verwies auf den „Frohnbergschatz“, nämlich die mit Votivgaben bestückten Schaukästen neben dem Hochaltar und das Gnadenbild, welches dem Prager Jesulein nachempfunden ist.
Sie erklärte auch die Seitenaltäre aus der Hahnbacher Pfarrkirche, die durch die Säkularisation aus der Amberger Paulanerkirche stammenden hinteren Kirchenstühle, die Bilder von Maximilian Prechtl, dem letzten Abt von Michelfeld, und die Votivbilder unter der Empore. Die Binder-Orgel von 1897 und die mehr der Fantasie als der Realität entsprungenen Bilder an ihrer Balustrade wie auch die Stifterfenster und Bilder deutete die Stadtführerin anschaulich.
Auf den Kreuzweg von 1980, die 1,8 Millionen teure Sanierung der Kirche, die Probleme der Turmstatik aufgrund des Sandsteins, den neuen Freialtar und die alljährliche Wallfahrtswoche um Mariä-Himmelfahrt, dem 15.August, verwies Eveline Eckl ebenfalls.
Eveline Eckl führte viele Interessierte in und um die Wallfahrtskirche auf dem Frohnberg
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