Gäste profitieren von großer Markise für die Terrasse der Frohnbergwirtschaft
Rechtzeitig vor der Sommerhitze wurde von der Brauerei Bischofshof, vertreten durch die Geschäftsführerin Susanne Horn und dem Gebietsleiter Hans Weigl, für die Frohnbergwirtschaft eine große Markise angeschafft.
Auf Anregung des Pächterehepaars Inge und Herbert Lindner und auf Konrad Hubers Initiative hin, fertigte Dipl. Bau-Ingenieur (FH) Hans Lerner „für Gotteslohn“ einen Plan und Pfarrverwaltungsmitglied Dipl. Ing. (FH) Günter Hofbeck stiftete darüber hinaus die notwendigen Fundamente.
Die Altmannshoferfirma für Rolladenbau Georg Schmid und Franz Hirmer fertigte und montierte die dreigeteilte 15 Tausend Euro teure Markise, von der primär die Gäste der Bergwirtschaft profitieren.
Kirchenpfleger Georg Münch dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Bürgermeister Bernhard Lindner beschenkte Susanne Horn mit dem Krug des Marktes und einen Blumenstrauß. Diese lud im Gegenzug eine Delegation der kirchlichen und politischen Gemeinde nach Regensburg und Weltenburg zur Brauereibesichtigung ein.
Die Bewirtschaftung auf dem Frohnberg geht bereits auf viele Jahrhunderte zurück
Sie begann mit einem Bauernhof, später einer Klause und schließlich einer Wirtschaft. Diese dient bis heute zur Versorgung der kirchlichen und weltlichen Wallfahrer. Für das Jahr 1430 ist eine Bewirtschaftung durch Josef Ulrich Meyer nachgewiesen, der zudem einer der angesehenen Schöffen des Hahnbacher Vogteigerichts war. Jener Hof kam nachweislich 1560 in den Besitz des Marktes Hahnbach und das Hofkastenamt Amberg weiß laut Zinsbucheintragung von zwei Pächtern jenes Hofs im Jahr 1565.
Ab 1569 werden mehrere „Untertanen“ nach- und nebeneinander auf dem Frohnberg genannt, darunter ein Johann Frohnhofer mit seiner Frau Kunigunde. Nachdem diese 1582 an Pest gestorben ist, wiederverheiratet sich Frohnhofer mit Klara Dirier von Gallmünz.
Aber schon zwei Jahre später, 1584 ist dann Hans Weyß von Kümmersbuch Pächter auf dem Frohnberg. Ihm genehmigte der Hahnbacher Bürgermeister dort ein neues Zimmer anzubauen und das Dach mit Stroh neu zu decken.
Zwar bemühen sich 1616 weitere Pächter um den Frohnberg, doch Weiß bleibt dort wohl Hausherr bis zum Brand des Anwesens im Jahr 1630. Noch einmal brennt der wieder aufgebaute Hof im Jahr 1661 ab, wird aber dann nicht wieder sofort aufgebaut.
Als man 1666 von einer Marienwallfahrt auf den Frohnberg berichtet, wird eine Einöde erwähnt, welche 1695 der unterfränkische Eremit Frater Sebastian Schmidt bewohnt. Er bekommt auch die Erlaubnis, Almosen zu sammeln und baut schließlich eine neue Klause „mit eigenen Mitteln“. Schmidt wird schließlich sogar der Einzige, der in der Kirche begraben werden durfte.
Am rechten Seitenaltar erinnert an ihn bis heute ein Epitaph mit seinen Lebensdaten: „Hier liegt begraben weyland Frater Sebastianus Schmidt, gebürtig zu Retzbach unweit von Würzburg, gewester Einsiedler auf dem Frohnberg 36 Jahr, seines Alters 78 Jahr, gestorben den 27. Februar 12 Uhr zur Nachtzeit 1729“.
Eine neue Klause wird 1750 zusammen mit dem Turm der Kirche gebaut. 1774 gibt es eine Nachfrage des Amberger Landrichters von Gobel in Hahnbach nach den zwei öden Höfen auf dem Frohnberg. Von einer Antwort weiß man allerdings nichts.
Erst wieder 1776 wird vermerkt, dass auf Grund der Fahrlässigkeit des Klausners Anton Wild die Klause bis auf ihre Grundmauern abgebrannt sei. 1812 will man die Klause verkaufen, findet aber keinen rechten Pächter. Daraufhin werden das Gebäude und der Garten von 106 Hausbesitzern aus Hahnbach um 213 Gulden erstanden. Für diese Genossenschaft führt Johann Wiesnet, ein eigener Pfleger, Buch.
Im Jahr 1845 wurden die Aufgaben des Frohnberger Kirchenwächters genau definiert
„Der Wallfahrtsort ist ein Ausflugsort, der Kirchenwächter hat für strenge Ordnung zu sorgen und Ärgernis zu verhüten. Er muss täglich dreimal läuten, regelmäßig an Sonn- und Feiertagen die Kirche von Mittag bis Abend und für Wallfahrer zu gegebener Zeit öffnen, die Kirche ist sauber zu halten, Einheimischen und Fremden ist auf Verlangen Wasser zu reichen, sowie bei Verhinderung des Mesners dessen Dienst zu verrichten.“
Sein Lohn sind jährlich 18 Gulden (das ist ungefähr der damalige Wert einer Kuh), freie Wohnung, ein Klafter Holz (ein Klafter ist eine alte Längeneinheit von ungefähr der Länge, die ein Erwachsener mit ausgebreiteten Armen greifen kann) und die Benutzung des zur Klause gehörenden Ackers.
Als es 1882 zu Auseinandersetzungen der Genossenschaftsmitglieder untereinander kam, da einige Teilhaber die Klause verkaufen wollten, wurde daraus eine gerichtliche Auseinandersetzung. Weitere Pächter interessierten sich aber bald für die mittlerweile recht gutgehende Wirtschaft, welche in den Sommermonaten immerhin sechs bis sieben Hektoliter Bier ausschenkte.
1926 beantragte Paul Lobenhofer die Erlaubnis zum Betreiben einer Gast- und Gartenwirtschaft auf dem Frohnberg. Er begründete seinen Antrag mit dem Vermerk, dass sich zum ersten Frohnbergsonntag bereits 600 Wallfahrer des katholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereins Bavaria aus Amberg angemeldet hätten.
Offensichtlich hat aber in den Folgejahren der Besuch sehr nachgelassen und schon 1929 fiel die Klause wieder zurück an die Kirchenstiftung. Die meistern Anteilnehmer verzichteten damals auf ihren Anteil an dem maroden Gebäude und man restaurierte sie „gründlich“ für 1.500 DM.
Während der Zeit des Nationalsozialismus beanspruchte die Gemeinde Hahnbach die Verwaltung der Klause, was zur gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Kirche führte, welche diese aber gewann. Die Kirchenstiftung bemühte sich weiter um Verbesserungen der Klause und 1956 wurde beim Treppenaufgang im Norden des Frohnberg mit Hilfe von Eduard Winter, dem „Troppbauern Ede“, ein Brunnen gegraben. Dieser ist 12 Meter tief und liegt zwischen der 8. und 9. Kreuzwegstation.
Das Grundstück gehörte Sebastian Wiesneth aus Hirschau, einem gebürtiger Hahnbacher, der es zum Frohnbergfest 1957 der Kirche schenkte. 1957 kam auch noch die Elektrifizierung durch die Hahnbacher Firma Winkler, dem „Schöller Gust“, dazu.
1987 war ein Neubau der Wirtschaft unumgänglich. Nach Verhandlungen mit der politischen Gemeinde steuerte diese 400 000 DM dazu bei, die restlichen 500 000 DM waren von der Pfarrgemeinde zu erbringen. Eine Küche, zwei große Gastzimmer und ein kleinerer Nebenraum, das so genannte „Bischofstüberl“ entstanden. Vor dem letzten Pächterwechsel wurde 2016 das Dachgeschoß zudem als Pächterwohnung ausgebaut.
Als 1992 die Klause südlich neben der Gastwirtschaft grundsaniert und dazu entkernt wurde, stürzte über Nacht die südliche Außenmauer ein. Ein gemeinsames finanzielles Engagement des bayrischen Landsamtes für Denkmalschutz, der politischen und kirchlichen Kräfte ermöglichte aber letztendlich eine gelungene Fertigstellung des Hauses, welches seitdem vermietet wird.
Mini-Geschichten am Rande
Als der Troppbauern Ede, Bergmann, bekannter Wünschelrutengänger und erfolgreicher Brunnenfinder und seine Frau Anna, genannt Nahndl, abwechselnd den engen Brunnenschacht für die Bergwirtschaft gruben, kam es nicht zum ersten Mal zu einem Streit der Eheleute.
Ede war gerade an der Reihe, die Eimer mit Erde auszuleeren. Sehr grantig warf er seinen Kübel weg, zog kurzerhand wütend die Leiter aus dem metertiefen Schacht und entfernte sich von seiner darinnen befindenden Gattin.
Schweigend gönnte er sich „in aller Ruhe und Gemütlichkeit“ mehrere Halbe auf dem Berg. Das zuerst laute, und dann immer leiser werdende Rufen und Jammern seiner Frau hörten erst Stunden später Bergheimkehrer. Diese befreiten endlich die unglückliche und wohl auch körperlich unterkühlte Gattin. Über die „Gespräche danach“ zwischen den Eheleuten „schweigt des Sängers Höflichkeit“.
Die Nahndl soll sich aber sehr wohl zu rächen gewusst haben. Als ihr Ede wieder einmal sternhagelvoll nach Hause kam und schon schnarchend im Bett lag, verkleidete sie sich als Teufel. Sie hieß ihn mit schriller Stimme sofort aufstehen, sich hinknien, alles versprechen und er musste vor allem dem Alkohol ab sofort abschwören. Aber, so wird erzählt, habe jener Schwur leider keine „anhaltende Wirkung“ gehabt.
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