Hilferuf aus Bolivien - Wassermangel in der Region Ayopaya, bedroht Existenz der Indio Bauern
„Hilfe zur Selbsthilfe in Bolivien“ leisten schon seit vielen Jahren die Hahnbacher Gruppe „Coraje“ und der überregionale Verein „Runa Masis“. Ihr Engagement gilt in erster Linie dem Wassermangel in der Region Ayopaya, der dort die Existenz der Indio Bauern bedroht.
Schon sind dort einige Familien auf der Suche nach Arbeit und Möglichkeiten in die Vororte der größeren Städte ausgewandert, da sie allein von der Landwirtschaft nicht mehr überleben können. Es haben nämlich nur wenige Gemeinden ausreichend gute und bewässerte Böden.
In den Höhen produzieren sie Kartoffeln und Ocas, in den Tälern Mais, Kartoffeln, Weizen und andere Hülsenfrüchte, wie z.B. Bohnen. Im unteren Teil aber steht nur wenig Wasser zur Verfügung, welches außerdem in einem offenen Kanal fließt und nicht ausreicht, um genügend Pflanzen anzubauen.
In Anbetracht dieser Umstände hatten die Dorfbewohner von Charuni bereits im Vorjahr beschlossen, an die Unterstützer einen einstimmigen Antrag zu stellen und sich schriftlich verpflichtet, bei allen Aufgaben mitzuarbeiten, die für den Bau eines Bewässerungskanals erforderlich sind, nämlich das Verlegen der Rohre von der Straße bis zu den Anschlüssen. Doch die Wege oder Orte dort sind sehr steil und gefährlich und verlangen von allen enorme Anstrengungen.
Aber sowohl Großeltern, Jugendlichen und auch Erwachsene arbeiten engagiert in der dünnen Hochgebirgsluft teilweise bis zur Grenze ihrer Leistungsfähigkeit mit, um die spendierten Leitungen zu transportieren und zu verlegen.
Schon wurden 133 Stangenrohre dank der Unterstützung aus der Oberpfalz gekauft und verlegt. Auch sind zwei Entsandungskammern im Einmündungsbereich errichtet worden. Die größte Schwierigkeit ergab sich aber, als ein so genannter Felsflug von 30 bis 40 Meter Länge zu bewerkstelligen war.
„Es war harte Arbeit und sehr gefährlich, aber mit kontinuierlicher Hilfe der Bewohner des Ortes war es möglich, zu bohren und auch mit Dynamit zu arbeiten, um den Weg zu ebnen, auf dem die Verlegung der Rohre stattfinden sollte. Dabei wurden sogar zwei Hängebrücken von ca. 40 Metern Länge gebaut.“ schrieb der Ingenieur Jorge Aquino an seine deutschen Freunde. Aquino sieht seine Lebensaufgabe darin, seiner bolivianischen Heimat zu helfen und dank seiner Musikgruppe Sacambaya ist dieser vielen Fans auch in Deutschland kein Unbekannter mehr.
Aquino berichtet weiter: „Die Gemeinschaft hat sich sehr angestrengt und jedes Mitglied der Gemeinschaft hat bisher mindestens 12 ganze Tage gearbeitet. Auch hat man sich zusammengetan, um sich einen Mehrzweckbohrer kaufen zu können. Dieser war auch dringend erforderlich, um das dort extrem harte Gestein zu brechen.
Wir sind wirklich sehr stolz darauf, dass diese Bevölkerung so gut mitarbeitet. All diese Menschen bringen größte Opfer, arbeiten konzentriert, sind viele Tage oben auf dem Berg, ohne richtiges Essen, und zeigen mit ihrem Einsatz, wie wichtig es ihnen ist, jenes überlebensnotwendige Wasser zu bekommen.“
Die Ingenieure des Centro Cultural in Independencia, mit dem Coraja und Runa Masis zusammenarbeiten, sprechen von „der Erfüllung eines Traumes, Wasser zu haben“, um z.B. Chirimoya, Avocado, Mandarinen und andere Früchte anbauen zu können. Durch den Verkauf dieser könnte nämlich ihre Ernährung und auch ihr Einkommen deutlich verbessert und eine Landflucht verhindert werden.
Doch um dieses Wasserprojekt fertigstellen zu können, bräuchte die Großgemeinde weitere 13 Tausend Euro, welche sie unmöglich selber aufbringen kann. Deshalb wandte man sich nun wieder hilfesuchend an die deutschen Freunde und hofft sehr auf deren Großzügigkeit.
Auch die kleinsten Beiträge seien willkommen, so Hans Bauer, der Vorstand von Runa Masis, und verweist auf das Spendenkonto von „Runa Masis“, IBAN DE 787 509 0300 0001 3121 97. Da der Verein als korrekte Hilfseinrichtung zertifiziert ist, werden gerne auch Spendenquittungen ausgestellt, die vom Finanzamt anerkannt werden.
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