Renovierte Marienkapelle in Mülles eingeweiht - Einwohner können auf ihre Leistung stolz sein

„Ein Haus aus lebendigen Steinen“ solle, um die renovierte Kapelle in Mülles herum, auch die Dorfgemeinschaft sein, wünschte Diakon Dieter Gerstacker bei der Einweihung. „Ihr könnt auf Eure Leistung stolz sein!“, versicherte danach Bürgermeister Bernhard Lindner bei schönstem Herbstwetter und lud zum Dorffest ein.

Mit „Marienkapelle, verputzter Massivbau mit Satteldach, 2. Hälfte 18.Jahrhundert“ wird in der Liste der Einzeldenkmäler die Kapelle von Mülles beschrieben. „Eigenständig auf einer leicht herausgehobenen Wiesenfläche an der Kreisstraße AS 25“ heißt es weiter.

Nun lädt diese dort zum Innehalten und Bewundern ein. Eine neue feste Bank zu ihren Füßen und restaurierte Gestühle im Innern bieten sich dazu allen an. Bruno Fromm aus Parsberg hat alle Bilder, die Marienstatue und auch eine seltene Kollage mit den Wundmalen Christi im Innern restauriert.

Der Marktgemeinde Hahnbach und dem 50 prozentigen Zuschuss vom Amt für ländliche Entwicklung ist diese gelungene Renovierung, einschließlich einer ansprechenden Außenanlage, zu verdanken, so der Bürgermeister. Er wünsche sich, dass „der Dom von Mülles“ über die Dorfgrenzen hinaus allen „viel Freude“ mache. Ausdrücklich dankte er den Familien Schober und Lindner, der ganzen Dorfgemeinschaft und allen beteiligten Firmen für ihren vorbildlichen Einsatz.

Vor Beginn der kirchlichen Einweihung resümierte Dorfsprecher Hans Schober manche vorangegangene Renovierung, den ersten Ablehnungsbescheid und die erfreuliche Nachricht 2017, ins ELER-Programm fürs Gebäude vom Amt für ländliche Entwicklung und für die Ausstattung vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege aufgenommen worden zu sein.

Im Juni 2018 habe man beginnen können und schon ein Jahr später, am 24.6.2019, sei die Renovierung abgeschlossen gewesen. Vor ansprechenden Außenanlagen begrüßte er zur Segnung eine überraschend große Anzahl von Gläubigen aus Nah und Fern und lud zum anschließenden Dorffest ein.

Diakon Dieter Gerstacker wünschte, dass in der Kapelle „Gottesbegegnungen“ stattfinden können und dort „Beter Gottes Hilfe erfahren“. Da „das Fundament der Kapelle im Himmel gelegt“ sei, helfe es „ganz Mensch zu werden und zu bleiben“. Das kleine Gotteshaus mache zudem bewusst, dass „das Überflüssige, wie zum Beispiel auch die Schönheit von Blumen, das eigentlich Notwendige im Leben“ sei.

Er zitierte dazu Rainer Maria Rilke mit: „Es gibt Augenblicke im Leben, in denen eine Rose wichtiger ist als Brot“. Auch die Kapelle von Mülles verweise darauf und auf weitere „unersetzbare Reichtümer der Geheimnisse der Kirche“. „Wir alle sind gerufen, lebendige Steine der Kirche zu sein, um zusammen ein heiliges Haus und eine heilige Priesterschaft zu werden“, fuhr er fort.

Um stets daran zu erinnern „brauche man eben unsere Kirche und auch diese Kapelle in Mülles“, schloss er seine Ansprache. Vor dem „Ein Haus voll Glorie schauet“ umrundete Gerstacker segnend und Weihwasser sprengend die Kapelle. Christine Lindner mit ihren Söhnen Laurien, Julian und Sebastian assistierten und trugen Lesung und Fürbitten vor. Mit dem „Segne du, Maria“ endete der kirchliche Teil, dem sich das Dorffest anschloss.

Diakon Dieter Gerstacker umrundet segnend und Weihwasser sprengend die Kapelle

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Marienstatue aus dem 19. Jahrhundert

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Seltene Kollage mit den Wundmalen Christi

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