Bürgerversammlung - Bürgermeister Bernhard Lindner informierte ausführlich, ließ keine Fragen offen
Gut zwei Stunden informierte Bürgermeister Bernhard Lindner in der gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthof Ritter und ließ dabei in einer umfassenden Rückschau keine Fragen offen.
Von der Dorfgemeinschaft Irlbach wurde ein Antrag auf Errichtung eines Gemeinschaftshauses mit Geräteschuppen vorgelegt. Dieser werde dem Marktgemeinderat zur Beratung vorgelegt.
Lindner lobte die Geduld und Kompromissfähigkeit der Einwohner bei allen Maßnahmen und das kollegiale Verhältnis im Marktgemeinderat. In elf Sitzungen erfolgten die meisten Beschlüsse einstimmig. 29 hauptamtlich und 50 nebenberuflich Beschäftigte trägen zum Funktionieren der Kommune bei.
Die Einwohnerzahlen ließen mit 4.933 eine leicht steigende Tendenz erkennen.
Die Schülerzahlen an der Grund- und Mittelschule stagnieren bei rund 390. Der Gesamtaufwand mit rund 732.000 Euro für die Schulen Hahnbach und Gebenbach sei ebenfalls gleichbleibend. Sorge bereite die Einführung der 6. Jahrgangsstufe an Wirtschaftsschulen, was einen Rückgang der Schüler insbesondere im Mittelschulbereich zur Folge haben werde.
Zufrieden könne man mit der Auslastung der Kindergärten in Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht sein, die schon seit einigen Jahren, auch dank der ehrenamtlichen und umsichtigen Finanzplanungen, ohne Betriebskostendefizit geführt würden.
Freiwillig werden von der Gemeinde rund 12.000 Euro Beförderungskosten getragen. Die steigende Nachfrage erfordere laut Lindner die Errichtung einer weiteren Kinderkrippe mit drei Gruppen. Dazu wurde mit dem Erwerb des Bosser-Anwesens die Platzfrage geklärt.
Als sehr gut wurde die Zusammenarbeit des Kulturausschusses mit den über 80 Vereinen und Gruppierungen bezeichnet. Die Vereinsförderung und Gebäudeüberlassung lasse sich die Kommune jährlich rund 100.000 Euro kosten.
Auf einem hohen Niveau befinde sich mit rund 17.000 Ausleihungen die Nachfrage in der Bücherei mit einem Medienbestand von 10.600. Das Ende der Baumaßnahmen für das neue Gebäude, in Zukunft „Buchhaus“, sei Anfang 2020 absehbar. In diesem Zuge werde auch ein Teilbereich der Pandurengasse samt Wasserleitung saniert.
Gut ausgelastet ist aus Sicht des Bürgermeisters das Hallenbad mit rund 6.000 Besuchern. Sieben auswärtige Schulen haben hier Schwimmunterricht. Eine Erneuerung der Technik und der barrierefrei Umbau sei vordergründig.
Hinsichtlich der Bauleitplanung führte Lindner aus, dass durch den Fortschritt der Erschließungsarbeiten im Baugebiet Hahnbach West IV eine Bebauung von 45 Parzellen ab Frühjahr 2020 möglich ist.
Für die neuen Baugebiete Süß-Ost II mit zehn und Ursulapoppenricht VI mit 14 Plätzen bestehe große Nachfrage.
Für Sanierungsmaßnahmen im historischen Ortskern wurde auf die kostenlose Bauberatung seitens der Gemeinde und die steuerliche Absetzbarkeit nach § 7h EStG hingewiesen.
In den Dorferneuerungen Mimbach-Mausdorf und Adlholz bilden die Entscheidungsfindungen für die geplanten Gemeinschaftshäuser die Schwerpunkte.
In Mimbach wurden zudem zwei Kernwegverbindungen sowie die fußläufige Anbindung der Siedlung an das Dorf fertiggestellt. Außerdem sind die ersten beiden barrierefreien Bushaltestellen errichtet worden. Die Plätze im Gewerbegebiet am Fischweg sind inzwischen alle verkauft.
Für weitere Gewerbeansiedlungen hat der Marktgemeinderat die Aufstellung eines qualifizierten Bebauungs- und Grünordnungsplanes „Interkommunales Gewerbegebiet“ im Kreuzungsbereich der B14 und B299 westlich von Gebenbach beschlossen.
Nach der Fertigstellung der AOVE-Kernwege Hahnbach – Süß und Hahnbach – Kümmersbuch mit 90-prozentiger Förderung wurde der AOVE-Kernweg Dürnsricht – Pickenricht neu angemeldet.
Die Nutzung der Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk der Biogasanlage Kötzersricht in der Schule zum Heizen der gemeindlichen Gebäude vermindere Schadstoffe und spare jährlich etwa 120.000 Liter Heizöl.
Die Photovoltaikanlagen auf dem Schulgebäude erbringen im Jahr etwa 50.000 kW. Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED reduziert die jährlichen Stromkosten von 87.000 auf rund 20.000 Euro.
Nach der Fertigstellung der Kanalbauarbeiten im gesamten Gemeindebereich wurde für den Zustand der Ortskanäle in Hahnbach ein digitaler Kanalkataster erstellt. Als neue Daueraufgabe stehe die Sanierung der Kanäle an. Der Klärschlammanfall von ca. 2.715 m³/Jahr könne noch landwirtschaftlich verwertet werden.
Für den Betrieb der Wasserversorgung kooperieren die Wasserwarte einschließlich des Bereitschaftsdienstes mit den Zweckverbänden Mimbacher Gruppe und Adlholz-Irlabch-Gruppe. Ebenso beim Abwasser mit der Gemeinde Gebenbach. Für den Gemeindeteil Kienlohe bestehe eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg.
Die Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes für die Quellen im Tannenschlag läuft parallel zum bergrechtlichen Betriebsplanverfahren der Sandabbaufirmen.
Zur Finanzsituation sagte der Bürgermeister, dass die Pro-Kopfverschuldung von 1.326 Euro im Vorjahr auf 1.146 Euro zurückgeführt werden konnte. Dieser Trend solle weiter verfolgt werden.
Erfreulich sei der Anstieg der Steuerkraft von 807 auf 847 Euro je Einwohner. Mit der damit einhergehenden Verminderung der Schlüsselzuweisung und der Erhöhung der Kreisumlage gebe es keine größeren finanziellen Spielräume. Eine Änderung der Ansätze für Grund- und Gewerbesteuer sei nicht vorgesehen.
Mit der Fertigstellung der neuen Bücherei, des "Buchhauses", wird auch der Außenbereich neu angelegt
Im Zuge der Baumaßnahme „Buchhaus“ wird auch die Pandurengasse saniert
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