„Das Dabeisein mit dem Herzen zählt“ - Sonntagsgottesdienst im "Corona-Modus"

„Das Dabeisein mit dem Herzen zählt“ betonte Pfarrer Dr. Christian Schulz beim „Corona“-Gottesdienst am Sonntagvormittag. 29 Teilnehmer hatten sich dazu eingefunden. Am Vorabend waren es ebenso viele und in der „Frühmesse“ 18 Gläubige, welche jeweils von vier Anweisern des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung empfangen wurden.

Viel Platz war zwischen den Gläubigen, selbst Ehepaare wurden getrennt, aber keine Familiengruppen, und dazu war jeweils eine freie Bank zwischen den Personen. Der Desinfektionsspender kündete regelmäßig mit lautem Piepsen den nächsten Eintretenden an und fungierte wie vorher der Weihwasserkessel.

Auch das Gesangbuch, das „Gotteslob“, war mitzubringen. Aber die zwar recht bekannten Lieder zur Orgel, aber mit Mundschutz gesungen, erklangen noch recht zaghaft. Einlass war 30 Minuten vor Beginn des Gottesdienstes, aber Pfarrer Schulz versicherte, dass man sehr wohl auch noch 5 Minuten davor willkommen sei.

Pfarrer Schulz und Diakon Dieter Gerstacker waren ohne Ministranten am Altar, LektorIn und KantorIn waren auf eine Person reduziert.

In seiner Predigt bezog sich Pfarrer Schulz auf das Evangelium, welches er aktuell interpretierte. Jene Worte Jesu: “Euer Herz soll sich nicht verwirren“ gelten nämlich gerade auch jetzt derzeit in der Coronakrise, wusste Schulz.

Da Glauben immer angefochten bleibe und auch die damaligen Jünger und Apostel verwirrt waren angesichts des Kreuzes, bleibe den Glaubenden bis heute ein Ringen um den rechten Weg und den Glauben, das aber mit Vertrauen auf Jesus bewältigt werden kann.

„Woran kann man sich denn halten?“ fragte der Seelsorger weiter. Nicht ein „Unberührt Sein“, eine Ataraxie, wie sie griechische Philosophen empfahlen, sei der rechte Weg, den Seelenfrieden zu finden, sondern ein „Sich-fest-Machen an Gott“ helfe auch hier.

Da man allein aus sich heraus meist keinen Frieden finde, gelte es, jenen „sicheren Halt“ in Jesus und damit Gott zu verankern. Dann weite sich der Blick, übersteige die Welt und man richte sich in Glauben und Vertrauen auf ein Größeres aus, in dem man seinen unabhängigen höchsten Wert findet.

Dann, so der Hahnbacher Pfarrer, werde man „nicht zu ängstlich und nicht zu fahrlässig“ und optiere immer für das Leben.

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