13.05.2011 | KDFB: Bei offenem Treffen über KDFB-Kaffeepreis informiert
Die KDFB-Bezirksleiterin, Margarete Hirsch, informierte die Mitglieder des Frauenbundbezirks Sulzbach-Rosenberg über den seit 1. April 2011 gestiegenen Preis für den KDFB-Kaffee in der vollbesetzten Frohnbergwirtschaft.
Im Anschluss an die feierliche Maiandacht hatte die Bezirksleiterin zu einem offenen Treffen eingeladen zu dem sie neben den zahlreich gekommenen Frauen auch die ehemaligen Bezirksleiterinnen Marga Klammeth und Maria Ernst begrüßen konnte.
Sie teilte unter anderem mit, dass am Donnerstag, dem 7. Juli 2011 ab 18:00 Uhr die Bibelwanderung des Frauenbund-Bezirks Sulzbach-Rosenberg rund um den Frohnberg stattfinde. Die geistliche Begleitung habe Pfarrer Thomas Eckert freundlicherweise übernommen. Treffpunkt sei am eingerüsteten Kirchturm der Frohnbergkirche bereits um 17:45 Uhr.
Zum 1. April 2011 habe das Fairhandelshaus gepa den Verkaufspreis für die fair gehandelten Kaffees erhöht. Diese Entscheidung betreffe auch den KDFB Kaffee, der nun 4,49 € je 250 g Päckchen koste, erklärte Hirsch.
Diese Entscheidung des Fairhandelshauses gepa habe bei verschiedenen Kaffeetrinkerinnen und auch Kaffeetrinkern Empörung und Unverständnis hervorgerufen.
Zum gestiegenen KDFB-Kaffepreis erläuterte Hirsch weiter, dass sie sich der Diözesanleitung anschließe und deshalb über die Gründe der Preiserhöhung informieren möchte.
Sie erklärte, dass verschiedene Faktoren, die bereits Ende letzten Jahres zum Anstieg der Weltmarktpreise für Kaffee geführt hätten, sich auch weiterhin extrem verschärfend auswirkten.
Finanzspekulanten hätten inzwischen auch Kaffee als Renditeobjekt entdeckt. An der Börse sei innerhalb eines Jahres der Weltmarktpreis deshalb um über 100 % angestiegen.
Sie zeigte hierzu den Vergleich für die Preisentwicklung des Arabica-Kaffees an der New Yorker Börse auf: Dieser habe am 30.04.2010 ------ 140,45 US-Dollar und am 29.04.2011 ------ 297,90 US-Dollar betragen.
- Die Nachfrage nach fair gehandeltem Biokaffee nehme schon seit längerer Zeit sehr stark zu. Beim Angebot könnten die Produzenten aber nicht im gleichen Umfang mithalten. So habe z.B. im wichtigen Kaffeeland Kolumbien seit längerem, wegen Schädlingsbefall, die Erntemenge um 50% abgenommen.
- Auch verändere sich der Lebensstil in den Anbau- und Schwellenländern. Dort trinken immer mehr Menschen Qualitätskaffee, sodass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage noch weiter verschiebe.
Dies bedeute zwar für die Kaffeegenossenschaften bessere Preise und sei zunächst gut für die Kleinbäuerinnen und -bauern, die Kaffeepartner in Lateinamerika, Afrika und Asien. Allerdings bedrohe dieser extreme Anstieg über einen längeren Zeitraum jedoch die Strukturen der Kleinbauerngenossenschaften.
Die einzelnen Bauern verkauften ihren Rohkaffee wieder an den normalen Markt und den Zwischenhandel, weil sie hier kurzfristig hohe Preise erhalten.
Über die Genossenschaften erhalten die Bauern durch den Fairen Handel ebenfalls hohe Preise. Allerdings nicht sofort, wenn sie ihren Kaffee liefern, sondern in einem System von mehreren Abschlagszahlungen.
Wenn allerdings die Weltmarktpreise wieder in den Keller fielen, so Hirsch, wie in der Vergangenheit immer wieder geschehen, fehlten den Kleinbauern ihre Strukturen, um sich weiter auf dem Markt durchsetzen zu können. Sie seien den Schwankungen des Weltmarktpreises wieder hilflos ausgeliefert und könnten von Zwischenhändlern willkürlich die Preise diktiert bekommen.
Neben den fairen Preisen böten die Genossenschaften ihren Mitgliedern aber auch zahlreiche weitere soziale Leistungen, sowie medizinische und politische Unterstützung, die dann wegfallen würden.
Fairer Handel biete den Kleinbauerngenossenschaften eine Verlässlichkeit unabhängig von den extremen Ausschlägen des Weltmarktes, die sich langfristig für alle rechnet.
In der derzeitigen Sondersituation sei es der gepa leider nicht möglich gewesen, die gesamten Preissteigerungen intern aufzufangen.
Nicht erst jetzt, sondern bereits seit Jahren würden weitaus höhere Einkaufspreise für Rohkaffee bezahlt. Diese lägen dabei wesentlich über dem Weltmarktpreis und auch deutlich über den international festgelegten Fairtrade - Standards.
Die gepa betone, so die Bezirksleiterin, dass sie bei der Qualität keine Abstriche machen wollte und deshalb den Endverbraucherpreis erhöhen musste. Je nach Kaffeesorte mache der Preisaufschlag 1 Cent mehr pro Tasse aus.
Der KDFB der Diözese Regensburg und die Bezirksleitung hoffen und wünschen, dass Sie auch weiterhin die Kaffeeproduzentinnen der Landfrauenorganisation COMUCAP so unterstützen wie bisher und den fairen KDFB Kaffee weiter genießen.
Die Bezirksleiterin des Frauenbund-Bezirks Sulzbach-Rosenberg, Margarete Hirsch (links) bei ihren Ausführungen zur KDFB-Kaffeepreiserhöhung in der Frohnbergwirtschaft
Mit dabei waren auch die ehemaligen Bezirksleiterinnen Marga Klammeth (links) und Maria Ernst (rechts). Bezirksleiterin Margarete Hirsch (Bildmitte) freute sich sehr darüber
Die Frohnbergwirtschaft war vollbesetzt und es wurde sich noch lange unterhalten
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