"Runa Masi" - Spendengelder zur Wasserversorgung besonders abgelegener Dörfer bei Independencia

„Runa Masi“, der gemeinnützige Verein einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ in der armen Region Ayopaya in Bolivien, traf sich zur regulären Sitzung in Regenstauf. Natürlich war die in Lateinamerika schlimm grassierende Coronaepidemie Thema, aber auch sehr erfreuliche Nachrichten gab es zu vermelden.

„Wasser zum Leben“ ist primäres Ziel der kleinen, aber eifrigen Gruppe um den ehemaligen Vorstand Franz Staudhammer und den neuen „Presidente“ Hans Bauer. Deshalb gehen die gesammelten Spendengelder in Projekte zur Wasserversorgung besonders in abgelegene Dörfer bei Independencia.

Dort koordiniert und kontrolliert das unabhängige CCA, das Centro Cultural Ayopayamanta, seit Jahrzehnten bereits die Arbeiten. In regelmäßigen Abständen fahren außerdem Verantwortliche zu den Einsatzorten, um zu dokumentieren und sich mit eigenen Augen vom Fortschritt der Arbeiten zu überzeugen. Auch werden erst nach Bildnachweisen von Zwischenphasen weitere Mittel, „Schritt für Schritt“ überwiesen.

Eines der neueren Projekte von Runa Masi galt der Unterstützung des Wasserprojekts in der Gemeinde Charuni im kargen Hochland mit Material und Arbeitsgeräten. Zwei Jahre lang arbeiteten dort mit „großem Einsatz und Willensstärke“ die Bewohner des Dorfes an der Fertigstellung der aufwändigen Arbeiten. Mit 6-Zoll-Rohrleitungen galt es dabei über zwei Kilometer zu überwinden.

Das größte Problem waren dort die Felsen, welche fast 500 Meter lang eine extreme Steigung aufweisen. Hier musste gesprengt und das ganze Gestein mit Hilfe eines Bohrhammer und von Hand abgetragen werden. Für jeden Meter verlegtes Rohr brauchten die Indigenas so einen ganzen Arbeitstag.

Material-, Spreng- und Werkzeugkosten kamen hier deshalb auf ca. 54 Euro pro Meter. Darüber hinaus waren die in der dünnen Höhenluft von 3000 Metern arbeitenden Bauern vielen Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel durch Steinschlag am unsicheren und durch Abrutschen gefährdeten Hang.

Dank großer Achtsamkeit und Geschicklichkeit gab es aber dabei keine größeren Verletzungen, berichtet das CCA. Am Ende durften alle zu Recht auf ein gelungenes Werk stolz sein, bei dem in dem harten Gestein insgesamt 2.800 Meter lang 6-Zoll-Leitungen verlegt wurden.

Das Wasser, das nun in sicheren Rohren vom Berg nach Charuni fließt, bewässert dort gut 15 Hektar Landfläche und sichert so das Überleben der Dorfbewohner. Der Waschplatz am Dorfrand bietet zudem eine erheblich bessere Hygiene und große Zeitersparnis, gerade für Frauen und Mädchen, die traditionell die Wasserzuträger für Küche, Garten und Tiere sind.

Im Rahmen der Arbeiten, bei denen, nach den Vorgaben von Runa Masi, das ganze Dorf eingebunden sein muss, wurde auch vieles in und um das Dorf herum geleistet. Es wurde gemeinsam aufgeräumt, Fußgängerwege freigelegt und der Wald wiederaufgeforstet. So trug das Wasserprojekt zugleich zu einem noch besseren sozialen Klima und einer deutlich verbesserten nachhaltigen Ökologie der Ortschaft bei.

Kein Wunder, dass das ganze Dorf sich nach der Fertigstellung des Wasserprojektes, welches die Spenden von Runa Masi ermöglich haben, sehr herzlich bedankte. Natürlich stehen schon weitere begonnene Wasserprojekte an, welche ebenso realisiert werden sollen, damit es auch dort „Wasser zum Leben“ gibt.

Weitere Informationen können auf der Homepage von Runa Masi www.runa-masi.de eingesehen werden, ebenso die Bankverbindung für die dringend notwendigen Spenden.

Bewässerungsobjekt Chunavi 2020

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Verbinden von Wasserrohren

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