Demographischer Wandel in Deutschland - Interview mit Schülern aus Kiew
Mitarbeiter der AOVE beantworten in einer Online-Konferenz Fragen der Schüler aus Kiew zum demographischen Wandel in Deutschland
Im Rahmen eines Geographie-Projekts hat sich die 10. Klasse der Deutschen Schule Kiew unter Leitung von Matthias Siegert mit dem Thema „Demographischer Wandel“ auseinandergesetzt. Mithilfe von Internetrecherche und Interviews haben die Schüler Aspekte der Schwerpunktbereiche Arbeiten, Freizeit und Wohnen in einer älter und vielfältiger werdenden Gesellschaft näher beleuchtet. Die AOVE stand dabei als Interviewpartner zur Verfügung.
„Wie sieht die Lebenssituation der älteren Menschen in Deutschland aus?“, lautete die erste Frage einer Schülergruppe in der digitalen Konferenz. Josef Hirsch, der ehrenamtlich als zertifizierter Wohnraumberater für die AOVE tätig ist, erzählte von Bedürfnissen und Sorgen, die sich in Beratungssituationen immer wieder zeigen und auch aus der vor einigen Jahren durchgeführten Seniorenumfrage bekannt sind.
So sei ein großes Problem, dass ältere Menschen oft alleine leben, sich manchmal auch alleine gelassen fühlen, Kinder weiter weg wohnen und der Alltag zunehmend schwerer zu bewältigen sei. Aus diesem Grund biete die AOVE Hilfestellung in Form von Beratung, Informationen zur Wohnraumanpassung, Vermittlung von Dienstleistungen, Besuchsdiensten, Unterstützung beim Einkaufen und im Haushalt oder Veranstaltungsangeboten.
Ingrid Götz von der AOVE-Koordinationsstelle „Alt werden zu Hause“ ergänzte mit Informationen zur Sozialversicherung und zur Altersvorsorge.
Gefragt nach Bildungsmöglichkeiten für ältere Menschen berichtete Renate Scherer-Mende, ebenfalls AOVE-Koordinationsstelle „Alt werden zu Hause“, dass generell ein vielfältiges Angebot bestehe, aber vor allem die zunehmende Digitalisierung ein Problem für Senioren sei.
Deswegen lege die AOVE Wert darauf, der älteren Generation den Umgang mit Computer, Smartphone, Internet und digitalen Anwendungen näher zu bringen. Dies könne z.B. über Kurse oder über Projekte wie „Jung hilft Alt“ geschehen. Sehr interessant fanden die Schüler den Aspekt, dass andersherum auch die Jugend von älteren Menschen und deren Erfahrungsschatz lernen kann.
Eine weitere Schülergruppe beschäftigte sich mit der Wohnsituation älterer Menschen. AOVE-Geschäftsführerin Katja Stiegler erläuterte, dass der demographische Wandel ein Umdenken erforderlich mache. Zunehmend sind Häuser nur noch von alleinstehenden älteren Personen bewohnt, denen die Arbeit in Haus und Garten allmählich zu viel werde, während andererseits Wohnraum knapp wird.
Umzugsketten wären eine mögliche Lösung. Dazu benötige es allerdings attraktiven, seniorengerechten Wohnraum in zentraler Lage mit guter Erreichbarkeit von Einrichtungen des täglichen Bedarfs und des ÖPNV.
Auch Konzepte wie Mehrgenerationenwohnen würden von älteren Menschen begrüßt, wie unter anderem die Auswertung der Seniorenumfrage zeigt. Neben bedarfsgerechtem Wohnraum könnten hier die Bewohner auch durch Gesellschaft und gegenseitige Unterstützung profitieren, denn gemeinsam geht vieles einfacher. Durch Information, Sensibilisierung und tatkräftiges Engagement möchte die AOVE die Umsetzung solcher Ideen vorantreiben.
Die Schüler zeigten sich beeindruckt von den Angeboten der AOVE und bedankten sich, dass im Interview Einblicke in deren Arbeit gewährt wurden. Die aufbereiteten Projektergebnisse stehen im Internet zur Verfügung (sites.google.com/dskiew.com.ua/demographie).
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