Wetterschicksal am Bennotag - 16. Juni 1812: Am Namenstag des Heiligen Benno, erlebte Hahnbach und Umgebung ein heftiges Gewitter
Seit über 200 Jahren denken die Hahnbacher alljährlich am 16. Juni an ein schlimmes Unwetter, das noch immer schaudern lässt. Auch dieses Jahr findet das so genannte Bennoamt am morgigen Mittwoch, den 16. Juni 2021 statt. Aus diesem Anlass ist um 19 Uhr in der Pfarrkirche der traditionelle Bittgottesdienst.
Am 16.Juni 1812, am Namenstag des Heiligen Benno, erlebte Hahnbach und Umgebung nämlich ein heftiges Gewitter, das immense Schäden anrichtete.
Im Amberger Wochenblatt war damals zu lesen:
„Das Hochgewitter dauert von 6 bis 10 Uhr abends und schlug den ganzen reichen Flursegen, der durch Arbeitsamkeit bekannten dortigen Einwohner in Grund und Boden hinein.
Die Schloßen (Hagelkörner) fielen wie wälsche Nüsse (Walnüsse) so groß und lagen an vielen Orten drei Schuhe hoch. Noch am folgenden Tage sah man dieselben wie große Bleikugeln ein und auch eineinhalb Schuh hoch liegen.
Das von den Anhöhen zusammengeschossene Wasser richtete Verwüstungen an, welche schwer zu beschreiben sind. Starke gemauerte Brücken wurden umgestürzt und Quaderstücke von drei bis vier Schuhen in die Länge bei 200 Schritte weit mit fortgewälzt; in hoch gelegenen Felsenkellern schwammen Bierfässer im Wasser; auf Chausseen (befestigten Straßen) brauste da Wasser, wie in wilden Strömen; ganze Strecken Chaussee wurden eingestürzt; das Wasser erreichte in wenigen Minuten eine Höhe, daß es Menschen bis an den Hals ging, und dem Vieh über den Rücken zusammenschlug.
Beim Ablauf des Wassers wurden Fische auf Strassen, Gassen und Feldern gefangen, einiges Vieh ertrank, und ein Mensch wurde nur mit harter Not gerettet. Der Schaden geht in viele – viele Tausende, und ist um so empfindlicher, da diese Gegend in den letzten Kriegen und durch Durchmärsche besonders gelitten hat.“
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