Kainsricht: Salesianerpater Alfred Lindner feierte 40jähriges Priesterjubiläum
Der Kainsrichter Dorfsprecher Franz Gottschalk, Bürgermeister Peter Dotzler und die Gebenbacher Kirchenpflegerin Susanne Lindner gratulierten Pater Alfred Lindner (von links)
Gut besucht war der Gottesdienst im Ringer-Stadel, den der Ensdorfer Salesianerpater Alfred Lindner, ein gebürtiger Kainsrichter, anlässlich seines 40jährigen Priesterjubiläums feierte. Nach Reden und Geschenken des Kainsrichter Dorfsprechers, des Gebenbacher Bürgermeisters und der Gebenbacher Kirchenpflegerin feierte man auch gleich mit viel Freude im Anschluss ein Dorffest.
Elisabeth Lindner und Theresa Schreglmann begleiteten gekonnt mit Gitarren und Gesang die Eucharistiefeier. In seiner Ansprache verglich der Salesianerpater die dörfliche Baustelle mit dem derzeitigen Umbau in der katholischen Kirche. Doch seit der Zeit, als er im Ort seine Primiz gefeiert habe, sei ja auch im kirchlichen Bereich schon viel geschehen und habe sich manches zum Guten bewegt, resümiert er hoffnungsvoll.
Anhand seiner Primizstola, zog er Parallelen zur Glaubwürdigkeit Jesu. Seine beiden Schwestern hatten die Stola bestickt und unter anderem zeige sie das damalige Wahrzeichen Kainsrichts, nämlich die vier Pappeln. Würde er jemandem davon erzählen, läge es an ihm, ob man dies glaube oder nicht. So seien ja auch die Worte Jesu keine Märchen, sondern wahrhaft, da man eben ihm, Jesus, glauben könne.
Recht verstehen müsse man zudem Jesu wiederholten Ruf des „metanoite“. Zwar werde dies oft mit „Umkehr“ übersetzt, doch eigentlich sei damit ein Nachdenken gemeint, um sich immer wieder auf das Richtige und Wichtige zu besinnen. Hilfreich seien dann auch (Bibel)Gespräche, die helfen könnten, die wirkliche Mitte zu finden. Auch die Tatsache, dass man seit Jesus vertrauensvoll zu Gott Abba, also Papa sagen dürfe, schaffe eine vorher nie dagewesene Nähe und Intimität, die tragend sein kann.
Von allen aber sei auch erforderlich, auch in religiöser Hinsicht „erwachsen zu werden“. Lindner zitierte Worte des Kardinals Marx, der vor sieben Jahren im Bamberger Dom betonte, dass „die Kirche noch immer in Kinderschuhen“ stecke und, so Lindner, sich deutlich und endlich entwickeln müsse. Auch gehe jener von so vielen verlangte Umbau weit über Theologische hinaus und zeige sich gerade auch im Alltag.
Für ihn gehören derzeit zur Nächstenliebe zum Beispiel auch das Sich-Impfen-Lassen dazu und ein verstärkter Einsatz für die Umwelt. Mit Worten aus der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus müsste „planet earth first“ gelten und der Umweltschutz ein Anliegen gerade auch der Christen sein.
Der Kainsrichter Dorfsprecher Franz Gottschalk, Bürgermeister Peter Dotzler und die Gebenbacher Kirchenpflegerin Susanne Lindner gratulierten Pater Alfred Lindner zu seinen Erfolgen. Dazu gehörten sein Anschub zum Aufleben der Mausbergwallfahrt, seine Jugend- und Bibelarbeit und auch seine ambitionierten interreligiösen Veranstaltungen. Im Stadel erinnerten darüber hinaus Schautafeln an die vor 40 Jahren stattgefundene Primiz Lindners und viele weitere seiner Aktivitäten.
Mit einem Dorffest, dem gemeinsamen Mittagessen und einem Kaffee- und Kuchenbuffet setzte sich das Zusammenkommen gut fort. Und alle wünschten sich, dass das Dorffest auch im nächsten Jahr wieder stattfinden möge.
Hintergrund
Am 28.Juni 1981 wurde Pater Lindner in Benediktbeuern bei den Salesianern Don Boscos zum Priester geweiht. Am 12. Juli 1981 feierte er seine Primiz in Gebenbach. Wie dem heiligen Vorbild Don Bosco sei ihm die pastorale Arbeit mit Jugendlichen stets ein Hauptanliegen gewesen.
Nach Jahren in Buxheim und als Religionslehrer kam Lindner als Bildungsreferent nach München. Weitere pastorale Einsatzorte waren Chemnitz und Nürnberg.
Seit 2010 ist Lindner nun im Salesianerkloster und der Jugendbildungsstätte in Ensdorf aktiv. Vier Jahre war er katholischer Klinikseelsorger im Klinikum St. Marien in Amberg. Eine halbe Pfarrvikarsstelle füllt er seit September 2020 mit viel Engagement in Nabburg St. Johannes.
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