Beate Stock kleidet Mitwirkende des "900samma"-Spektakels ein

Kostümanprobe mit Beate Stock

Seit vielen Jahren ist Beate Stock „ein Profi“, was Kostüme angeht und nach einem Anruf von Jürgen Huber im Jahr 2020 schon seit Langem mit den Mitwirkenden von "900samma" beschäftigt.

Sie stattet nicht nur kleinere Theaterensembles aus, sondern war auch bei den Wagnerfestspielen in Bayreuth für Garderobe zuständig, auch beim Welttheater in Amberg oder den Passionsspielen in Kemnath-Stadt.

Bei der Freudenberger Bauerbühne, den Süßer Theaterfreunden, in Regensburg, Rötz, Weiden, schlichtweg im ganzen oberpfälzischen und fränkischen Gebiet ist sie diejenige, welche Kostüme vom Mittelalter bis in die Neuzeit verleiht, organisiert und zurechtmacht.

Derzeit verbringt sie sehr viel Zeit Im Huberschen Keller am Schalkenthanerweg. Im Viertelstundentakt sind Musiker, Sänger und Schauspieler zur Anprobe eingeteilt.

Gerne helfen ihr Anna Seifert, Petra Götz und Gabi Ströhl, wo und wann sie nur können. Auch weitere Freundinnen springen immer wieder mit Näharbeiten ein, wenn „Not an der Frau“ ist.

Die wichtigste Arbeit allerdings sei in der Vorbereitung die „Kopfarbeit“ gewesen, erklärt Beate Stock, die auch noch als Familienpflegerin arbeitet. Lange vor aller Organisation galt es zu überlegen, wer, wie, wann angezogen werden soll, damit auch für die Augen ein harmonisches Ganzes entstehen kann.

Soviel sei schon mal verraten, dass es einige positive Reaktionen, vor allem der Damen des Chors gegeben habe, die zuerst informiert wurden, dass sie „in Grau“ ausgestattet werden. Alle befürchteten „unförmige Kutten“ tragen zu müssen und waren hellauf begeistert als dann sogar „Sissi-Kleider“ in Grautönen für sie bereit lagen.

Die Musiker treten in schwarz-weiß und in historischen Gehröcken auf. Nur Sam, der musikalische Leiter darf rot tragen. Die Zeitlosen stechen in hellen Gewändern ab und die Schauspieler kommen relativ bunt auf die Bühne. Diese Kostümierung werden sie aber, wie auch alle andern nur im ersten Teil tragen, erklärt Beate Stock, nach der Pause wird die Bekleidung „moderner“ sein.

Die Kostüme selber stammen zu einem guten Teil aus dem Fundus von Beate Stock, dann vom Theater Hof und auch von einem großen Kostümverleih in Eggenfelden.

Doch bevor man diese dort einholt, waren die Akteure auszumessen, ihnen ihre Bekleidung zuzuordnen und dann auch gut zu nummerieren und mit einem Namenschild zu versehen. Meist fanden sich tatsächlich die passenden Größen, freute sich Beate Stock und fügt hinzu, dass die Kostüme zudem meist „änderungsfreundlich“ gearbeitet sind.

Es ist tatsächlich eine logistische Meisterleistung, welche da in den „Huber - senior - Katakomben“ passiert, doch es ist auch viel Spaß dabei.

Beate Stock und die fast 100 zu Bekleidenden amüsieren sich regelmäßig über den oft ungewöhnlichen Platz der Verschlüsse, mal auf der Seite, dann hinten, oder wieder oben oder auch unten.

Einmal kam auch ein Musiker, der entsetzt darauf reagiert habe, dass er Kniestrümpfe anziehen müsse. „Mit fünf Jahren habe ich mir geschworen, nie wieder diese Dinger anzuziehen und jetzt mach ich es sogar noch freiwillig!“ scherzte er.

Ein Rosenberger wollte schon fast „umdrehen und heimgehen“ als er die schlimmen Szenen der Kämpfe zwischen Hahnbach und Sulzbach sah, blieb aber dann doch, denn „man halt ja was aus!“.

Wenn dann die Aufführungen vom 31.5. bis zum 11.6. 22 oben auf dem Frohnberg sein werden, muss die ganze Garderobe dort sicher verwahrt werden und auch Beate Stock ist dann wieder „voll im Einsatz“. Aber nach der langen Coronapause freut sie sich richtig, dass höchstwahrscheinlich die Kultur „wieder richtig aufblühen“ kann und „akkurat Hahnbach“ das Freiluft-Theaterjahr 2022 bestens eröffnet.

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