Vilseck: Stadtbühne „Lolamannen“ Vilseck - Junger Verein seit 2018 aktiv

Im Wünnenberghaus auf dem Marktplatz, dem einstigen Wohnsitz der Vilsecker Türmerfamilie Peißner, in dem Lola Montez 1848 genächtigt hatte, trafen sich die Schauspieler während der Burgfestspiele 2018 zu einer Besichtigung. Hier hegten sie bereits den Wunsch, einen Theaterverein zu gründen

 Er ist erst knapp vier Jahre alt und somit der jüngste Vilsecker Verein: Theaterverein „Stadtbühne ‚Lolamannen‘ Vilseck e.V.“ Was hat es damit auf sich? Warum Lolamannen?

2018 brach noch während der Lola-Montez-Festspiele unter den beteiligten Laiendarstellern das Theatervirus aus, und sie gründeten nach der Spielzeit einen Verein, die Lolamannen. Der Name stammt von einem Studenten-Fanclub, so könnte man sagen, der sich Mitte des 19. Jahrhunderts in München um die Tänzerin Lola Montez gebildet hatte und sich als Beschützer und Verteidiger der König-Ludwig-Mätresse sah. Zu diesen Lolamannen zählte auch der Vilsecker Türmersohn Elias Peißner.

„In unserem Verein gibt es nicht nur Lolamannen sondern auch Lolafrauen“, schmunzelt Maria Friedrich, die stellvertretende Vorsitzende. „Uns allen ist es ein Anliegen, sich auch in Zukunft zu treffen und auszutauschen. Das Gesellige steht dabei nicht im Vordergrund“, sagt sie. „In erster Linie wollen wir uns verbessern und weiterbilden.“ So nehme man immer wieder an Schulungen des Bezirks Oberpfalz teil und besuche auch auswärtige Veranstaltungen.

„Einmal Theaterspielen! Das war schon immer mein großer Wunsch“, erzählt Veronika Pröls. „Mit Lola Montez ging er endlich in Erfüllung. Und das hat mein Leben sehr bereichert und hat viel Spaß gemacht“, sagt sie. „ Es ist eine tolle Erfahrung, sich selber zu verwandeln und in eine andere Rolle zu schlüpfen.“ Der Verein sei deshalb für sie wichtig, um miteinander in Kontakt zu bleiben, die gewonnenen Freundschaften zu pflegen, Erfahrungen auszutauschen und gute Ratschläge zu erhalten.

„Die Idee zur Vereinsgründung hatten wir Laienschauspieler aufgrund der positiven Resonanz bereits während der noch laufenden Festspiele“, berichtet Dominik Gruber, der junge Vereinsvorsitzende „Wir waren einfach eine lustige Truppe und verstanden uns von Anfang an glänzend. Alle, die vor und hinter den Kulissen tätig waren, sind dem Verein sofort beigetreten“, freut er sich. „In unseren Gesprächskreisen werden auch Ideen entwickelt für künftige Projekte.“

So kam es im Jahr 2019 zu einer Aufführung der Komödie „Termin bei Petrus“ in der Vilsecker Mehrzweckhalle und zu einem Kurzfilm fürs Internet: „Camping ist lustig“. „Die Online-Proben während der Corona-Pandemie erforderten viel Improvisations-Talent“, berichtet Regisseurin Maria Friedrich.

Nun steht das nächste Großprojekt im Burghof mit Beteiligung der Lolamannen an: „Troglauer – Räuber, Rossdieb, Revoluzzer“, ein turbulentes Theaterspektakel über den berüchtigten Räuberhauptmann aus der Oberpfalz.

„Die Proben sind bereits in vollem Gange und machen wieder großen Spaß,“ verrät Gruber, und Veronika Pröls freut sich, dass auch sie wieder mitspielen darf. Zu den zehn Aufführungen vom 24. Juni bis 10. Juli laden die Lolamannen und die Stadt Vilseck heute schon herzlich ein.

HINTERGRUND

  • Stadtbühne „Lolamannen“ Vilseck
  • Vereinsgründung: 1. August 2018 im Zollhaus Vilseck
  • Vorsitzender: Dominik Gruber, Stellvertreterin Maria Friedrich
  • Mitgliederzahl: 40

Ziel: Fortsetzung der Erfolgsgeschichte „Burgfestspiele Vilseck“, dabei Unterstützung der Stadt Vilseck durch Bereitstellung von Schauspielern und Bewirtungspersonal.
Bereicherung der Vilsecker Kulturlandschaft durch jährliche Theateraufführungen.

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