Josef Rauch, der "Strobl Sepp", wird 90

„Nix war einfach, aber am End‘ ist doch alles guat ausganga!“ fasst der 90jährige Josef Rauch sein Leben zusammen

Am 30. Januar 1933 wurde er als Sohn des Landwirts und Viehhändlers Jakob und seiner Frau Barbara Rauch an der Hauptstraße in Hahnbach geboren. Er war erst zehn, als sein Vater im 2. Weltkrieg fiel und er gleich „wie ein Großer“ daheim anpacken musste.

Doch die Arbeit in der Landwirtschaft gefiel ihm und mit 18 Jahren bildete er sich in der Amberger Landwirtschaftsschule über zwei Jahre lang von November bis März fort. Das war mein großes Glück, ist er sich sicher, denn dort hat er seine spätere Frau Theresia Hertwich kennengelernt.

Die Resi wohnte zwar auch in Hahnbach, doch halt im „untern Makk“ und man heiratete dann eben nicht in den „obern Makk“. „Mich hat Sie schon gekannt“, weiß er, „denn ich war ja Ministrant, aber ich kannte sie kaum. Das waren halt andere Zeiten!“ seufzt der Strobl, wie ihn alle nennen.

Sechs Jahre sollte es aber dann noch dauern, bis er seine Resi zum Traualtar führte. Doch bald schon nach ihrer Hochzeit am 20. Oktober 1959 passierte das Unglück, dass am 2. November 1959 sein Hof und weitere fünf anliegende Stadel aufgrund eines Brandes, der im Nachbarhof ausgebrochen war, abbrannten. Zwar konnte das Wohnhaus gerettet und die Kühe anderweitig untergebracht werden, doch „ausbaufähig“ war die kleine Landwirtschaft an alter Stelle nicht.

Bereits 1957 hatte Josef Rauch einen Antrag auf ein Aussiedeln gestellt, der aber abgelehnt worden war. Grund war wohl auch eine geplante Südumgehung von Hahnbach, die über das anvisierte Grundstück geführt hätte.

Doch nach dem Brand bekam er die Erlaubnis zum Aussiedeln und mit viel Tatkraft schufen die Eheleute an der Amberger Straße einen bald weithin bekannten Vorzeigebetrieb. Dank vieler Weiterbildungen beim VlF, dem Verein für landwirtschaftliche Fortbildung, wurde seine Frau Resi sogar Meisterin und war über 20 Jahre die Vorsitzende dieser Bildungseinrichtung.

Leider starb Maria, ihr erstes Kind, kurz nach der Geburt. Doch schenkte Theresia noch drei Buben: Josef (`61), Peter (`63) und Thomas (`66) das Leben.

Schon darf sich Josef Rauch über sechs Enkel und sechs Urenkel freuen und auch, dass Sohn Josef mit seiner Frau Cilli seinen Betrieb in bester Art und Weise weiterführen. Noch immer ist er gerne bei Hand- und Spanndiensten zur Stelle, räumt im Hof auf und repariert so manches mit viel Geduld in der Werkstatt.

Froh ist der Strobl Sepp auch, dass er jedes Jahr acht Tage mit seiner Frau ausspannen durfte und auch über die Landesgrenzen hinweg in angenehmen Gruppen, meist mit dem VlF, bis nach Italien, Ungarn, Polen, Slowakei oder Tschechien gereist ist.

Denn leider erkrankte 2008 seine Frau schwer. 14 Jahre lang umsorgte er sie daheim, bis sie am 17. Dezember 2022 in seinen Armen sterben durfte. „Ich sehe das als große Gnade“, betont er.

Auch ist er dankbar für die Rückenstärkung, welche ihm, gerade in schwersten Zeiten, sein Glaube gegeben habe.

Zuversichtlich blickt der Jubilar in die nächsten Jahre, die er als „Geschenk“ ansieht, auch weil er von Sohn und Schwiegertochter gut versorgt wird.

Wir von "awz-hahnbach.de" gratulieren recht herzlich und wünschen dem Jubilar ALLES GUTE und GOTTESSEGEN

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