Thomas Mayer, alias „Vogelmayer“ im Schloderer in Amberg

Thomas Mayer lockerte singend zu seiner Gitarre und einem „Dao bin i dahoim“ und manchen Wortwitzen den Vormittag auf, der passend mit einem Weißwurstessen und starkem anerkennendem Applaus endete

Zu seinem Auftritt am 2.Juni, ebenfalls im Schloderer, werden sicher viele seiner „Sprachschüler“ wieder kommen.

Thomas Mayer, alias „Vogelmayer“, brachte charmant und gewitzt vielen „Zuagroasten“ und ein paar „Einheimischen“ im Schloderer allerhand Wissenswertes über die bairische Sprache und manches „Drumherum“ nahe.

So erfuhr man gleich eingangs, dass Bairisch immaterielles Kulturerbe sei und man die Sprache mit „i“ zu schreiben habe, im Gegensatz zur politisch-geographischen Bezeichnung, wie sie 1825 König Ludwig I. aus Liebe zum Griechischen einführte.

Als echte Bildungsveranstaltung der VHS erklärte der Autor und Liedermacher aus Straubing die Wappen der Bezirke und des Landes sowie mache Statistik

So erfuhr man, dass das bayrische Stammherzogtum bereits seit 555 belegt und das Bairische acht hundert Jahre älter als die deutsche Schriftsprache sei. Mit 13 Millionen Sprechern auf einem Gebiet von 150.000 Quadratkilometern umfasse das Bairische in Variationen zudem das größte Sprachgebiet Europas.

Anschaulich zeigte der Mundartkünstler die typischen Zwielaute, die verschiedenen Konsonanten, die Formenlehre und auch die eigenen Fälle des Bairischen auf.

Bairisch ist vielschichtig, sinnlich, bildlich, packender, farbiger und lebhafter ist als die so genannte Hochsprache, belegte er. Eine eigene Grammatik, ein spezieller Wortschatz und treffende Redewendungen machten sie zu einem echten schützenswertem Kulturgut, so die durchaus ernst zu nehmenden Worte des Kabarettisten.

Für ihn ist Bayern mit seinen 100.000 Architekturdenkmälern und mindestens vier Museen pro Landkreis „der Kulturstaat überhaupt“.

Höchste Zeit sei es, endgültig aufzuräumen mit manchen Vorurteilen, da nachweislich Dialektsprecher intelligenter und sprachgewandter seien als reine Schriftsprachler. Die erforderliche Zweisprachigkeit fördere nämlich eine geistige Beweglichkeit, gebe emotionale Heimat und vermittle eine Lebenskunst, die manche bayrische Weisheit gut ausdrücke.

Er zitierte unter anderem die Herzensweite seiner Sprecher, welche das „leben und leben lassen“ ausdrückt, auch das stolze „wer ko, der ko“ oder das „oi Scheidl aloa brennt niat“, was auf Zusammenhalt und ein gutes Miteinander abzielt.

  • Aufrufe: 724
AWZ-HAHNBACH