Ursensollen-Heinzhof: Der Bayerische Bauernverband hatte zum Landfrauenfrühstück nach Heinzhof eingeladen
Nach starkem Applaus bedankte sich Erika Loss, Kreisbäuerin, (links) bei ihrer Kollegin Sabine Schindler für den gehaltenen Vortrag „Starke Frauen“ mit einem Geschenkkorb
Gut gefüllt war die Waldschänke in Heinzhof beim Landfrauenfrühstück, zu dem der Bauernverband eingeladen hatte. Kreisbäuerin Erika Loos begrüßte als einzigen Mann den stellvertretenden Kreisobmann des BV Michael Schießl.
Über den Besuch von Brigitte Bachmann, der Birgland-Bürgermeisterin, freute sich auch Nicole Trummer, die stellvertretende Kreisbäuerin. Gemeinsam hießen sie nach dem Frühstück Sabine Schindler, die Schwandorfer Kreisbäuerin, herzlich zum Vortrag „Starke Frauen“ willkommen.
Viele kannten Sabine Schindler schon vom Fernsehen und dem Wochenblatt, doch „in echt“ war sie in jeder Hinsicht noch lebhafter, ja richtig mitreißend.
Bereits ihr Werdegang von der Kleinfamilie vom städtischen Reihenhaus in Bad Tölz zur Vollerwerbs- und Erlebnisbäuerin mit 55 Kühen und einen Universitätsabschluss als Sozial-Pädagogin zeigte sich die Kreisbäuerin selber als „starke Frau“.
Ihren nicht einfachen, aber tapferen Einstieg in einen Betrieb „aus beständiger Liebe zu ihrem Mann“ und ihr Zusammenfinden mit der Schwiegermutter resümierte sie unterhaltsam, authentisch und mit viel Elan.
Viele gute Anregungen wie ein „Anlächeln auf Augenhöhe“, „die Andere gelten lassen“ oder „Respekt vor der Lebensleistung des Gegenübers“ nahmen die Landfrauen gern an.
Sie forderte dazu auf, „nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu reden“, denn ein jeder Mensch sei doch irgendwie wie ein Eisberg, dessen Sichtbares nur der kleinste Teil sei.
Halten sie regelmäßig einen Familienrat, fragen sie nach, planen sie voraus und strukturieren sie ihren Einsatz, riet Schindler eindringlich.
Auch sei es ganz wichtig, trotz mancher „seelischer Schutzrüstung“ immer wieder „Versöhnung zu lernen“, betonte sie.
Ihre guten Ratschläge untermauerte die Referentin sehr unterhaltsam mit Beispielen aus ihrem Leben. Ihre im Studium gelernten Kenntnisse in Sachen Kommunikation seien ihr stets sehr hilfreich gewesen, verriet sie und ermunterte die Frauen zu Weiter- und Fortbildungen.
Da ja alle eine gute gemeinsame Zukunft anstreben, schloss sie, sollte man nichts unversucht lassen, selbst schwierigste Situationen anzugehen. So sei sogar ein „grundlegender Wandel“ möglich, der zwar viel Kraft und oft auch Tränen erfordere, es aber in jeder Hinsicht wert sei.
Kurz stellte Sabine Schindler noch ihr Buch „Starke Frauen“ vor, in dem insgesamt 15 Frauen aus fünf Familien und jeweils drei Generationen präsentiert werden, die es geschafft haben, im „gegenseitigen Angewiesensein“ gelingend miteinander auszukommen.
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