Informative AOVE-Osterbrunnensafari

AOVE- Kulturführerin  Helen Werner vermittelte geballtes Wissen über die Osterbrunnen.  
Einen herrlich erlebnisreichen  Tag bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Frühlingstemperaturen verbrachte die ökumenische Gruppe aus Laufamholz bei der informativen AOVE-Osterbrunnensafari, die sie zu Prachtexemplaren geschmückten  ehemaligen lebenserhaltenden Wasserliefereranten führte. Zudem vermittelte die AOVE- Kulturführerin  Helen Werner geballtes Wissen über die Osterbrunnen.

In Forsthof nahm diese  die  ökumenische Gruppe aus Laufamholz bei Nürnberg in Empfang, die sich hier zu Mittag stärkte, um  dann zur erlebnisreichen Osterbrunnensafari aufzubrechen. Diese führte  durch einen Großteil des nördlichen Landkreises mit Stationen in  Hahnbach, Traßlberg, Poppenricht, Neukirchen, Eschenfelden, Königstein, Welluck, Auerbach, Michelfeld, Edelsfeld, Sinnleithen und abschließend in Sulzbach- Rosenberg, wo man die mühevoll mit hunderten von handbemalten Eiern aufwendig dekorierten Osterbrunnen besichtigte. 

In Michelfeld statte die Besuchergruppe neben dem Osterbrunnen auch der Asamkirche St. Johannes einen Besuch ab, wo Helen Werner die Gäste in die Geschichte der schmucken Kirche entführte.

Während der Tour verstand es  die  erfahrene AOVE- Kulturführerin in sehr charmanter und lebendiger  Weiser,  geballtes Wissen rund um die Osterbrunnen zu vermitteln und dabei die Gäste bestens zu unterhalten.

Die Teilnehmer der außergewöhnlichen  „Safari“ erfuhren, dass der Begriff „Ostern“ aus dem gallo-fränkischen Wort „austro“ abgeleitet sei und Morgenrot bedeute wie aus dem germanischen Begriff „aus-tra“  und „mit/bei dem Wasser schöpfen“ bedeute. Der Ostersonntag  sei offiziell auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 auf den ersten Sonntag nah dem Frühjahrsvollmond festgelegt worden.

Helen Werner erläuterte dann, dass das Schmücken eines Osterbrunnens in der Vergangenheit einer heiligen Handlung gleichgekommen sei. Denn nach dem überlieferten Aberglauben sei auch die Gesundheit, der Erfolg der Ernte oder gar das Überleben von Mensch und Tier davon abhängig gewesen, ob es gelungen sei, sich die Quellgöttin gewogen zu machen.

Vermutlich sei das  Schmücken von Brunnen und Quellen in der ferneren Vergangenheit eine rituelle Handlung gewesen, die nicht jeder ausüben durfte, so hätte bis  vor wenigen Jahrzehnten in manchen Gegenden  noch eine klare Arbeitsteilung geherrscht. Die Burschen wären demnach für das Reinigen der Quellen und Brunnen zuständig gewesen, während  die Mädchen im heiratsfähigen Alter dann den Brunnen mit frisch geschlagenen jungen Bäumchen, bunten Eiern und Papierbändern geschmückt hätten.

Auch in christlicher Zeit hätte man den ursprünglich heidnischen Brauch des Osterbrunnenschmückens am Ostersonntag nach der gründlichen Reinigung des Brunnens bzw. der Quelle am Karsamstag beibehalten. Die AOVE- Kulturführerin  ging dann noch auf die Schmuckelemente ein und machte bewusst, dass Wasser, Baum  und Ei typische Lebenssymbole seien.

Zum Ei ließ Helen Werner wissen, dass es als Wiege des Lebens und der  Fruchtbarkeit gelte. Lange hätte man geglaubt, dass einfarbige rote gefärbte Eier Segen bringen würden und bemerkte, dass es früher nur rote, gelbe oder grüne Eier gegeben hätte, denn blaue Eier bedeuteten Unglück.

Helen Werner gab außerdem auch Sagen und Märchen rund um die Osterbrunnen zum Besten, aber sie   zeigte auch anhand zahlreicher Beispiele auf, wie der Aberglauben um die lebensspendenden Quellen geblüht hätte. So sei dem „Osterwasser“, das am Ostersonntag  vor Sonnenaufgang geschöpft worden sei, eine wunderliche Wirkung zugeschrieben worden.

Es sollte vor Ausschlag bewahren, eine schöne fleckenlose Haut und  Schönheit verleihen, im Stall versprengt das Vieh behüten,  im  Haus vor Feuer schützen und   auf das Feld gesprüht eine reiche und gute Ernte ohne Hagel wie  ein Jahr ohne Not bringen. Außerdem hätte es Kindersegen und Glück gebracht.

Helen Werner machte  während der Fahrt nicht nur  einen Rundumschlag zu den Osterbrunnen, sondern ging auf die Geschichte der Goldenen Straße und der Eisenstraße ein, wenn es örtliche Gegebenheiten ergaben. Wer Interesse an einer Osterbrunnensafari hat, kann sich bei der AOVE unter Telefon 09664/952467 melden.

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