Vileck: Hochwasserkatastrophe vor 110 Jahren - 1909 war Vilseck unter Wasser

Der Klimawandel ist heute überall Thema. Täglich kann man von neuen Unwettern und Katastrophen hören. Es gab jedoch auch schon in der guten alten Zeit  Starkregen und Überschwemmungen. So kam es 1909 in Vilseck zu einer richtigen Wasserinvasion.

Darüber ist in der Stadtchronik folgendes zu lesen: „Vom 30. Januar bis 3. Februar herrscht enormer Schneefall. Dann setzt plötzlich Tauwetter ein.

In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar wird Vilseck von einem schrecklichen Hochwasser heimgesucht. Es bricht mit solcher Heftigkeit und Schnelligkeit herein, dass viele Wohnräume und Stallungen am Marktplatz und in der Froschau geräumt werden müssen. Dazu werden Fischerkähne eingesetzt.

Im Gasthaus „Zum Hirschen“ steht das Wasser ca. 80 cm hoch in der Gaststube. In der Kirchgasse reicht es bis zum Anwesen des Buchbinders Zscherpel (später Egle). In der Schlossgasse gelangt es bis zum Stadleranwesen (heute Grau) und in der Breiten Gasse bis zum Anwesen Grünwald (heute Meiler). Ansichtskarten aus dieser Zeit haben die Wasserinvasion festgehalten.“

Dies alles ist nun 110 Jahre her. 1927 wurde dann der Stadtweiher trockengelegt und mit der Vilsregulierung begonnen. Damit erhoffte man sich mehr Schutz vor Hochwasser. Doch auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder Überschwemmungen.

Mitte der 1950er Jahre trat die Vils zum Beispiel erneut über die Ufer und setzte das ehemalige Sägewerk und die Stadtmühle der Familie Riß unter Wasser.

Inzwischen ist die Vils durch die Renaturierung wieder ihrem natürlichen Verlauf angepasst worden. Wie und ob sich dies künftig auswirkt, muss sich erst noch zeigen. Durch die Erderwärmung könnte das Wasser in unseren Flüssen aber auch richtig knapp werden.

Das Hochwasser von 1909 war für Vilseck eine Sensation. Es wurden sogar Postkarten davon erstellt

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In den 1950er Jahren standen das Rißanwesen und der Ziegelanger unter Wasser

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