Nicola Schmidt, Bestsellerautorin in Sachen Kindererziehung im Capitol in Sulzbach

Nicola Schmidt, Bestsellerautorin in Sachen Kindererziehung, wurde im Capitol von Schwester Michaela Herrman vom St. Anna-Krankenhaus und vom Buchhändler Ralf Volkert vor primär vielen Zuhörerinnen herzlich begrüßt. Die studierte Diplompolitologin und Journalistin unterhielt über zwei Stunden lang, auch dank ihrer Schauspielausbildung, amüsant und fundiert über „artgerechte Pädagogik“.

Eindringlich warnte sie die anwesenden meist jungen Mütter wie von „Autopiloten“ gesteuert durch den Alltag zu hetzen und ihren Stress auf die Familie zu übertragen. In nachgespielten Szenen in allen Tonlagen hielt sie den Muttis, ein paar Vatis und einigen Omas einen Spiegel vor.

Auch Kinder würden ja oft nur die Eltern spiegeln und deren „Schatten“ ausleben, wusste sie. So sei es tatsächlich das Beste „gechillt“ zu bleiben, auf sich selber zu achten und „den Kindern voraus zu sein“. Sie riet dazu, den Nachwuchs bei Konflikten erstmal beschreiben zu lassen, was denn passiert sei, und zwar bevor diese und manche Situationen „explodierten“.

Die Wirkung von „Ja“ und „Nein“ ließ sie nach einer allgemeinen Entspannungsübung des eigenen Körpers wahrnehmen. Bei einem „nein“ blockiere sofort der ganze Körper und man könne nichts lernen, begriff man. Also sei nur ein „Erziehen ohne zu schimpfen“ erfolgreich und eigentlich „artgerecht“.

Ziel seien „wartungsfreie Kinder“ betonte sie, welche „unendlich viel Liebe“ erfahren haben. Diese könne gar nicht zu viel sein, zeigte sie anschaulich anhand eines Glases und dem sich vermehrenden Licht von Kerzen.

Als idealen Abstand der Geburten von Geschwistern seien „drei Jahre plus“ wohl am besten, da bis zu drei Jahren, und bei Jungs noch einiges später, eine Impulskontrolle von ihnen kaum verlangt werden könne. Der „kindliche Eigenwert“ müsse erst ausgebildet sein, bevor ernsthaft auf ein Geschwisterchen Rücksicht genommen werden kann. Es sei wohl so ähnlich wie es den Müttern wohl mit einer „Nebenfrau“ des Ehemanns erginge, stellte sie gekonnt dar.

„Wir müssen verstehen, was Kinder brauchen“, war eines ihrer Credos. Dann seien auch scheinbar fest gelegte Rollen von Geschwisterkonstellationen „hanebüchener Unsinn“. Es käme nämlich darauf an, was man daraus macht und wie man es sehe. Auch mit dem „belegte Semmel-Beispiel“, dass nämlich das Mittlere das eigentlich Wertvolle sei, könne man „Sandwichkindern“ durchaus ihren Wert und ihre Rolle plausibel erklären, so Schmidt.

„Kinder hören nicht mit dem Kopf, den Ohren, sondern mit dem Herzen“ und brauchen sehr wohl „klare Ansagen und Grenzen“. Diese müssten aber empathisch und lösungsorientiert sein. Sie dürften keinesfalls aus dem Affekt kommen, denn nur dann „fahren Kinder runter, wenn sie, liebe Erziehende, nicht hochfahren“.

Schmidt mahnte auch zur Konsequenz in der Erziehung und dass nur die Eltern definitiv und indiskutabel über die Bereiche „Gesundheit und Sicherheit“ entscheiden dürften.

Wenn „Liebe dahinter steckt“ und sie mindestens einmal pro Tag an guten Tagen und zweimal an schlechten Tagen ausgedrückt wird, Gefühle nicht „weggedrückt“, keine Bewertungen oder Etikettierungen vorgenommen werden, man sich viel Zeit, vor allem in den ersten 1000 Tagen für die Kinder nehme, habe man wirklich „artgerecht“ für alle gesorgt, versicherte Schmidt vor einem starken Schlussapplaus.

Kommentare von Zuhörerinnen

  • „Ich finde toll, was und wie sie es macht. Sie macht mir Mut, meinem Herzen zu folgen.“
  • „Ich finde ihre Methode sehr interessant. Ich denke, ihr Ansatz ist tatsächlich besser als manch anderer.“
  • „Ich habe heute gute Ansätze gehört, aber ich denke, es muss ein jeder seinen eigenen Weg finden.“
  • „Ich denke, ich muss noch viel trainieren.“
  • „Habe heute gute Impulse bekommen. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der anschaulich aufgezeigte Perspektivenwechsel.“
  • “War richtig gut, sehr anschaulich und echt lebendig.“

alt

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