30.04.2011 | Stehende Ovationen für Hahnbacher Marktbläser beim 16. Jahreskonzert

Was die 53 Musiker in gut zwei Stunden unter der Gesamtleitung ihres Dirigenten Mathias Fenk den Besuchern in der Josef-Graf-Halle  an konzertanter Blasmusik zu hören gaben, war aller Ehren wert und ist zweifelsohne als das kulturelle Highlight in der Musikszene der Gemeinde Hahnbach zu bewerten.

Mit der Titelmelodie der legendären Samstagabendshow von Peter Frankenfeld „Musik ist Trumpf“ des ZDF und ORF der Jahre 1975 – 1981 eröffnete das Orchester sehr beschwingt die Veranstaltung.

Vorsitzender Josef Iberer dankte in seiner Begrüßung allen, insbesondere dem Hausmeisterehepaar Conny und Hans Eckl, für die Unterstützung in der Vorbereitung dieses Konzertabends.

Bekannt kompetent und humorvoll führte Alfred Auer mit seiner Moderation die Zuhörer durch das Programm.

Mit dem dynamischen Titel „Absalon“ des belgischen Komponisten Bert Appermont wurde die historische Geschichte von der Gründung der Stadt Kopenhagen aus dem 12. Jahrhundert musikalisch geschildert. Durch die abwechslungsreiche Verarbeitung verschiedener Themen und gewagten Wechseln wurde das Stück sehr gewaltig präsentiert.

Ein besonderer Ohrenschmaus war das Werk aus der Feder des Hahnbacher Komponisten und Musiktalents der Marktbläser, Christof Weiß, „Day in Australia“. Sehr gefühlvoll wurden die Eigenarten der Landschaft, Tierwelt und Ureinwohner dieses Kontinents beschrieben.

Die Besonderheit dabei war als Soloinstrument ein „Digeridoo“, welches vom Spieler eine besondere Atemtechnik, der Zirkuläratmung, verlangt. Thomas Weiß, der Bruder des Komponisten, beeindruckte mit meisterhafter Beherrschung dieser Technik das Publikum.

Mit der Polka „Wir sind Kinder von der Eger“ des Königs der Blasmusik „Ernst Mosch“ wurde den Freunden der traditionellen Blasmusik ein besonderes Schmankerl geboten. Dabei beeindruckten besonders die Trompeten und Flügelhörner, Klarinetten und Tenorhörner mit ihren Passagen und Einwürfen.

Eines der bekanntesten Stücke von Julius Fucik wurde mit seinem Weltmarsch „Die Regimentskinder“ präsentiert. Die Besonderheit der Darbietung bestand darin, dass hier die Musiker in einem Teilstück mit dem Pfeifen der Melodie gefordert waren.

Einen eindrucksvollen Auftritt hatte das 21köpfige Nachwuchsorchester mit ihrer Dirigentin Stefanie Schuster und ihren Moderatorinnen Kerstin Heldmann und Kathi Donhauser.

In dem Marsch „Die Berner Stadtwache“ spielte sich der erst 12jährige Leopold Schmalzl mit einem Bariton-Solo in die Herzen der Zuhörer.

Mit dem Stück „Dos Muchachos“ und den beiden Trompetensolisten Lena und Mario wurde das Publikum in die Welt der mexikanischen Volksmusik entführt. Mit dem legendären Titel „Puppet on a string“ beantworteten die Nachwuchsmusiker die Zugabeforderungen der Besucher.

Ein erfrischender Auftakt zur zweiten Hälfte des Abends war der feierliche Konzertmarsch „Arsenal“ von Jan van der Roost. In seiner abwechslungsreichen Inszenierung wechselten sich zunächst spritzige Tuttiklänge des Orchesters mit weichen Passagen der Holzbläser ab.

Zu einem brillanten Grandioso vereinten sich alle Instrumente, wie es nur ein Blasorchester zustande bringen kann.

Eines der Glanzlichter des Konzerts war die Filmmusik aus dem Hollywood-Triller „Highlights from „The Rock“. Größte Aufmerksamkeit, Kraft und Einfühlungsvermögen mit ansprechender Dynamik wurde den Musikern in der Darstellung des Geschehens abverlangt. Sophia Hofmann glänzte während des Stückes mit Solo-Passagen auf ihrer Trompete.

Eine der schönsten Melodien aus dem Musical Elisabeth wurde mit dem Lied „Ich gehör nur dir“ präsentiert. In der ergreifenden Ballade mit dem Stimmungswechsel durch die einzelnen Instrumentenregister wurde die Blasmusikfassung sehr gekonnt dargestellt.

Zum Finale des Konzertabends wurde mit „Tiger Rag“ einer der bekanntesten Jazztitel geboten. Beeindruckend war dabei, wie die Posaunen und Tuben das Tigergebrüll musikalisch demonstrierten.

Tosender Beifall war die Aufforderung für die Zugaben. In dem stimmungsvollen Medley „Arena Classik“  wurden die Zuhörer mit Klängen aus dem Radetzkymarsch, Fliegermarsch und dem Triumphmarsch aus Aida, begleitet von Laolawelle und Torschreien in eine mitreißende Atmosphäre eines Fußballstadions versetzt.

Mit den Märschen „Saluto Lugano“ und „Glück auf“ wurde der gelungene Konzertabend beendet.

Mit seinem Jahreskonzert brachte das 53-köpfige Orchester einmal mehr einen Höhepunkt in die Hahnbacher Musikszene

Mit seinem Soloauftritt bei den Nachwuchsmusikern faszinierte Leopold Schmalzl die Zuhörer

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