Russische Ikone in der Frohnbergkirche - Bild der Mutter Gottes am Kindbett in der Lourdesgrotte

Seit vielen Jahren bereits befindet sich in der Frohnbergkirche eine russische Ikone an der Nordseite, neben den Ex-votos, „Danke für Hilfe – Tafeln“, die meist einem Gelübde (votum) entsprangen. Sie trägt auf der Rückseite die Bezeichnung „Maria, Freude aller Leidenden“.

Links sieht man viel Not, unter denen die Menschen leiden wie keine Kleidung, Krankheit oder Blindheit. Rechts ist die „Heilung“ dank Maria dargestellt: die Menschen sind bekleidet, sie sind gesund, sie sehen. Es dominiert die für die Ikonenmalerei typische Farbgestaltung: rot (wie Blut) für Irdisches und  blau (wie Himmel) für Himmlische

Heimatpflegerin Marianne Moosburger konnte nun in Erfahrung bringen, dass diese Ikone schon weit gereist ist. Nach Auskunft der Düsseldorferin  Runa Guthge wurde sie in Ungarn gekauft. Als Geschenk übereichte sie diese an die Familie von Josef Fenk in Süß, welche damals die Pächter der Frohnbergwirtschaft waren.

Einvernehmlich war man der Meinung, dass eine Ikone mit einer Mariendarstellung am besten in die nahe Wallfahrtskirche gehöre. Auch stimmte Konrad Huber, der damalige Kirchenpfleger dem Anbringen explizit zu. Leider war der Zustand des Bildnisses nicht der allerbeste. Doch entdeckten sie die Restauratoren bei der letzten Kirchenrenovierung und ließen sie restaurieren. Nun erstrahlt sie wieder „in altem Glanz“

Die Inschriften der Ikone sind in einer Mischung aus Neu- und Altrussisch und in Teilen auch in Altkirchenslawisch gehalten. Übersetzt lautet der Titel über der Madonna: „Maria, Freude aller Leidenden / Trauernden“. Die Textfahnen links und rechts sind auf einander bezogen, was auch die gemalten Szenen veranschaulichen: den Nackten – Kleidung, den Kranken – Heilung, den Blinden – Augenlicht / Erleuchtung.

Viele der übrigen Ex-voto-Tafeln entstammen manchem Gelübde, z.B. das der Familie Piel. Als nämlich die Hahnbacherin Katharina Piel, geb. Förtsch, Schwester der allseits bekannten Berta Erlebach, im so genannten „Franken-Haus“ (benannt nach einem Vorfahren namens Frank) in der Hauptstraße 79, ihren einzigen Sohn schon bald nach der Geburt mit dem Kindbettfieber ansteckte, wurde dieser lebensgefährlich schwerkrank.

In ihrer Not wendete sie sich an die Hahnbacher Klosterschwestern, welche ihr im Frühjahr 1943 mit Rat, Tat und intensivem Gebet zur Seite standen. „Ich glaub, dass damals, auf Initiative der Schwestern, halb Hahnbach für mich gebetet hat“, erzählt der heute 77 jährige Hans-Ludwig Piel, welcher in der Nähe von Düsseldorf lebt. Zu dieser Zeit gelobte die Mutter zusammen mit ihrem Mann für den Frohnberg eine Dankestafel zu spenden und auch in der Lourdesgrotte ihren innigen Dank mit einem Gemälde zu verewigen.

Mit Erlaubnis des damaligen Kirchenpflegers Anton Platzer, dem „Schneinderkannes“, durfte schließlich Familie Piel jene Dankesbezeugungen Ende der 60iger Jahre auf dem Frohnberg aufhängen, wo sie bis heute von „Erhörung und Glauben“ zeugen, wie all die anderen Dankesbezeugungen, von denen mittlerweile nur ein Bruchteil noch an der Westseite der Kirche fest angebracht ist.

Die Ikone in der Frohnbergkirche neben den Ex-voto-Tafeln

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Das ebenfalls von der Familie Piel gestiftete Bild der Mutter Gottes am Kindbett in der Lourdesgrotte

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Ex votos links vom Eingang

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