10.11.2011| Sommerabend im Klostergarten

Zum „Sommerabend im Klostergarten“ hatte die Pfarrei Hahnbach St. Jakobus eingeladen und gut gefüllt war das Areal zwischen Klostergewölbe und der Apsis der Pfarrkirche.

Pfarrer Thomas Eckert begrüßte besonders die beiden Hahnbacher Akteurinnen Elisabeth Künzl und Margret Mildner sowie Stefan Huber von der Umwelt-Musik-Werkstatt im Kloster Ensdorf.

„Die vier Elemente“ sollten in Symbolen, Worten, Gesten, Segen und Musik vor- und dargestellt werden. Auf dem Monocord stimmte Huber die interessierten Zuhörer auf den Abend mit einer sensiblen Sphärenmusik ein.

Diese entwickelte sich nach und nach zur Melodie, um sachte wieder zu entschwinden. Elisabeth Künzl hatte alle Aufmerksamkeit bei der Vorstellung des ersten Elements des Wassers. Es sei lebensnotwendig, dabei auch mächtig, stark und heilend.

Gretl Mildner setzte fort mit „Sei wie Wasser“, so tief und klar, wild sprudelnd und auch überschäumend. Mit der Oceandrum, einer Art Kieseltrommel und dem Monocord, gelang es Stefan Huber täuschend echte verklingende „Wassermusik“ zu zaubern. Allerdings schloss sich der Himmel postwendend an und flott zog man in die Kirche um.

Das zweite Element, die Erde, passe gut zu uns Menschen, meinte Elisabeth Künzl, denn wie im Buch Genesis beschrieben, sei der Mensch ein „Erdling“, ein „Adama“, geschaffen aus Erde und wieder zu ihr zurückkehrend.

Wie Samenkörner sollten sich die Menschen sehen, meinte sie. „Sich einbringen lassen in diese Erde und Frucht bringen.“ Der „paradiesische Auftrag Gottes“ „gute Gärtner, Bewahrer und Beschützer der Erde“ zu sein, gelte bis heute und müsse gerade in unserer Zeit wieder deutlicher und glaubwürdiger gelebt werden, betonte sie.

Huber unterstrich das Gesagte mit den dumpfen Tönen seiner Udu, einer Art Tonkalebasse und Gretl Mildner forderte „Sei wie Erde, schenke Sicherheit, sei fruchtbar, blühe auf“. Huber nahm auf seine Loopstation den Rhythmus auf und mit der Kalimba, einem Fingerklavier, wurde zartes Wachsen und Gedeihen imitiert, bis ein Tonrohr zur Ernte rief.

Luft war das dritte Element, und Künzl explizierte, dass diese oft gar nicht wahrgenommen werde und wohl doch am Wichtigsten sei. Luft habe schon immer die Menschen zum Träumen gebracht und die Sehnsucht „frei wie ein Vogel“ zu sein, spiegle sich auch in den Vorstellungen der beflügelten Engel wieder.

Mit der Steeldrum wirbelte Huber dieses Element in schönsten glasklaren Tönen in den Sakralraum und Mildner lud ein, dieser Freiheit und dem Spiel der Träume immer wieder einmal nachzuhängen. Ein Seifenblasenapparat produzierte kleine platzende Träumchen ins staunende Publikum.

Das vierte Element, das Feuer, sei magisch, mache aber auch ruhig und zentriere die Gedanken, so Künzl. Es erinnere an das göttliche Licht, auf welches wir auch am Ende unseres Lebens zugehen würden.

Aber es sei auch ambivalent: wärmend und hell, und auch zerstörend und vernichtend. Lichtsymbolik in der Bibel verweise von Beginn an hierauf, vom brennenden Dornbusch, der Feuersäule beim Exodus bis hin zum Versuch das Wirken des Heiligen Geistes zu beschreiben.

Wie Licht und Leben sollten wir sein, brennend vor neuen Ideen, aufflammend vor Phantasie und Leidenschaft, setzte Gretl Mildner segnend nach. Stefan Huber setzte mit der Steeldrum und seiner Loopstation das Gesagte in knisternde und begeisternde „Feuermusik“ um.

Pfarrer Thomas Eckert zitierte abschließend die Bibel mit dem Dank an Gott in allen Elementen und allem Sein und bat um einen für alle segensreichen Umgang mit den Kräften der Welt.

Stefan Huber fasste mit einer Gesamtkomposition noch einmal alle Elemente hervorragend zusammen und harmonisch klang der Abend zuerst in der halbdunklen Kirche und dann bei einem Glas Wein im Klostergewölbe aus.

von links nach rechts: Gretl Mildner mit Elisabeth Künzl und Stefan Huber an seiner Steeldrum in der Pfarrkirche St.Jakobus bei der Präsentation der vier Elemente

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