Vilseck: Auferstehung der Vilsecker Burgkirwa - Nach sechs Jahren wieder zünftig Kirchweih gefeiert
Über ein gelungenes Comeback der Vilsecker Kirwa freuen sich die 16 Kirwapaare nach dem Austanzen im Burghof. Zum Ober-Kirwapaar werden Lara Meier und Raphael Geier (Mitte) gekürt
Überschwängliche Freude herrschte bei der neugegründeten Kirwagemeinschaft über das gelungene Comeback der Vilsecker Burg-Kirwa. Sechs Jahre musste man in Vilseck auf das Wiederaufleben der Kirwa-Tradition warten.
Während 2018 nur drei ledige, junge Paare und sieben verheiratete, ältere Paare diese kulturelle Veranstaltung mühsam aufrecht erhielten, waren in diesem Jahr 32 Kirwaleit, sprich 16 Paare, zum Mitmachen bereit.
Dem Kirwaverein gelang es, wieder ein gemeinsames Kirchweihfest für alle Vilsecker auf die Beine zu stellen. Besonders wichtig war den Mitgliedern und Verantwortlichen, dass alle Gruppen und Vereine zur gleichen Zeit, nämlich am vierten Oktoberwochenende, an einem Strang ziehen und dass nicht jeder sein eigenes Kirwa-Süppchen kocht.
Viele Sponsoren hatten diesen Neuanfang großzügig unterstützt. Mit einem Riesenaufgebot an Helferinnen und Helfern und hervorragend organisiert erlebte Vilseck drei unvergessliche Kirwatage. „Wenn Viele Vieles gemeinsam tun, entsteht viel Gutes“, lautete das Motto der Vorstandschaft, „und nur so wird die Vilsecker Kirwa auch künftig Bestand haben.“
Sogar der Himmel beteiligte sich mit Sonnenschein an der Wiederauferstehung. „Wir haben wahrscheinlich einen guten Draht zum Petrus“, jubelten die beiden Vorsitzenden Daniel Liermann und Anton Trettenbach, als die Wolkendecke pünktlich zum Baumaufstellen aufriss.
Das muskulöse Helferteam um Peter Ziegler und Hermann Schertl hatte nichts verlernt und brachte das 28 Meter lange Kirwa-Wahrzeichen gekonnt in Position. Gerade noch rechtzeitig war auch das Tanzpodium fertig platziert, bevor sich die Kirwagesellschaft auf den Weg zur Pfarrkirche machte.
Im feierlichen Kirchweihgottesdienst, den der Kirchenchor mitgestaltete, trugen die jungen Leute Lesung und Fürbitten vor und bildeten beim Vaterunser einen Kreis um den Altar. Pfarrvikar Pater Jimmy Joseph fragte nach dem Segen: „Wer haout Kirwa?“, worauf er prompt ein: „Mir hom Kirwa!“ zur Antwort bekam
Danach ging es im Fackelzug mit flotter Marschmusik zur Burg Dagestein, wo Bürgermeister Hans-Martin Schertl das erste Bierfass anzapfte. D‘ Übler-Boum heizten den Besuchern sofort tüchtig ein und brachten den Kirwastodl zum Brodeln, zumal diese Nacht auch eine Stunde Zugabe spendierte.
Am Sonntag eröffneten die Dagesteiner Musikanten beim Frühschoppen die zweite Runde. Nach dem Mittagessen marschierten die Kleinen vom Kindergarten in den Burghof ein und lieferten ein amüsantes Vorprogramm. Sie umtanzten vor vielen Zuschauern den Kirwabaum und zeigten, dass es um den Kirwa-Nachwuchs in Vilseck gut bestellt ist.
Der Einzug der 16 feschen Kirwapaare brachte den überfüllten Burghof stimmungsmäßig auf Hochtouren. Die 32 Boum und Moila präsentierten gekonnt und schwungvoll, die von Katharina Kreuzer einstudierten Volkstänze, wie Polka, Siebenschritt, Zwiefache und Bandltanz, lediglich von lautstarken Gesängen und Juchzern unterbrochen.
Bei großem Besucherinteresse zeigten die Vilsecker Kirwaleit unter anderem auch den Bandltanz
Beim letzten Walzertakt stand mit Lara Meier und Raphael Geier das neue Oberkirwapaar fest, das von allen herzlich umarmt und mit lustigem Zubehör aus den Kirwapackln geschmückt wurde.
Mit dem Allround-Musiker BenRay ging die Gaudi im Kirwastodl ohne Pause weiter. Auch an der Kuchentheke und am Grillstand herrschte Hochbetrieb, bis der Abend schließlich in der Bar ausklang.
Am Kirchweih-Montag bezog die neue Kirwagemeinschaft auch die Gastronomie, so wie es sich gehört, in die Kirwa ein. Das lustige Treiben endete beim Alex in der Vorstadt, wo ein neutraler Beobachter das positive Fazit zog: „So a schöine Kirwa haouts in Vülseck schou lang nimmer geb’m!“
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