Vilseck-Adlholz: Thamerl-Marterl bei Adlholz erstrahlt in neuem Glanz

 An drei verunglückte Menschen soll das sogenannte Thamerl-Marterl bei Adlholz noch viele Jahre erinnern

Die Idee zur Renovierung hatte Elisabeth Hammer (sitzend Mitte), die sich mit viel Herzblut für die Sache engagiert hatte und das Ergebnis allen beteiligten Firmen, Helfern, Spendern und anwesenden Wanderern vorstellte

Am Waldrand an der Flurgrenze zwischen Ebersbach und Adlholz fristete ein Bildstock, der vor 186 Jahren dort aufgestellt worden war, ein jämmerliches Dasein. Fast bis zur Hälfte war er bereits im Erdboden versunken und sehr verwittert. Elisabeth und Hans Hammer stellten bei ihren Radtouren immer wieder fest, dass man so ein Flurdenkmal nicht einfach verkommen lassen dürfe.

Elisabeth Hammer, ehemalige Kulturvereinsvorsitzende nahm sich nach reiflicher Überlegung der Sache an. Sie hatte bereits vor Jahren schon mehrere Marterln auf Vilsecker Seite renovieren lassen.

Zunächst recherchierte sie, dass das Marterl für Thomas Weiß (Thamerl, sprich Dammerl) aus Adlholz errichtet wurde, der 1838 auf dem Heimweg von der Ebersbacher Kirchweih erschlagen worden war und dass auch sein Sohn sieben Jahre später auf diesem Kirchenweg nach einer Schlägerei sein Leben eingebüßt hatte. An dieser Stelle starb vor 17 Jahren auch der damals 18-jährige Daniel Götz aus Heroldsmühle nach einem Verkehrsunfall.

Dies alles war für Elisabeth Hammer Grund genug, über den Adlholzer Ortssprecher Matthias Köstler mit der Gemeinde Hahnbach Kontakt wegen einer Renovierung aufzunehmen. „Richtig ins Laufen aber kam die Sache erst, als mir Jürgen Huber vom Bauhof Hahnbach zu Hilfe geschickt wurde“, berichtete sie. Als Landschaftspfleger und Gestalter habe Huber sie sofort mit seinen Ideen und mit viel Tatkraft bei der Herangehensweise unterstützt.

Steinmetz Alexander Münch nahm sich des verwitterten Sandsteins an, und Kunstmalerin Solveig Dejardin fertigte ein neues Votivbild von der Himmelfahrt Mariens, sowie die seitlich angebrachten Texttafeln mit den Namen und Daten der Verunglückten.

Nun feierte man den Abschluss dieser Aktion bei einer Zusammenkunft am neu gestalteten Flurdenkmal mit dem einladenden Umfeld und der Ruhebank

Elisabeth Hammer dankte allen Beteiligten und Spendern, ohne die das Projekt „Marterl-Renovierung“ nicht möglich gewesen wäre

Hahnbachs Bürgermeister Bernhard Lindner zeigte sich glücklich über die gelungene Restauration. „Ich ziehe vor Menschen wie Frau Hammer, die so viel Eigeninitiative aufbringen, um die Flurdenkmäler in unserer Heimat zu erhalten, meinen Hut!“, fügte er dankbar hinzu.

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