Vilseck hatte immer schon gute Handwerker - Einer davon war Schreinermeister Franz Ringer (1877-1946)
Schreinermeister Franz Ringer war handwerklich und künstlerisch sehr begabt
Schreinermeister Franz Ringer hatte seine Werkstatt neben seinem Wohnhaus in der Grabenstraße. Jetzt ist das Haus im Besitz von Hans Nettl, besser bekannt als Lue. Franz Ringer war der Großonkel von Lue, also der Onkel seiner Mutter Maria Ringer, die 1947 den Schneider Hans Nettl heiratete.
Franz war ledig, so wie seine Schwester Maria, die mit im Haus wohnte und ihm den Haushalt führte. Sie betreute auch die zwei Buben ihrer Schwägerin Maria Nettl, Hans (Lue) und Georg. Das klingt alles etwas schwer verständlich, denn früher bekamen die meisten Nachkömmlinge wieder die Vornamen ihrer Eltern oder Paten.
Schon der Vater von Schreinermeister Ringer, der ebenfalls Franz hieß, war handwerklich sehr begabt. Als Tischler fertigte dieser sogar die beiden Seitenaltäre der Bergkirche, die Kanzel, die Orgel und das Gestühl. Diese Ausstattung ist seit 1863 in der Bergkirche zu bewundern. So ist es auch in der Vilsecker Stadtchronik festgehalten. Der alte Franz Ringer verstarb 1887 im Alter von 75 Jahren.
Sein Sohn Franz jun. lebte von 1877– 1946
Er hat 1904 den gotischen Fronleichnamsaltar, der immer in der Vorstadt aufgestellt wird, angefertigt und 1940 renoviert. Auf der Rückwand ist dies vermerkt.
Für die Pfarrei Vilseck machte sich der Schreiner-Franz überall nützlich.
Das Schild an der Hausfassade, als Hobel gestaltet, und die schönen Fensterläden zeugen vom handwerklichen Geschick des damaligen Hausbesitzers Franz Ringer
1931 malte Franz Ringer den Vogelturm. Auch den Rahmen hat er selbst geschnitzt
Als 1942 die Kirchturmglocken abgeliefert werden mussten, hat er diese mit der Aufschrift „Vilseck“ versehen. Auch als Maler hat sich Franz Ringer versucht und als Hobbykünstler erstaunliche Bilder hinterlassen.
Nach seinem Tod pachtete Bau- und Möbelschreiner Michael Koller die Ringerwerkstatt am Grob’m und betrieb sie von 1948 – 1963. Seine Lehrlinge waren Josef Weiß aus Ebersbach, Willi Weiß aus Vilseck, Hermann Kraus aus Axtheid und Edmund Härtl aus Schlicht.
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