Vilseck: Segen für neues altes Marterl - Bildstock erinnert an zwei Unfälle

Vor einigen Monaten war das alte Marterl an dem kleinen Fußweg zwischen Josef-Kopf-Straße und Bauhof spurlos verschwunden. Vermutlich war es im Zuge der Baumaßnahmen an der Bahnunterführung unter den Bauschutt geraten und abtransportiert worden.

Der Anwohnerin Theresia Kreuzer ist es zu verdanken, dass nun ein neuer Bildstock eingeweiht werden konnte. Auf ihre Anregung hin setzte sich  Bürgermeister Hans-Martin Schertl für die Anfertigung eines neuen Marterls ein.

Die Sandsteinsäule wurde originalgetreu rekonstruiert. Michael Nutz, Mitarbeiter des Bauhofs Vilseck, hatte in 10 Arbeitsstunden mit künstlerischer Hand die neue Bildtafel gemalt. Pfarrer Hermann Kellner gab dem neuen Flurdenkmal den kirchlichen Segen.

Das Bild an dem Marterl erinnert an zwei Unfälle, die sich im Jahre 1937 zugetragen hatten. Es zeigt ein Kuhgespann, von einer Frau gelenkt, das soeben auf das Bahngleis fährt. Bei der Verunglückten handelt es sich um die damals 15-jährige Hedwig Wolfinger, die am Bäumlberg mit ihrem Gespann von einem Lastwagen abgedrängt und in den Graben geschoben worden war. Dabei kippte das Kuhgespann um und begrub das Mädchen unter sich. Hedwig Wolfinger war auf der Stelle tot.

Im selben Jahr ereignete sich jedoch auch ein Eisenbahnunglück auf dem unbeschrankten Bahnübergang. Der Viehhändler Anton Eschenwecker kollidierte mit seinem Motorrad aus Unachtsamkeit mit einer Rangierlock. Der Zusammenstoß kostete ihm am 9. Juli 1937 das Leben.

Durch Pfarrer Hermann Kellner (vorne links) erhielt das neue, alte Marterl an der Straße nach Sorghof den kirchlichen Segen. Bürgermeister Hans-Martin Schertl (rechts) freute sich zusammen mit Theresia Kreuzer (Zweite von links), ihren Kindern und Freunden über die Wiederherstellung des verlorengegangenen Kleinods. Michael Nutz (hinten rechts) hatte das neue Marterlbild gemalt

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