Vilseck: Pfarrer Schindler, Priester, excellenter Prediger und Manager nimmt nach 25 Jahren Abschied
„Ihre Anwesenheit macht das Abschiednehmen etwas leichter“, rief Pfarrer Dietmar Schindler den Gläubigen in der Pfarrkirche St. Ägidius zu. Seine Dankesworte beschränkte er auf drei wesentliche Aussagen: „Mit auch war ich Christ; für euch war ich Priester, und ich war gerne hier!“.
Zum Ende seines aktiven Dienstes in der Pfarrei Vilseck und Sorghof feierte er mit Prodekan Josef Irlbacher nach 25 Jahren das Ende seines aktiven Dienstes. Ab 1. September bezieht Schindler sein neues Domizil in Weiden.
Auch wenn manchmal Resignation zu spüren gewesen sei, so habe er trotz seiner angeschlagenen Gesundheit immer versucht, das Ziel, Gottes Wort zu verkünden, nie aus den Augen zu verlieren. Die buchstäblich schwärzeste Periode in seiner Vilsecker Tätigkeit sei der Brand in der Pfarrkirche gewesen, sagte Schindler. Hier habe sich aber gezeigt, wie groß die Solidarität und Spendenfreudigkeit war.
In seinen Dank schloss er alle ehrenamtlichen Mitarbeiter ein, sowie auch den Kirchenchor und den Musikverein. Er versprach, die Pfarrei Vilseck auch im Ruhestand durch sein Gebet zu begleiten.
Prodekan Josef Irlbacher aus Schnaittenbach verlas den Dankbrief von Bischof Rudolf Voderholzer.
An seinen priesterlichen Wirkungsstätten in Weiden St. Konrad, Amberg St. Georg, Regensburg St. Wolfgang, Altmühlmünster, Mühlbach, Zell, Vilseck und Sorghof habe Schindler Großes geleistet. Irlbacher überreichte im Auftrag des Dekanats Sulzbach-Hirschau die Dankmedaille der Diözese Regensburg.
In der anschließenden Abschiedsfeier bezeichnete Kirchenpfleger Thomas Pröls den Geistlichen auch als Manager der Pfarrei. Neben den Seelsorgeaufgaben habe er in der Pfarrei Baugeschichte geschrieben und vieles neue geschaffen. Pröls erinnerte an die zahlreichen Baumaßnahmen während des 25-jährigen Wirkens an Kindergarten, Leonhardskirche, Bergkirche, Kloster, Pfarrheim, Kirchplatz, Friedhof, sowie an die Außen- und Innenrenovierung der Pfarrkirche.
Er dankte dem scheidenden Priester, dass er seinen Ruhestandsantritt wegen des Brandes vom 9. Januar 2013 um ein ganzes Jahr hinausgeschoben hatte. Mit zwei Gartenstühlen der Kirchenverwaltung verabschiedete sich Thomas Pröls von einem persönlichen Freund.
Pfarrgemeinderatssprecherin Michaela Kreuzer sprach die Neuerungen an, die Pfarrer Schindler seit 1990 eingeführt hatte. Die Pfarrei verfüge nun über eine eigene Homepage. Es wurde der Eine-Welt-Laden gegründet, der Pfarrbrief wurde zu einer gern gelesenen Lektüre, an Adventsfenstern wurde Andacht gehalten, Weggottesdienste für Kommunionkinder eingeführt, Pfarrfeste gefeiert und vieles andere mehr.
Sie dankte besonders für die Sorge um die Ministrantenschar und für die wunderbaren Predigten nach seinem Primizspruch: „Sagen und Künden von Gottes Herrlichkeit“. Mit dem Überreichen eines Liegestuhls wünschte Kreuzer Ruhe und Erholung im Ruhestand, sowie Gottes reichsten Segen. Die Ministranten spendeten dazu noch den nötigen Sonnenschirm für den Balkon.
Mit Pfarrer Schindler gehe in Vilseck eine Aera zu Ende, betonte Bürgermeister Hans-Martin Schertl. „Sie werden uns künftig sehr fehlen“, rief er ihm zu, „allein Ihre Predigten waren excellente Meisterwerke, die wir sehr vermissen werden.“ versicherte er.
Dass Schindler den Herbst seines Lebens mit dem Ausüben seiner Hobbies, wie Musik, Kunst, Lesen, Fotografie und Reisen verbringen könne, war der Wunsch des Stadtoberhaupts. Mit einem Gemälde, das Kirche und Pfarrhof von der Klostergasse her zeigt, sagte er dem scheidenden Stadtpfarrer ein herzliches Vergelts Gott.
Nach 25-jährigem Wirken in Vilseck und Sorghof schreitet Pfarrer Dietmar Schindler (links) ein letztes Mal durch das Hauptportal der Pfarrkirche. Zusammen mit Prodekan Josef Irlbacher hatte er seinen Abschiedsgottesdienst gefeiert
Pfarrer Schindler probierte gleich aus, wie Erholung im Liegestuhl geht. Pfarrgemeinderatssprecherin Michaela Kreuzer wünschte ihm im Ruhestand Gesundheit und Gottes Segen
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