Vilseck: Rühriger Pilgerführer lädt ein zur Pfingstwallfahrt nach Gößweinstein
Fusswallfahrten boomen überall, nur in Vilseck hält sich dies in Grenzen. Deshalb wünscht sich Peter Ziegler, seines Zeichens Pilgerführer, dass sich mehr Leute an der jährlichen Pfingstwallfahrt nach Gößweinstein beteiligen. Ihm ist es ein großes Anliegen, das Gelübde aus der Pestzeit auch weiterhin zu erfüllen. „Wer einmal dabei war, geht immer wieder mit“, ist er überzeugt. Aber viele müsse man eben erst mal wachrütteln und in ihnen den Wallfahrtsfunken entzünden.
Los geht es am Pfingstsamstag, 14. Mai, um 3 Uhr an der Vilsecker Pfarrkirche. Zwei Busse bringen die Pilger bis Michelfeld.
Von hier aus zieht die Gruppe im Morgengrauen betend durch den Wald nach Horlach. Hier wird Frühstückspause gemacht. In Kirchenbirkig legt man gegen 09.00 Uhr eine längere Rast ein, ehe über Sachsendorf und Bösenbirkig der Wallfahrtsort erreicht wird.
Am Ortseingang von Gößweinstein empfängt ein Priester die Pilgergruppe und geleitet sie zur Basilika. Dann stehen 4 Stunden zur freien Verfügung, bis man sich auf den Kreuzweg begibt, wo am Ziel ein herrlicher Blick über die Fränkische Schweiz wartet.
Gemütlich geht es in den Gasthäusern Gößweinsteins zu. Leib und Seele kommen da nicht zu kurz. Auch wird schon mal das eine oder andere lustige Lied angestimmt. Kurz ist die Nacht, denn um 7 Uhr beginnt die Wallfahrermesse.
Der Rückweg nach Vilseck wird um 9 Uhr angetreten. Diesmal geht es durch das Klumpertal, und hier gibt’s am Verpflegungsstand eine warme Leberkäs-Semmel und viel Flüssiges. Mit Gebet und Gesang geht es über Bronn nach Horlach zum Mittagessen. Bald ist Michelfeld erreicht, wo der Bus nach Vilseck wartet. Auf dem letzten Wegstück zur Kirche werden die Wallfahrer von Bläsern des Musikvereins begleitet.
„Dass es am Ziel in der Pfarrkirche auch Tränen gibt, ist völlig normal“, erzählt Peter Ziegler. „Überhaupt braucht man sich für seine Gefühle nicht zu schämen. Die Wallfahrer sind eh wie eine große Familie, die an den zwei Tagen richtig zusammenwachsen.“ Und die Glückshormone, die am Ende ausgeschüttet werden, seien auch nicht zu verachten, weiß er aus eigener Erfahrung.
So laden Peter Ziegler und seine Mitstreiter herzlich zur Wallfahrt ein, denn man kann auch mit den Füßen beten, meint er. „Für viele ist der Weg das Ziel, doch bei der heiligsten Dreifaltigkeit und der Gnadenmutter von Gößweinstein kann jeder für sich um Schutz und Hilfe bitten und wird Erhörung finden.“
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