Vilseck: Vernissage Kevin Coyne im Kulturkasten auf Burg Dagestein

Im Rahmen der diesjährigen Kleinkunstreihe wurde im Kulturkasten auf Burg Dagestein eine Ausstellung der besonderen Art eröffnet. Unter dem Motto: „Schräge Vögel/Weird Birds“ sind bis zum 29. Mai über 50 Bilder des Künstlers Kevin Coyne zu bewundern. Kevin Coyne, der sich als Maler und Rockmusiker einen Namen machte, ist 1944 in Derby/Endland geboren und 2004 in Nürnberg verstorben.

Seiner Frau Helmi ist es in Zusammenarbeit mit Stefan Voit, dem Kulturredakteur des Medienhauses DER NEUE TAG zu verdanken, dass die bisher unbekannten Zeichnungen und Malereien aus dem Nachlass des Künstlers in Vilseck zu bewundern sind.

Bürgermeister Hans-Martin Schertl konnte bei der Vernissage auch Robert Coyne, den Sohn des Malers, begrüßen. Der Londoner Musiker, Sänger und Songwriter gibt am 16. April in Vilseck ein Konzert mit dem Titel: „I Still Have This Dream“.

Unter den zahlreichen Gästen war auch der bayerische Filmemacher und Regisseur Boris Tomschiczek, dessen Kevin-Coyne-Film „One Room Man“ während der Ausstellung zu den Öffnungszeiten gezeigt wird. Das Stadtoberhaupt freute sich auch über das Kommen der beiden holländischen Filmemacher Mick van Gerwen und Daan van Dongen sowie über den Coyne-Fan und Archivar Pascal Regis aus Paris.

Der Weidener Stefan Voit, dem zusammen mit der Kultur- und Tourismusbeauftragten der Stadt Vilseck, Adolfine Nitschke, das Zustandekommen der Ausstellung zu verdanken ist, brachte den vielen Besuchern das Leben und die Ideen von Kevin Coyne nahe. Er stellte die Frage: „Wer war eigentlich der berühmte Unbekannte?“ Selbst die Antwort gebend erzählte Voit von der frühen Begabung Kevin Coynes für das Künstlerische.

„Als Multitalent war er zu allererst Maler, dann Musiker und schließlich auch Schriftsteller“, wusste er zu berichten. Als gelernter Sozial-Therapeut würden Coynes Erfahrungen in den Zeichnungen und Texten und auch in seiner Musik auftauchen. „Er malte, was in seinem Kopf war. So brachte er zum Beispiel besagte schräge Vögel auf Papier und zeigte dabei auch die dunklen Seiten des Lebens.“

Während wir bei schrägen Vögeln eher wegschauen würden, meinte Voit, so habe Coyne da ganz genau hingeschaut und sei in seinem ganzen Leben auf der Suche nach skurrilen Motiven gewesen. Er selbst schrieb in einem seiner Gedichte: „Ich kann nicht und ich muss auch nicht begreifen, was das alles zu bedeuten hat. Aber es ist ergreifend und schön.“ In diesem Sinne dürfen sich die Besucher auf ein interessantes Erlebnis freuen.

Die Ausstellung auf Burg Dagestein ist bis 29. Mai an Sonn- und Feiertagen von 14 – 17 Uhr geöffnet.

Unter dem Bild des Malers und Musikers Kevin Coyne eröffnete Bürgermeister Hans-Martin Schertl (links) die Ausstellung im Kulturkasten der Burg Dagestein. Der Witwe des Künstlers, Helmi Coyne, überreichte er einen Blumenstrauß. Stefan Voit (Zweiter von rechts) wusste Näheres aus dem Leben des Multitalents zu berichten. Sohn Robert Coyne (rechts) erhielt bereits am Vorabend seines Konzerts großen Applaus

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